Baby schreien lassen oder trösten?
Mein Mann und ich haben heute ein wenig diskutiert. Meine Meinung ist, wenn mein Baby schreit auch wenn es nichts hat, nehme ich ihn auf'n arm. Warum? Ein Baby braucht Zuneigung und Sicherheit. Er meint, man darf es ruhig mal schreien lassen. Das ging dann gute 5 Minuten wo ich es mit Tränen aushalten musste und dann den kleinen genommen habe. Der hat sofort aufgehört und ich habe mich wieder beruhigt. Er hat Angst das der kleine dann nur noch aufm arm schlafen will bzw uns so halt manipuliert. Ich bin mir da nicht sicher aber mein Baby ist 6 Wochen alt. Wie kann er da uns schon manipulieren? Das ist mein erstes Kind, ich bin leider komplett unerfahren und ich bitte euch um Erfahrungen, Tipps und wie ich mich zukünftig verhalten soll wenn mein Kind nur wegen Aufmerksamkeit schreit. Also mit Aufmerksamkeit meine ich halt Zuneigung, liebe usw.
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6 Antworten
Ein Baby hat noch nicht viele Möglichkeiten um sich mitzuteilen. Lächeln, glucksen, glücklicher Gesichtsausdruck.... angestrengte Geräusche (mitunter kurz bevor etwas in der Windel landet)... knöttern, weinen, schreien.....
Das alles sind Äußerungen darüber wie es dem Baby aktuell geht.
Schreien ist das dem Baby verfügbare Äußerste um der direkten Umgebung mitzuteilen das etwas ganz und garnicht stimmig ist.
Warum weint/ schreit ein Baby? Es ist zu kalt, zu warm, zu laut, zu einsam, es hat Hunger, etwas schmerzt, die Windel ist voll, die Windel ist zu eng, es hat grade keine Möglichkeit via stimulierendem Helfer (Daumen, Knoten in einer Stoffwindel, Schnuller) sich selbst zu beruhigen.
Durch den gemeinsamen Alltag hören die Hauptversorger des Babys nach und nach heraus welches Weinen/ Schreien für "was" am ehesten steht. Können sich nebenbei am Alltag des Babys orientieren um genauer einschätzen zu können "was die wahrscheinlichste Ursache in dem Augenblick ist". Und dann entsprechend handeln.
Durch "schreien lassen" bringt man dem Baby noch nichts bei. Das einzige was passierten kann: Die Nachbarn sind genervt. Das Baby lernt dadurch noch nichts, die Verknüpfung für einen aktiven Lernprozess a la "wenn ich... dann passiert...." ist noch nicht möglich. Erst einmal geht es rein um die Bedürfnisbefriedigung des Babys. Rund um die Uhr. Sicherheit, Schutz, Wärme, Nahrung, Pflege, Geborgenheit, Sozialkontakt zu den Hauptbezugspersonen. Das steht vorerst im Vordergrund.
Es ist euer/ sein erstes Baby, wie?
Also: Manipulieren kann das Baby niemanden von euch. Dazu ist es mental noch garnicht in der Lage.
In der ersten Lebenszeit (erstes Lebenshalbjahr?) sieht das Baby sich noch garnicht als Einzelperson. Es nimmt sich und die Mama als "eins" wahr. Gemeinsam ist man komplett, eine Verbindung.
Handle nach deinem Mutterinstinkt. Der liegt richtig und wird sich im Laufe der nächsten Monate und Jahre sowieso noch mehrmals anpassen und ändern. Alles ist in Entwicklung. Im September ist es anders als heute oder nächstes Jahr. Wichtig: Entspann dich und höre aufmerksam in dich rein, was jetzt das Richtige ist. Wie gesagt, das was heute für dich richtig ist, wird nächstes Jahr für dich anders richtig sein. Dein Mutterinstinkt und dein Bauchgefühl sagen es dir.
Mit 6 Wochen manipuliert das Kind noch niemanden, das kommt erst später. Man erkennt aber auch ziemlich einfach den Unterschied zwischen echtem Weinen und Fake-Heulen.
Ich lasse meine Tochter auch nicht weinen. Oft meckert sie sich aber in den Schlaf und am Anfang bin ich zu früh zu ihr gegangen und hab sie aus versehen wieder richtig wach gemacht obwohl ihr nichts fehlt.
Unsere kleine ist 4 Monate alt und man findet ziemlich schnell gut raus wann es angebracht ist sie aus dem Bett zu holen, wann ein „ Ich bin da, alles gut.“ reicht und wann man einfach kurz abwarten kann. Wenn du das Gefühl hast dein kleiner brauch es von dir gehalten zu werden dann würde ich absolut darauf vertrauen.
Vielen Dank🙏 ich wünsche dir alles gute und eine schöne Zeit mit deiner Tochter🤗
Ein Mittelding ist gut. Ein wenig schreien lassen, wenn man nachgeschaut hat, das nichts falsch läuft, ist gut. Wenn zu lange dann hochnehmen.