Bereut ihr es nicht in Bitcoins zu investiert haben?
Hätte man vor 15 Jahren Bitcoins gekauft und behalten dann wäre man heute reich.
17 Stimmen
12 Antworten
Im Nachhinein betrachtet, hätten sich Risiko und Umstand gelohnt.
Aber das ist eben nicht von Vornherein klar und kann auch gewaltig schief gehen.
So bleibt ein gewisses Bedauern (wer hätte nicht gern einen Gewinn ohne wirkliche eigene Mühe?), aber eine größere Bedeutung hat das für mich nicht.
Bitcoins machen formal keinen Sinn. Sie haben keinen inneren Wert, niemand garantiert für sie, sie werfen keine Zinsen oder Dividenden ab. Es ist also eigentlich unschlau, sich welche zu holen.
Wenn sich aber viele Unschlaue zusammenrotten, dann treibt das den Kurs. Durch seine Limitierung auf 21 Millionen Stück ist der Bitcoin eine Art Schneeballsystem mit einem theoretisch unendlichen Kurs.
Irgendwann muss er aber zusammenbrechen, und dann bekommen nur die ersten Verkäufer noch ihr Geld. Es kann nur so viel Geld rausgezogen werden, wie in das System reingesteckt wurde.
Weil ich vernünftig bin, habe ich dieses Spiel nicht mitgemacht und bin kein Gewinner. Hätte ich das Spiel mitgemacht, wäre ich zwischenzeitlich schlauerweise mit einem Gewinn ausgestiegen und würde nun den noch viel größeren Gewinnen nachtrauern, die ich so verpasst hätte.
Hätte ich 15 Jahre durchgehalten, hätte ich mindestens die letzten 10 Jahre kaum eine ruhige Nacht gehabt.
Und wer nicht aussteigt, kann jederzeit morgens aufwachen und feststellen, dass seine Bitcoins plötzlich nichts mehr wert sind. Gewinner ist im Endeffekt nur derjenige, der seine Gewinne ins Trockene gebracht hat. Solange man investiert ist, hat man nichts gewonnen.
Szenario 1: Jemand entwickelt was Besseres.
Szenario 2: Eine Person entschließt sich, ihre 1.100.000 Bitcoin auf den Markt zu werfen.
Das sind beides Szenarien, die den Kurs höchstens drücken würden, aber keinesfalls wertlos und schon gar nicht über Nacht...
Übrigens gibt es schon jetzt dutzende Projekte, die technisch gesehen, besser als der Bitcoin sind - und trotzdem steht der BTC bei 100.000 und nicht die anderen. Das was diese Projekte nämlich alle nicht haben ist
- Institutionelle Akzeptanz (Spot-ETFs von BlackRock, Fidelity & Co., SEC-Einstufung als Commodity, in Bilanzen von Großunternehmen wie Tesla, Strategy uvm., Bitcoin-Reserven von US-Bundesstaaten etc.)
- Netzwerk-Effekt (Millionen von Nutzern - in den USA haben jetzt schon mehr Anleger BTC als Gold!!)
- extrem hohe Sicherheit durch mit Abstand höchste Hashrate aller Blockchains
- hohe Liquidität (kaum Slippage auch bei großen Orders)
- starkes Makro-Narrativ: BTC wird als digitales Gold gesehen - als Wertspeicher gegen Inflation, staatliche Kontrolle und Finanzsystemrisiken
Und vor allem die institutionelle Akzeptanz nimmt rasant zu. Dutzende Staaten diskutieren bereits über eine strategische Bitcoin-Reserve, darunter USA, Japan, Russland, Tschechien, Hongkong, Brasilien,...
Das heißt natürlich nicht, dass man all-in gehen sollte, aber ein bisschen Bitcoin im Portfolio kann definitiv nicht schaden. 2028 geht es in den nächsten Halving-Zyklus. Bis dahin kann man als Normalverdiener noch halbwegs relevante Mengen BTC akkumulieren, zwischenzeitlich sicherlich auch nochmal zu deutlich günstigeren Kursen als aktuell.
Gerade ich, der mit Informatik und Wirtschaft schon immer zu tun hatte, bereut es sehr. Doch nicht einmal in meiner Schul- und Studienzeit, lernte man etwas über Kryptowährungen und selbst Freunde, die ausgebildete Informatiker, Programmierer etc. waren/sind, sagten auch nie etwas dazu. Es war einfach noch zu früh. Leider.
Ich glaube ich war damals mit meinen Problemen mit der Schule, dem Studium, zuhause etc. so beschäftigt, dass ich das Bitcoin gar nicht so mitverfolgt hatte. Außerdem hatte ich lieber gezockt und Webseiten, Maps und Mods programmiert. ;)
Naja, wäre es nicht "zu früh" gewesen, wären keine so enormen Gewinne möglich gewesen. Natürlich hat (fast) niemand davon geredet, es war immerhin noch ganz neu und der Erfolg war ein reines Glücksspiel. Niemand hätte ahnen können, dass es sich so entwickelt.
Hinterher weiß man immer alles besser.
Wer sich davon die Laune vermiesen lässt, sollte sein Geld lieber in etwas mit weniger Risiko anlegen. Genau diese Denkweise führt nämlich dazu, dass man aus einem Impuls heraus handelt und genau das ist im Aktien- oder Crypto-Handel tödlich.
Viel eher solltest Du dir vorher überlegen, wo Du dir langfristig einen Anstieg erhoffst, da steckst Du dann dein Geld rein (+ andere Anlagen natürlich) und lässt es laufen, viele Monate oder sogar Jahre lang.
Kommt natürlich vor, dass man verkaufen sollte, aber auch das sollte gut überlegt sein, denn wenn der Kurs fällt und Du verkaufst, machst Du Verlust. Solange Du nicht verkaufst, ist es aber kein Verlust und wenn die Anlage gut gewählt ist, wird sich das über die Zeit auch wieder fangen. Kommt natürlich vor, dass es sich nicht wieder fängt - und das ist das Risiko und die Herausforderung an dem Ganzen: Verkaufen oder nicht? Aber auf gar keinen Fall solltest Du vorschnell wegen Kursverläufen (also historischen Daten) entscheiden, nicht ohne wenigstens einen Grund zu kennen. So kannst Du dir überlegen, ob Du das Risiko eingehen willst, oder nicht.
Die Erfahrung hab ich mit dem Aktienhandel auch gemacht, im ersten Jahr ca. 50% gefallen, bis ich mich hingesetzt und mir einmal ein paar Firmen rausgesucht habe, in die ich zum großen Teil noch heute meine Aktien habe. Und sie steigen auch mit schöner Zuverlässigkeit, auch nach so Schnapsideen von Trump.
Ich würde auch kein Geld in Crypto-Währungen stecken. Bitcoin ist zwar sehr zuverlässig (NOCH!), aber es gibt auch lange sehr niedrige Phasen und woher weiß ich jetzt, ob es die nächsten Monate/Jahre steigt, oder in eine solche niedrige Phase fällt? Mein Problem mit Crypto-Währungen ist, dass die Suche nach einem Grund häufig mehr ein wildes Raten ist, das ist mMn. der entscheidende Punkt, der zwischen Aktien, Crypto und Glücksspiel steht.
Ein ehemaliger Kollege hat damals, als Apple kurz vor dem Ruin stand, einen hohen Kredit bei der Bank aufgenommen und das Geld in Apple-Aktien gesteckt. Er kann jetzt aus den Renditen ne Menge Geld beziehen, es hätte ihn aber auch auf Dauer völlig ruinieren können. Wer das Risiko eingehen will, kann das gerne tun, aber Du solltest dir eher überlegen, ob der mögliche Gewinn (hohes passives Einkommen) das Risiko (finanzieller Ruin) wert ist, oder ob der Status Quo (guter Job, gutes Gehalt, normales aber sicheres Leben) nicht besser ist, zumindest so lange, bis man einen Teil der Ersparnisse auf den Kopf hauen kann, ohne bei Verlust komplett ruiniert zu werden.
Genauso war das damals auch mit Bitcoin. Niemand wusste, ob das was wird, es hätte auch genauso gut ein Flop werden können. Es war ein Glücksspiel, einige Glückliche haben gespielt und gewonnen. Andere Unglückliche haben im Hype gekauft und dann beim Absturz viel verloren. Aktuell steht der Kurs bei 95.000€, die Frage ist: Wann platz die aktuelle Blase?
Man kann nur DInge bereuen, die man früher bewusst hätte anders machen können. Vor 15 Jahren hatte sowohl ich als auch die absolute Mehrheit der Leute keinen blassen Schimmer von Bitcoins.
Bereuen könnte ich es nur, wenn ich davon gewusst und mich aktiv dagegen entschieden hätte, zu investieren.
Das Szenario musst du mir mal aufzeigen, wo ein 2 Billionen Dollar Asset von heute auf morgen nichts mehr wert ist...