Kann mir das jemand erklären? HAUSAUFGABE?

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Es verhält sich wie folgt:

AKTIV: Allgemein ausgedrückt: Jemand (oder etwas) tut etwas.

Beispiel: Der Vogel frisst / fraß etc. … Insekten.

 

PASSIV: Allgemein ausgedrückt: Etwas wird getan

Beispiel: Der Vogel wird von der Katze gefressen. ‒ Die Fenster sind geputzt worden. ‒ Euer Kommen war mir nicht angekündigt worden. ‒ Der Brief wird vorgelesen werden. 

Früher nannte man das Passiv auch die »Leideform«. Und in der Tat: Der Vogel »erleidet« ja etwas, nämlich das Gefressenwerden, richtig?! Die Fenster »erleiden« das Geputztwerden, das Kommen »erleidet« das Angekündigtwerden. Man merkt also: Wenn man das Passiv bildet, braucht man immer irgendeine Form des Verbes »werden«.

Fast immer ejdenfalls. Denn es gibt auch Passivformen, die nicht mit »werden« gebildet werden, sondern mit »sein«. Und genau das ist die Unterscheidung zwischen »Verlaufspassiv« und »Zustandspassiv«. Sobald man sich wiederum an einem oder zwei Beispielen klargemacht hat, was genau damit gemeint ist, kommt Licht in die Sache.

Die Beispiele, die ich Dir oben zum Passiv notiert habe, gehören alle zum Verlaufspassiv, denn sie beschreiben den Verlauf von etwas, das gerade noch im Geschehen, im Sich-Ereignen begriffen ist / war: »Schau mal da, der Vogel wird [gerade] gefressen.« Das passiert also gerade noch, und ist noch nicht abgeschlossen. Noch ist der Vogel nicht komplett hinuntergeschluckt worden.

 

Das Zustandspassiv ist diejenige Form, die Du benutzt, wenn ein Vorgang beendet ist. Beispiele:

Nicht: »Der Vorgang wird beendet«, sondern: »Der Vorgang ist beendet.«

Nicht: »Die Rechnung wird bezahlt«, sondern: »Die Rechnung ist schon bezahlt.«

Nicht: »Ich wurde betrogen«, sondern: »Da war ich ganz schön angeschmiert.«

Nicht: »Es wurde eine Entscheidung gesucht«, sondern: »Damit war die Sache entschieden.«

Du siehst: Im vorderen Satz dieser Beispiele wird immer eine Form von »werden« verwendet« (wird, wirst, werdet etc.). Diese Formen von »werden« zeigen immer an (egal, auf welcher Zeitstufe), dass es sich um ein Verlaufspassiv handelt. Im hinteren Satz dagegen steht immer eine Form von »sein« (ist, war, seid, sind … gewesen etc.) Liegt eine solche Form von »sein« vor, dann handelt es sich immer um ein Zustandspassiv (auch hier: egal, auf welcher Zeitstufe). ‒

 

Was jetzt genau diese Aufgabe in Deinem Heft betrifft, so mache ich Dir den ersten Satz einfach vor (Ihr sollt die Verbformen bestimmen, wie man das nennt):

1. Er ist versetzt worden: 3. Person ‒ Singular ‒ Perfekt ‒ Passiv

 

Wenn Du noch Fragen hast, dann melde Dich einfach noch einmal. :-)

Achim

Prina 
Fragesteller
 04.10.2023, 18:59

Danke, danke, danke

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