Kann man "laut" und "geschmeidig" als unvereinbar betrachten?

2 Antworten

Könnte man so sehen, da "laut" meist mit etwas Rauem oder Ungeordnetem assoziiert wird, während "geschmeidig" eher auf etwas Sanftes und Fließendes hinweist.

Allerdings hängt die Bedeutung und Konnotation von Wörtern in der Lyrik stark vom Kontext ab, in dem sie verwendet werden. Ohne mich näher mit dem Gedicht auseinandergesetzt zu haben, würde ich vermuten, dass die Verwendung dieser beiden Wörter hintereinander darauf hindeutet, dass entweder der lyrische Sprecher eine verwirrende und unruhige Erfahrung macht, bei der sich laute und geschmeidige Elemente auf ungewöhnliche Weise mischen oder dass das Gewaltige aber auch Majestätische des Windes betont werden sollen.

Hallo Sbaek!

Ich verstehe die Formulierung so: In "Morgens" von Jakob van Hoddis wird ein erwachender Tages beschrieben. Die Szene beginnt damit, dass sich ein lauter und heller Klang nach dem plötzlichen Aufkommen des Windes geschmeidig über die Stadt ausbreitet. Er begleitet das Morgenrot, das sich blutrot aus dem zuvor dunklen Himmel ergießt.

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LG

gufrastella

 - (Deutsch, Gedicht, Analyse)