Begeht Deutschland Bevölkerungstechnisch mit seiner 1,3 Kinder pro Frau Politik Selbstmord?
Schreibt eure Meinung was zur Zeit sich in der Republik sich so verändert
18 Stimmen
9 Antworten
Es gibt keine 1.3 kind politik.
Das ist nur die aktuelle durchschnittliche Anzahl von Kindern pro Kind. Das hat nichts mit dem Staat zu tun. Ob und wie viele Kinder mab bekommt ist die freie Entscheidung jeder einzelnen.
Das kann man nicht mit der 1. Politik die es zb einige Jahre in China gab verwechseln
Aus dem ganz einfachen Grund, dass das keine "1,3-Kind-Politik" ist, sondern lediglich der aktuelle Durchschnitt. Der Staat hat damit absolut nichts zu tun, sondern nur die Eltern und wie viele Kinder sie eben haben möchten.
Ja.
Und ich sehe das Problem darin:
Früher konnte man relativ gut von einem Gehalt leben. Da die Frau üblicherweise eher daheim blieb, bedeutete ein Kind keinen gewaltigen finanziellen Unterschied.
Heute brauchen die meisten Haushalte zwei Einkommen um gut leben zu können.
Es gibt zwar Elterngeld, doch das ist mit der Deckelung von 1800€ in vielen Regionen echt wenig. Und dann könnte man ein Kind zwar in die Kita schicken. Doch da ist es eine echte Herausforderung, einen Platz zu bekommen.
Das bedeutet, dass ein Kind heute für viele einen großen finanziellen Einschnitt bedeutet. Und damit muss ein Kind wohl überlegt sein.
Das Ergebnis davon: Man muss entweder wohlhabend sein oder vom Sozialstaat leben, damit ein Kind keine große finanzielle Belastung wird. Für die arbeitende Mittelschicht wird es immer schwerer.
Aber man kann das Problem ja durch Einwanderung lösen.
Ich sage ja nicht, dass Einwanderer ein Problem sind. Ich sage nur, dass man das Problem versucht damit zu lösen. Stattdessen sollte man eher versuchen entgegen zu wirken und schauen, dass sich jedes arbeitende Paar auch ein Kind leisten kann.
Es ist nicht Verwunderlich das bei dieser aktuellen Politik die Geburtenrate der Deutschen (nicht nur heute) seit sehr langer Zeit Rückläufig ist.
Man nimmt daher Immigranten auf die dann mit Ihren Aktivitäten mehre Kinder in die Welt setzen ,was eigentlich der Falsche weg ist. Besser wäre es für gute Schulen, guten Bildungsweg und auch für bessere Kitas zu Investieren. Ebenso auch verstärkt für die Werbung für das Handwerk zu machen. Letzteres da mangelt es oft an Qualifizierten Fachkräften.
Nein. Denn erstens gibt es genügend Migrantinnen und Migranten, um die dadurch anfallenden Probleme in den Sozialwerken und auf dem Arbeitsmarkt aufzufangen.
Und zweitens wäre der Bevölkerungsschwund langfristig auch ohne Migration kein Problem (geschweige denn ein "Bevölkerungssuizid"). Ohne Migration gäbe es kurz- und mittelfristig sehr grosse Probleme. Europa würde in eine wirtschaftliche Krise geraten und vor allem könnten wir uns unsere Wohlfahrtsstaaten nicht mehr leisten. Es gäbe wohl 1-2 Generationen, die praktisch keine staatliche Pension erhalten würden. Langfristig (ca. 80-100 Jahre) wird sich die Bevölkerungspyramide aber auf jeden Fall wieder stabilisieren. Aktuell ist das Hauptproblem ja, dass alle Boomer ins Pensionsalter kommen und es gleichzeitig relativ wenig Menschen im arbeitsfähigen Alter gibt. Wenn die Boomer dann in 20 Jahren weggestorben sind, wirds für alle leichter werden. Die nachfolgende Generation (Generation X) hat nämlich schon deutlich weniger Mitglieder, was den Versorgungsdruck auf den jüngeren Generationen rausnimmt. Dank der Migration spüren wir diese Effekte nicht wirklich. Ohne Migration wärs für einige Jahrzehnte richtig kacke, aber letztlich würde sich die Bevölkerung einfach auf einem deutlich tieferen Niveau einpendeln. Deutschland hätte dann halt im Jahr 2100 statt 83 Millionen Einwohnern nur noch 50 Millionen Einwohner. Auch mit der Migration wird es eine Bevölkerungsreduktion geben. Sie wird einfach nicht so schnell und nicht so stark sein. So oder so wird die Bevölkerung langfristig demografisch aber wieder ausgeglichen sein. Und wenn man bedenkt, dass Industrieländer wie Deutschland zum grössten Teil für den Klimawandel verantwortlich sind, kann man eine natürliche Bevölkerungsreduktion eigentlich nur begrüssen.
Das stimmt zwar alles, ist jedoch keine Folge des demografischen Wandels (höchstens eine Ursache davon). Die Ursache dessen, was du beschreibst, ist im Kern rechtsbürgerliche Politik, i.e. Hyperkapitalismus und ein steter Abbau des Wohlfahrtstaates in den vergangenen 40 Jahren. Vor 60 Jahren wurden z.B. gute Löhne bezahlt, weil die Wirtschaft und die Gesellschaft auf Einversorgerhaushalte ausgerichtet war. Als die Frauen dann in den Arbeitsmarkt drängten, wurden Löhne zunehmend von der Produktionskraft abgekoppelt. Dadurch haben wir heute eine Situation, in der wir relativ zur Produktionskraft weniger verdienen als die Menschen früher. Heute ist es praktisch nicht mehr möglich, mit einem einzigen Einkommen eine ganze Familie durchzufüttern. Daran ist aber das kapitalistische System schuld, das darauf ausgelegt ist, Angestellte und Arbeiter möglichst bis aufs Letzte auszuquetschen.