Nein. Aber ich würde einfach immer Wahrheit wählen, weil ich sowieso zum Oversharen neige und schrecklich ehrlich bin (oft zu ehrlich für mein eigenes Wohl). Ausserdem hasse ich es, irgendwelche peinlichen Tätigkeiten zu erledigen und mich so vor anderen (z.B. fremden) Menschen zu erniedrigen.

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Eine Art, sich selbst vom Suizid abzuhalten, ist, sich das Ganze mal wirklich realistisch und unverblümt durchzudenken. Wenn man an einer Depression leidet, denkt man ja oft, dass nach dem Suizid alles besser ist. Und das mag tatsächlich so sein. Doch hast du dir mal überlegt, wie der Weg dorthin tatsächlich aussieht? Verdammt unangenehm, das kann ich dir sagen. Suizid ist nicht wie im Film, wo man sich einfach aufs Sofa legt und mit schöner Musik im Background dahinstirbt. Mit 16 stirbst du nicht "einfach so". Im Gegenteil. Dein Körper und dein natürlicher Überlebensdrang sind viel, viel stärker, als du es womöglich denkst.

Hier nur einige Beispiele: Vielleicht möchtest du dich mit Tabletten umbringen. Ich kann dir jetzt gleich sagen, dass das nicht funktionieren wird. Vor 50 Jahren machten das viele Menschen, aber heutzutage werden Tabletten absichtlich so hergestellt, dass man sich damit nicht mehr umbringen kann. Du wirst stattdessen einfach im Krankenhaus landen. Man wird dir den Magen auspumpen müssen und das - das verspreche ich dir jetzt schon - wird etwas vom Beschissensten sein, was du je erlebt hast. Das möchtest du echt nicht. Vielleicht denkst du dir auch "ich könnte mich unter die U-Bahn schmeissen". Sieht man ja oft in Filmen. Wenn Leute das machen, werden sie meistens aber nicht vom Aufprall getötet. Stattdessen werden sie unter die Zug gezogen. Dort werden sie dann bei lebendigem Leib zu Hackfleisch zerschnetzelt. Es ist wohl einer der grausamsten Tode, die es überhaupt gibt. Die Schmerzen sind unvorstellbar. Und weisst du, was das Schlimmste ist? Häufig leben die Opfer noch, wenn die Sanitäter eintreffen. Viele dieser Opfer schaffen es irgendwie, 30 oder sogar 40 Minuten zu überleben, obwohl ihre Beine abgerissen wurden, ihre Gedärme aus dem Bauch raushängen, ihre Augen zerplatzt sind etc.. Sowas will echt niemand erleben.

Mein Punkt ist der: Der Versuch ist das Risiko schlichtweg nicht wert. Es gibt viele Menschen jedes Jahr, die Suizidversuche überleben. Den meisten geht es danach noch schlechter als vorher. Sie springen z.B. irgendwo runter, überleben und können nachher nicht mehr gehen. Und es gibt Menschen, bei denen der Versuch zwar erfolgreich ist, aber der Preis extrem hoch (wie mein Beispiel mit der U-Bahn). Wenn man derartige Folter durchleben muss, ist es den erlosenden Tod nicht wert.

Ich habe sehr viel über diese Dinge nachgedacht, weil ich selbst seit vielen Jahren an einer schweren Depression leide. Ich sag dir deshalb, dass du keine "gute" Suizidmethode finden wirst. Wenn es eine gäbe, wäre ich schon längst tot. Aber es gibt sie nicht. Du musst bei allen schrecklich leiden und/oder ein grosses Risiko eingehen.

Daher empfehle ich dir, weiter mit der Therapie zu machen. Wenn nötig auch noch mal in die Klinik. Und nutze auch all die Strategien, die die Depression im Alltag bekämpfen kann. Such dir Hobbys, schliesse Freundschaften, geh nach draussen (z.B. in den Wald), beschäftige dich mit schönen Dingen (Sprache lernen, musizieren etc.), koch dir was Leckeres usw.. Und wenn gar nichts hilft, legst du dich hin und machst ein Nickerchen.

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Mmh. Was haben denn die Leute von der Telefonseelsorge und vom Krisen-Chat gesagt? Was haben sie dir geraten?

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Man wird hunderte schlechter Leute los

Ja, das ist eine ziemlich faschistoide Denkweise. Es wird dich schockieren zu erfahren, dass auch Gangmitglieder Menschen sind. Auch sie haben Mütter, Väter, Schwestern, Freundinnen, Omas und Opas. Viele dieser Opfer sind zudem sehr jung. Es sind junge Erwachsene oder sogar Teenager, die in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind und auf die falsche Bahn kamen. Warum man diesen Menschen den Tod wünschen sollte entzieht sich mir. Jeder Mord ist einer zu viel.

Abgesehen davon, dass deine Sichtweise völlig herzlos und (wie gesagt) faschistoid ist, ist sie aber auch einfach bescheuert. Denn erstens schaden die Gangkriege und die ständigen Mordtaten auch unbeteiligten Zivilisten. Oder hast du Lust in einer Gegend zu wohnen, in der abends/nachts stundenlang draussen rumgeballert wird?? Und zweitens haben die Morde keinerlei positiven Einfluss auf die Kriminalstatistik. Es gibt nämlich genug schwarze Teenager aus armen Familien, die nachrutschen und den Gangbossen als Kanonenfutter für weitere Gangkriege dienen können. Aber das stört dich natürlich nicht, weil du dich als weisser Mittelstandsspiesser ja einen Dreck um diese Kids kümmerst.

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Ich glaube, dass alles entweder Zufall oder Teil einer Kausalkette ist. Das eine vom anderen zu trennen scheint mir praktisch unmöglich, selbst wenn man aufs Quantenlevel runtergeht. Jedenfalls glaube ich nicht an Vorbestimmung oder Determinismus.

Es gibt keinen tieferen Sinn oder kosmischen Zweck für unsere Existenz. Das Universum könnte gerade so gut auch nicht existieren.

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Joah, ich kann mit solchen Storys nie wirklich mitschwingen, weil ich selber nie so drauf war. Aufgrund meiner starken Depression habe ich zwar auch grosse Probleme mit meinem Selbstwert, aber im Gegensatz zu anderen Leuten habe ich nie nach externen Faktoren gesucht, um meinen Selbstwert aufzubessern. Selbst als Teenager, wo man sich ja oft sehr unsicher fühlt, habe ich diese Unsicherheiten irgendwie einfach akzeptiert. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber ich hatte immer einen sehr stoizistischen Umgang mit meinen Unsicherheiten. Ich dachte mir nie, dass es besser wird, wenn ich mehr Kohle habe oder mehr Muskeln oder mehr Follower etc.. Ich weiss nicht genau, warum ich so ticke, aber es könnte etwas mit meiner körperlichen Behinderung zu tun haben. Ich wurde mit einer Behinderung/chronischen Krankheit geboren und musste schon als kleines Kind viel Zeit bei Ärzten und in Spitälern verbringen. Etwas, was ich aus dieser Zeit nie vergessen werde ist die Hilflosigkeit der Mediziner. Meine Krankheit ist unheilbar und progressiv (wird also immer stärker). Die Ärzte wollten mir natürlich helfen, aber sie konnten es nicht. Die Medizin war (und ist) einfach noch nicht weit genug. Und deshalb wurde mir schon als 6-jähriges Kind von Ärzten ganz hart und ehrlich gesagt: "Wir können leider nichts machen. In Zukunft wird es nur noch schlimmer werden. Wir können bloss versuchen, den Verlauf möglichst zu verlangsamen." Ich machte mir daher schon als Kind sehr viele tiefe Gedanken über das Leben, die sich andere Kinder wahrscheinlich nicht machten. In diesem Prozess nahm ich irgendwann die Haltung an, dass ich meine Situation einfach akzeptieren muss. Es bleibt mir ja gar nichts anderes übrig. Sonst mache ich mich nur selbst fertig.

Ich glaube, dass mir diese Haltung der Selbstakzeptanz und Akzeptanz des eigenen Schicksals später im Leben viel geholfen hat. Mir war es z.B. nie wichtig, die Leute um mich herum mit Oberflächlichkeiten zu beeindrucken. Mir war es viel wichtiger, dass ich mit meinen Problemen innerlich klarkam (soweit dies halt möglich ist). Ich habe deshalb auch diesen ganzen Gym-Trend nie verstanden, wo sich jetzt alle jungen Männer riesige Muskelberge antrainieren wollen. Für mich schreit das nach innerer Unsicherheit und/oder Unzufriedenheit.

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Meine ex-Frau kommt aus Südkorea und wir haben früher manchmal zusammen ein Matcha-Tiramisu gemacht (Matcha is hochwertiger Grüntee, der in Südkorea, Japan und China vielerorts wächst). Anstatt die Löffelbiskuits in Kaffee zu tränken, kannst du dazu Tee nehmen. Am besten was Hochwertiges aus dem Teeladen. Die Sorte spielt nicht so eine Rolle. Im Sommer passt ein fruchtiger Matcha sehr gut, in der Weihnachtszeit kann man auch einen Chai nehmen. Mein persönlicher Lieblingstee ist Rooibos, der in Taiwan sehr viel getrunken wird.

Den Alkohol kannst du einfach komplett weglassen. Den brauchst du nicht. Falls du ein zusätzliches Aroma möchtest, kannst du es mit alkoholfreien Sirups oder Rosenwasser oder sowas in der Art versuchen, aber wir haben diesen Teil meistens einfach weggelassen.

Um das Tiramisu noch fruchtiger zu machen (super für im Sommer!) kannst du Zitronen- oder Orangenschalen abreiben und die Zeste in deine Mascarpone-Masse mischen. Je nach Grösse des Tiramisus brauchst du dafür ca. 3-4 Zitronen/Orangen.

Als Topping kannst du entweder Matcha-Pulver nehmen. So haben wir es jeweils gemacht. Das ist ein grünes Pulver, das man in koreanischen oder japanischen Läden kaufen kann. Du bist deinem Tiramisu damit einen einzigartigen, fernöstlichen Touch. Oder wenn du es lieber traditionell magst kannst du (dunkles) Kakaopulver nehmen. Ich finde beide sehr lecker!

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YouTube

Von den genannten definitiv Youtube. Als Millennial bin ich mit dieser Plattform gross geworden. Ich habe seit 2007 einen Youtube-Account. Und auch wenn sich in letzter Zeit leider vieles zum Schlechten gewandelt hat, verbinde ich noch immer ein starkes Nostalgie-Gefühl mit Youtube. Ich bin zudem ein grosser Fan von long-form-Videos, also Deep Dives, die mindestens eine halbe Stunde dauern. Das ist ja Youtubes Kerngeschäft. Youtube hat aufgrund der gigantischen Uploadzahl über all die Jahre ausserdem eine recht spannende und oft etwas gruselige Schattenseite ("dark Youtube") entwickelt, auf der man jede Menge schräge, verwirrende und verstörende Videos findet. Es gibt Youtuber, die es geschafft haben, einen grossen Kanal zu entwickeln, alleine indem sie auf dark Youtube Recherche betreiben und versuchen herauszufinden, was die wahre Geschichte hinter gewissen, mysteriösen Videos ist.

Auf Facebook war ich vor vielen Jahren einmal. Ich habe in den 2000ern eine Weile in den USA gelebt und legte mir ursprünglich einen MySpace-Account an. Ca. 2009 wechselte ich dann auf Facebook. Die Community dort hat mich ziemlich schnell extrem angekotzt. Das Feeling war völlig anders als auf Youtube. Auf Facebook ging es einfach nur ums Prahlen. Jeder lud tausende Fotos aus dem Urlaub etc. hoch um zu beweisen, wie unfassbar perfekt sein Leben war. Die meisten Gespräche waren oberflächlich und drifteten schnell in Gehässigkeiten ab. Der typische Facebook-User war ein cholerischer Klugscheisser, der verzweifelt nach Anerkennung suchte und jede Gelegenheit nutzte um seinen Mitmenschen zu zeigen, wie viel Kohle, Freunde, Autos, Spass etc. er hat. Irgendwann verschwanden die jüngeren Leute dann von Facebook und seit ca. 10 Jahren hocken dort nur noch verwirrte Boomer rum, die unkritisch rechte Propaganda aufsaugen und den Unterschied zwischen AI-Videos und echten Videos nicht erkennen können.

Mit Tiktok konnte ich ebenfalls nie was anfangen. Einerseits bin ich einfach zu alt dafür, andererseits stört mich aber auch die ganze scroll-Kultur. Ich finde es recht traurig, dass sich 18-Jährige nur noch 20-sekündige Clips anschauen können und bei allem, was etwas länger dauert, sofort die Aufmerksamkeit verlieren. Meiner Meinung nach verblödet das die Leute total. In 20 Sekunden lernst du ja nichts und darum gehts auch nicht mehr. Es geht nur noch um "höhöhö... weiter... höhöhö... weiter... höhöhö... weiter...".

Ich würde sagen, die Plattform, die Youtube wahrscheinlich am Nächsten kommt ist Reddit. Oberflächlich funktionieren die beiden natürlich völlig anders; Youtube ist eine Video-Plattform, während Reddit ein Message Board ist. Aber die Communities sind auf beiden Plattform recht ähnlich: Altersmässig stark durchmischt, mit einem grossen Anteil an Millennials; viele Nerds, viele in-depth Diskussionen etc.. Beide Plattformen haben eine spezielle Art von Humor - spitz und etwas absurd, aber niemals verletzend.

Instagram ist im Prinzip das neue Facebook. Jede Menge oberflächliche Deppen, die rumprahlen und verzweifelt um Anerkennung suchen. Whatsapp benutze ich bloss zum Nachrichten schreiben. Und mit den anderen kenne ich mich nicht genug aus.

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Nein, biologische Organismen halten sich nicht an willkürlich gezogene Grenzen auf einer Landkarte. Man kann mit Hilfe der DNA sehen, aus welchem Teil der Welt jemand stammt, doch einen ethnischen "Reinheitsgrad" gibt es nicht. Du musst bedenken, dass die Menschen seit hunderttausenden von Jahren auf diesem Planeten umherwandern.

Europa hat in seiner Geschichte z.B. vier grosse Einwanderungswellen erlebt. Die letzte davon waren die Völkerwanderungen, die sich im Frühmittelalter zutrugen. Alleine in dieser einen Migrationswelle wurde der Gen-Pool der Europäer zu 80% verändert. Das ist so, als würden heute (mit der aktuellen Bevölkerung von ca. 750 Millionen) 2 Milliarden Menschen nach Europa kommen und hier sesshaft werden.

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Nein. Weil so ziemlich jeder Mensch hat in seinen Gedanken schon mal jemanden um die Ecke gebracht, wahrscheinlich sogar der Papst. Und es gibt viele Leute, die True Crime mögen.

Ich mag True Crime und ich hab schon über Morde und andere Verbrechen fantasiert. Da ich True Crime liebe, habe ich mir sogar schon konkret überlegt, wie man den perfekten Mord verüben könnte (ohne später erwischt zu werden). Vor Kurzem bin ich glaub ich sogar auf eine Lösung gekommen.

Das heisst noch lange nicht, dass ich tatsächlich einen Mord begehen werde. Denn der grosse Unterschied zwischen mir und einem richtigen Mörder ist, dass mir das Planen deutlich mehr Spass macht. Ich glaube nicht, dass ich beim Töten eines anderen Menschen Vergnügen oder sexuelle Lust verspüren würde. Der Mord selbst macht mich also gar nicht an, weil ich kein Psycho bin. Ich habe einfach eine grosse Fantasie und denke gerne über hypothetische Fragestellungen und Situationen nach.

Zudem ist mir bewusst, dass auch der beste Plan Schwachstellen hat. Viele Mörder, die ihre Taten akribisch planen, sind ja völlig davon überzeugt, dass man sie niemals erwischen wird. Das ist natürlich völlig naiv. Es gibt immer ein Restrisiko und schon alleine deshalb ist es die Tat nicht wert.

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Vor einigen Tagen habe ich auf GF eine Antwort gepostet, auf der ich schrieb, dass ich den Kampf der LGBTQ+ Bewegung für Gleichberechtigung zwar befürworte, dass ich als körperlich behinderter UND politischer linker Mensch manchmal aber auch echt frustriert und desillusioniert bin. Meine Frustration und Desillusionierung rührt daher, dass jeder woke Uwe und sein Hund sich um die Schwulen und Trans-Leute kümmern und dass wir in unserer Gesellschaft endlose Fluten von LGBTQ+ Toleranz-und-Allianz-Bekundungen haben, dass es aber gleichzeitig andere gesellschaftliche Minderheiten wie z.B. behinderte Menschen gibt, um die sich kein Schwein kümmert (auch nicht innerhalb linker Strömungen).

Meine Post wurde damals brutal runter gevoted.

Hier sehe ich meine Frustration jedoch wieder einmal bestätigt. Der Post dieses Tobias Huch Vollpfostens ist offensichtlich extrem rassistisch, da er ja offen gegen die Palästinenser hetzt. Der Post ist aber auch offen ableist (behindertenfeindlich) und auch dass muss gesagt werden. Denn dieser Typ sagt ja im Prinzip, dass Palästinenser wertlose Menschen seien, die aufgrund ihrer Wertlosigkeit nur noch wertlosere Menschen produzieren, nämlich Behinderte. Das ist 1:1 Nazi-Ideologie. Die allermeisten Kritiker werden sich wohl auf den Rassismus konzentrieren, aber die Behindertenfeindlichkeit ist genauso schlimm und verachtenswert.

Und um deine Frage zu beantworten: Nein, solche Posts gehören nicht ins Internet. Der Mann sollte wegen Hetze angezeigt werden.

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Hey, das tut mir wirklich sehr leid für dich! Zunächst zwei wichtige Vorbemerkungen zu diesem Thema:

  1. Bettnässen ist bei Kindern und Jugendlichen viel weiter verbreitet, als du dir vorstellen kannst. Du bist definitiv nicht der/die Einzige! Es gibt sehr viele Kinder UND Jugendliche, die nachts ins Bett pullern und fast alle leiden extrem darunter.
  2. Das Verhalten deiner Eltern ist absolut daneben! Die Vorwürfe deines Vaters von wegen "absichtlich machen" sind das Hinterletzte. Das macht mich richtig wütend wenn ich das nur lese. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Anschuldigungen, Vorwürfe, zorniger Sarkasmus etc. von Seiten der Eltern Bettnässen nur noch schlimmer macht! Wenn ein Kind ins Bett pullert, muss man als Vater/Mutter liebevoll und empathisch damit umgehen. Du schämst dich ja selber schon genug. Je wütender und arschiger Eltern darauf reagieren, desto schlimmer wird das Problem in der Regel (was man ja bei dir sieht).

Nun zu den Gründen. Im Prinzip fallen mir zwei mögliche Ursachen ein. Eine Physiologische und eine Psychische. Letztere ist aber deutlich wahrscheinlicher.

  1. Falls es eine physiologische Ursache gibt, würde es sich hier um Inkontinenz handeln. Es gibt verschiedene Krankheiten, die zu Inkontinenz führen können, z.B. Probleme mit der Blase, mit den Schliessmuskeln usw.. Manche dieser Krankheiten sind sehr ernsthaft und chronisch, andere sind leicht behandelbar.
  2. Falls es sich um eine psychische Ursache handelt, ist dies hier Bettnässen im klassischen Sinne. Da du 14 Jahre alt bist, ist diese zweite Option deutlich wahrscheinlicher. Bettnässen wird oft durch grossen, psychischen Stress ausgelöst. Das können z.B. unverarbeitete Traumata sein, es können aber auch alltägliche Dinge wie Stress in der Familie, Mobbing in der Schule, Überforderung mit gewissen Lebensaspekten etc. sein. Oft ist man sich diesen Problemen nicht bewusst. Das Pullern ist also psychosomatische Reaktion; dein Körper spürt den Stress und die schwierigen Emotionen, die unter der Oberfläche brodeln und reagiert darauf. Das Bettnässen ist quasi eine Nachricht von deinem Körper, dass ewas in deinem Leben nicht stimmt und unbedingt geändert/behandelt werden muss.

Ich lege dir ans Herz, deinen Hausarzt aufzusuchen und ihm von deinem Problem zu erzählen. Du musst dir keine Sorgen machen, dass er dich auslacht und böse reagiert. Als Arzt weiss er, wie häufig Bettnässen vorkommt. Er kann dir dann weiterhelfen oder dich vielleicht (wenn nötig) auch an einen Therapeuten weitervermitteln. Wenn man Bettnässen behandelt, hört es praktisch immer auf. Du musst dir also keine Sorgen machen, dass das jetzt immer so weiter geht. Aber du musst etwas unternehmen. Solange du nichts machst und dich deine Eltern deswegen scheisse behandeln, wird es nur noch schlimmer.

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Was machen sich da andere Sorgen?

Hey, schön das du dir kurz Zeit nimmst und es zu lesen.

Also ich bin ein sehr gesprächiger Mensch, liebe es mit anderen zu reden und bin da nicht sehr zurückhaltend. Egal ob ich im Bus bin, in der Schule sitze oder in Warteschlange stehe - ich fange einfach an mit Leuten zu reden. Ja, das war nur mal grob zu Erklärung.

Die Sache ist, dass ich halt auch gerne rede und Storys über mich erzähle. Wenn es zum Beispiel ums Schlafe geht, erzähle ich oft, dass ich Abends Nachtwanderungen unternehme. Zwar erzähle ich es ganz locker, jedoch werden Erwachse da schnell erst und stellen fragen. Ich bin w, 16 Jahre alt und liebe es einfach, mitten in der Nacht stundenlang unterwegs zu sein. Manchmal fahre ich mit dem Fahrrad nur umher, gehe auf Spielplätze oder fahre Roller/Inliner. So kann ich gut mal 2-3 Stunden weg sein und komme erst spät nach Mitternacht wieder zurück.

Mir geht es gut, mir passiert nicht und meine Eltern haben da auch nichts dagegen, solange ich aufpasse. (Naja ihnen ist bewusst, dass selbst wenn sie es mir verbieten, sie mich nicht abhalten können es trotzdem zu tun.) Naja vielleicht ist auch das Problem, dass ich es wärend der Schulzeit mache, manchmal erst 2 Uhr wieder zurück komme und dann nur noch wenig Schlaf habe. Ich schlafe gerne, mache auch Mittagsschlaf falls ich müde bin, ich passe schon auf und kümmere mich darum, dass es mir gut geht.

Aber die Sache, dass wenn ich es anderen sage, sie sich Sorgen machen und sofort fragen,ob bei mir Zuhause alles gut ist, macht mir halt auch bedenken. Ich weiß halt nicht wie sie darauf kommen. Was denkt ihr darüber?

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Das ist doch offensichtlich. Dein Verhalten klingt schon stark nach demjenigen einer Jugendlichen, die zu Hause regelmässig Missbrauch erlebt. Ich sage damit nicht, dass das bei dir der Fall ist. Ich sage, dass WENN es der Fall WÄRE, du dich wahrscheinlich erst recht so verhalten würdest. Denn wenn man als Kind Missbrauch ausgesetzt ist, will man ja möglichst wenig Zeit mit den Leuten verbringen, die einen missbrauchen.

Mein bester Freund hatte in der Kindheit/Pubertät oft Probleme in der Schule. Es gab viele Typen, die ihn mobbten und ihn verprügeln wollten. Mein Freund begann deshalb mit ca. 13 Jahren die Schule zu schwänzen. Er tat das nicht, weil er Schule langweilig fand, sondern weil er dort Missbrauch ausgesetzt war. Das Krasse an dem Ganzen ist, dass wir uns damals bereits kannten aber er mir nie davon erzählte. Ich erfuhr erst viel später davon, als wir schon ca. 20 waren. Mein Freund lief dann jeweils stundenlang völlig ziellos durch irgendwelche Einkaufspassage, lungerte gelangweilt auf Parkbänken rum etc.

Bei dir ist ja zum Glück alles in Ordnung, aber dein Verhalten klingt schon ziemlich aussergewöhnlich. Ich kann es einerseits super nachvollziehen, weil ich ebenfalls ein grosser Liebhaber der Nacht bin. Ich glaube auch nicht, dass du dich ernsthaft um deine Sicherheit sorgen musst, solange du gut auf dich aufpasst und auf dein Bauchgefühl hörst. Allerdings hätte ich als Vater mit dem Schlafdefizit ein grosses Problem. Denn auch wenn Nachtwanderungen Spass machen, ist die Schule trotzdem viel wichtiger. Und ich glaube nicht, dass du mit 4h Schlaf und einem Mittagsschläfchen hin und wieder genügend Erholung kriegst, um dich wirklich zu konzentrieren und gute Leistungen abzuliefern. Mit 16 bist du ja schon reif genug um zu verstehen, wie wichtig deine Ausbildung für die Zukunft ist. Ich würde deshalb einfach wirklich gut aufpassen. Es wäre verdammt schade, wenn du mit 30 zurückblickst und dir denkst: "boah, hätte ich mich damals nur mehr angestrengt". Es gibt tonnenweise Leute, die das erleben müssen und es ist ein sehr schlimmes Gefühl.

Vielleicht kannst du deine Abenteuer ja mehr auf die Ferienzeit verlagern.

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Wusstest du, dass es im Dritten Reich sogenannte "Ehrenjuden" gab? Vielleicht hilft das weiter.

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