Glaubt ihr, der Mensch ist von Natur aus eher gut oder böse?
23 Stimmen
10 Antworten
Solange es einem Menschen gut geht, hat er genug Energie, anderen zu helfen oder vielleicht grundsätzlich auf sein Verhalten gegenüber anderen zu achten. Wenn es einem schlecht geht, besteht die Gefahr, dass man dies auf seine Umgebung überträgt. Der Mensch ist auch nur ein Lebewesen. Und wenn es ums Überleben geht, kann der Mensch sehr hilfsbereit, aber auch sehr grausam sein. Zudem hängt viel davon ab, wie derjenige selbst früher behandelt wurde. Vielleicht gibt's auch gar kein "von Natur aus". Tiere sind auch sehr friedlich, solange sie satt sind und Revier und Nachwuchs nicht in Gefahr sind. Viel anders ist es bei Menschen auch nicht. Wobei Menschen in der Lage sind, vorsätzlich zu handeln.
Die Natur ist Amoralisch, was ich schlimmer als Böse finde (das Böse lügt, betrügt und verdreht erkennt die Moral aber grundsätzlich an, die Amoral tut nicht mal das)...
Das Gute bzw. die Moral stellt einen Akt menschlicher Rebellion gegen die Amoral und ein Sinnloses Universum dar.
Das Böse wiederum ist nur der unschöne Schatten des Guten, bei der der Mensch versucht sich partikulare Ausnahmen von der universellen Moral zu schaffen, auf einer niedrigeren Moralstufe zu agieren als möglich wäre (siehe Kohlbergs Modell) oder auch einfach die Diskrepanz zwischen eigenem Real- und angestrebten Idealselbst zu rechtfertigen.
Ich befürchte, das ist niemals beantwortbar, weil der Mensch wie jedes Tier eine psychische Prägephase hat, die wir aufgrund ihrer extremen Komplexität nicht genau analysieren können.
Das Bewerten eines guten oder bösen Handeln setzt eine ethische Reife voraus, die ein Kleinkind nicht haben kann, aber deren Eltern haben sollten: Handelt ein Kleinkind, das sich zum Beispiel mit Schlägen gegen andere Kinder wehrt, die ihm ein Spielzeug wegnehmen wollen, gut oder böse?
Ein Grundproblem der (falsch verstandenen) antiautoritären Erziehung der 1970er Jahre: Ein Kind, das sich nicht - auch nicht körperlich - gegen andere durchsetzt, sei nicht böse, sondern selbstbewusst, und dies sei grundsätzlich gut.
Aber Erwachsene, die sich immer gegen andere durchsetzen, handeln böse gegen andere UND sich selbst, weil sie kein anderes Denken und Handeln zulassen; denn das Gute an sich liegt immer nur im Kompromiss, welcher allerdings wiederum selbst für alle Beteiligten gut und böse zugleich sein kann. Gar nicht einfach!
Potenziell kann ein Mensch ein Engel oder ein Teufel sein, das ist seine Bandbreite (wohingegen ein Engel nur gut, ein Teufel nur schlecht sein kann). Es ist eben auch die Möglichkeit von "Mittelerde", über gut und böse hinauszugelangen, jenseits aller Dualitäten...
Gut. Alles was böse ist, ist fake.
Der Mensch ist in erster Linie auch kein Mensch, weil der Körper zum Ego gehört, was tatsächlich nicht perfekt ist und fehlerhaft ist. Aber das hat dieser entwickelte Affe so an sich.
Aber das Menschsein ist nicht unsere wahre Natur, sondern nur ein Trip. Eine Erfahrung.
Es gibt eigentlich nur ein Bewusstsein, dass sich durch den Kosmos in mehrere Formen manifestiert und bewegt. Das war's.