Glaubensfragen

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Wie kann etwas zugleich „bei Gott“ und „Gott selbst“ sein – wie das „Memra“ im Judentum oder das „Wort“ in Johannes 1,1?

In der jüdischen Theologie spricht man vom Memra – dem „Wort“ Gottes. Die Rabbiner sagen, das Memra sei manchmal dasselbe wie Gott und manchmal von ihm getrennt. Johannes 1,1 verwendet die gleiche Logik: „Das Wort war bei Gott“ – also getrennt – und zugleich: „Das Wort war Gott“ – also eins mit Gott.Wie versteht ihr dieses rabbinische Denken? Ist es vergleichbar mit der christlichen Lehre von der Dreieinigkeit, also dass Jesus (das Wort) Gott ist und zugleich beim Vater war?Oder ist das ein Widerspruch, der sich theologisch nicht auflösen lässt?

Waren Christentum/Islam in irgendeiner Weise revolutionär, so dass sie so weit verbreitet wurden?

Nein, beide Religionen haben absolut nichts wirklich Neues geboten, sondern bereits vorhandene Elemente neu kombiniert (Synkretismus).Außerdem ist es gerade in der Religion so, dass Tradition und Überlieferung eine besondere Rolle spielen. Viele Religionen sind gegenüber dem Fortschrittsgedanken sehr skeptisch bis rundheraus ablehnend eingestellt. Daher würde etwas wirklich Revolutionäres viele, gerade religiöse Menschen, nicht überzeugen.Beim Christentum kann man das leicht sehen: Das Christentum kombiniert heidnische Mysterienkulte mit dem jüdischen Monotheismus. Die Juden haben es abgelehnt, weil es für sie revolutionär bis hin zur Blasphemie war. Die Heiden haben es eher akzeptiert, weil ihnen der Monotheismus nicht fremd und die Mysterienkulte vertraut waren.Beide, Christentum und Islam, haben sich in erster Linie durch brutale Krieg verbreitet. Europa ist nicht islamisch, weil die Europäer die arabische Invasion abwehren konnten und das Christentum hier schon brutalst etabliert hat!China und Japan sind nicht christlich, weil sie nie von Christen erobert wurden. Wenn man die Ausbreitung der großen Religionen verstehen will, muss man die Geschichte der Feldzüge und Eroberungen studieren.Für China war sicher der christliche Monotheismus revolutionär, aber das hat nicht zur Akzeptanz beigetragen, eher im Gegenteil. Fragt man einen Chinesen was er von Jesus und Auferstehung hält, bekommt man wie bei den Juden ein Lächeln ins Gesicht!

Wie revolutionär war das Christentum für seine Zeit?

Das Christentum ist eine synkretistische Religion, die sich aus vorhandenen Ideen zusammensetzt. Nichts im Christentum ist originell oder neu, nur die Mischung ist es — wenn auch weit weniger, als man denkt. Beispiele:Das Liebesgebot, das also so revolutionär gilt, steht schon im Alten Testament (AT).Seine Feinde zu lieben wurde schon von Sokrates gefordert.Sterbende und wieder auferstehende Göttersöhne gibt es im Dutzend, selbst im AT wird einer davon erwähnt: Tammuz. Wir haben aber auch noch Dionysos, Adonis, Remus, Attis …Unabhängig vom Christentum ist eine sehr ähnliche Religion entstanden, der Zoroastrismus, der einen erheblichen Einfluss auf das Christentum hatte[1].Alle Jesus zugeschriebenen Wunder stammen entweder von Pythagoras, alle medizinischen Wunder von Äskulap, einiges aus dem AT von Elias, der Rest wurde bei Apollonius von Tyana abgeschrieben.Große Teile der Lehre von Jesus stammt von kynischen Wanderphilosophen, die damals durch Israel zogen.Die Rahmengeschichte von Jesus ist eine Neuerzählung der Odyssee. Solche Neuauflagen gab es damals zu Dutzenden, wenn nicht sogar eher zu hunderten.Die meisten Geschichten um Jesus wurden aus dem AT abgeschrieben und die entsprechenden Textstellen dann als angebliche "Vorhersagen" verkauft.Die Idee, aus dem Symbolismus der Mysterienreligionen — dem Sterben der Natur im Winter und ihre Auferstehung im Frühjahr — einen Bezug zu einer historischen Person herzustellen stammt vom griechischen Philosophen Eumer, der vertreten hat, dass alle Götter früher Könige oder Helden waren. Das war damals eine Populäre (wenn auch falsche) Theorie, die weit diskutiert wurde und deren Akzeptanz recht groß war.Der Monotheismus stammt aus dem Judentum, die Trinität orientiert sich an vielen anderen göttlichen Triumviraten.Die spätere christliche Philosophie hat man bei den Neuplatonikern abgekupfert.Die Endzeit-Idee eines kommenden Reich Gottes war damals unter diversen jüdischen Gruppen weit verbreitet.Selbst die Idee, eine neue Religion aus vorhandenen Elementen neu zu entwerfen — Synkretismus — war damals eine Methode, die "en vogue" war.Was künstlich aufgebauscht wurde waren der Gegensatz zwischen den Lehren von Jesus und denen der Pharisäer. Die Pharisäer wurden künstlich zu den großen Widersachern gemacht, dabei haben auch sie schon vertreten, dass man am Sabbath helfen darf oder, wenn man Hunger hat, Nahrung sich erarbeiten darf. Die Schaffung dieses Gegensatzes war eine literarische Konstruktion, um zu erklären, warum die Juden nicht mehrheitlich zu Christen wurden, und auch, um sich an den Juden deswegen zu rächen.Eine Idee im Christentum zu finden, die neu oder originell war, gestaltet sich als unglaublich schwer. Wie gesagt, selbst bei der Idee der ewigen Folter in der Hölle habe ich mich wohl geirrt.Neu war natürlich die Mischung, man hat nicht eine Religion 1:1 abgekupfert. sondern die Elemente von Dutzenden neu kombiniert. Auch hier wurde nicht 1:1 kopiert, das widerspricht der Idee des Synkretismus.Christentum war eine der vielen damals entstehenden "revolutionär synkretistischen Religionen". Die anderen haben sich nur nicht durchgesetzt und sind wieder verschwunden. Man hat sich mit dem Christentum genau deswegen durchgesetzt, weil, wie christliche Apologeten der damaligen Zeit selbst sagten, man den Heiden ja nichts Neues biete — abgesehen natürlich von der brutalen Gewalt, mit der man sich später zur herrschenden Religion machte.Vielleicht finden wir nur eine wirklich originäre christliche Idee: nämlich die, die Religion mit Gewalt durchzusetzen. Das hat es vorher nicht gegeben. Liebe predigen und sich mit brutaler Gewalt durchsetzen, das, so könnte man sagen, ist die eigentliche Revolution in der Landschaft der Religionen. Denn das kennt man von anderen Religionen kaum und ansonsten nur noch viel später vom Islam, wenn auch dort in abgemilderter Form. Jedenfalls waren die Christen die ersten, die Ketzer verbrannten. Die Zeit der römischen Christenverfolgung kann man damit nicht vergleichen, weil es da um Steuerfragen ging, die Weigerung der Christen, die Tempelsteuer oder wenigstens eine Ersatzsteuer zu zahlen.Also das eigentlich revolutionäre am Christentum war die Idee, eine Liebesbotschaft gewaltsam durchzusetzen.Ich würde mich aber nur milde wundern wenn jetzt Leute kommen und mir nachweisen, dass auch diese Idee nicht wirklich neu war. Ich gestehe also freimütig, dass ich mich auch hier irren könnte.PSIch hatte vertreten, dass die 👍 einzige originelle Idee des Christentums die Hölle ist, aber diese Idee stammt vermutlich doch aus dem Zoroastrismus.Also sprach Zarathustra (coole Symphonie vom deutschen Strauss)

Glaubst du an einen Gott, welcher in 3 Personen exestiert oder nur in einer?

Ich bitte nur die Christen, Muslime und Juden zu kommentieren!Bitte argumentiert kurz und Respektvoll. Ich persönlich glaube, dass die richtige Religion keine Romane an Argumenten benötigt, sondern simpel zu erklären sein würde.Wieso sollte ein Gott ansonsten eine unfassbar komplizierte Religion erschaffen?
Ich glaube an einen Gott, welchen in 3 Personen exestiert, weil..
Ich glaube an einen Gott, welcher nur in 1 Person exestiert, weil
19 Stimmen

Gegen welches Gebot verstoßen die Christen am häufigsten?

"Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten".Ohne ein häufiges Verstoßen gegen dieses Gebot wäre das Christentum nicht einmal entstanden, es ist daher so etwas wie seine Grundlage dieser abrahamitischen Religion!Man werfe mal einen Blick auf die sog. Paulusbriefe: Diese fangen meist mit einer Briefformel an, die auch in antiken Zeiten niemand verwendet hat, außer vielleicht der Kaiser:"Ich, Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind: 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!" (Anfang des zweiten Briefs an die Korinther).Briefe, die so anfangen, sind für gewöhnlich pseudoepigraphisch.Niemand schreibt seinen Namen mehrfach in einem Brief, es sei denn, man will den Eindruck erwecken, dass da Paulus schreibt.Man fing auch damals mit einer Grußformel an, und seinen Namen schrieb man ganz am Schluss. Lediglich amtliche Schreiben eines Königs klangen so ähnlich: Ich, Claudius, Kaiser und Gott … (wie, alle vier? Ach so …).Der Schluss mancher Paulusbriefe ist auch lustig:"Handschriftlich Paulus"Man schreibt einen Brief mit der Hand — womit damals auch sonst?Mit einer christianisierten Schreibmaschine?... und schreibt dann drunter, dass man man mit eigener Hand den Brief unterschrieben hat, neben seiner handschriftlichen Unterschrift?Echt jetzt? Lustig das Christentümchen!Das kann man nur schreiben, wenn es kein handschriftliches Original von Paulus gibt, und man den Eindruck erwecken will, so etwas habe es gegeben, und das hier sei die Abschrift.Das gibt natürlich, weil man es übertrieben hat, den Umstand preis, dass dieser Brief niemals von Paulus unterschrieben worden sein kann.Inhaltlich ist es so, dass in dem Brief an die Korinther und vor allem die Römer Probleme der Kirche im 2. Jahrhundert ausführlich behandelt werden. Da ist dann die Rede von Bischöfen und Diakonen, beides Posten, die es erst im 2. Jahrhundert gab.Von immerhin sieben der 13 Paulusbriefe nimmt man an, sie seien echt, ungeachtet der ganzen inhaltlichen Probleme. Sieh auch Detering, Hermann. 1995. Der gefälschte Paulus: das Urchristentum im Zwielicht. 1. Aufl. Düsseldorf: Patmos. Und: Price, Robert M. 2012. The amazing colossal apostle: the search for the historical Paul. Salt Lake City: Signature Books.Detering — wie auch Robert Price — gehen davon aus, dass alle Paulusbriefe Fälschungen sind. Das haben die Radikalkritiker schon sehr früh vermutet.Aber selbst, wenn die Theologen Recht hätten und nur sieben von 13 Briefen wirklich von einem Paulus stammen, der Rest wären Fälschungen. Ja, und so nannte man das auch damals. Man hat also gelogen, um seiner Theologie das Gewicht eines Apostels zu verleihen.Die frühen Christen hatten also nicht die geringsten Skrupel, andere zu belügen. (Machen es heute genauso) Sonst gäbe es das Christentum, wie wir es kennen, nicht. Seitdem hat sich die Situation kaum verändert. In der katholischen Kirche wäre das Vertuschen der Missbrauchsfälle nicht einmal im Ansatz denkbar, wenn Ehrlichkeit zu einer Tugend gehörte, die in der Kirche gepflegt wird.Tja so sind Christen!Ach ja, man bedenke was die Christen an Bücher, Wissenschaften usw vernichtet haben um einen Wanderprediger zum Gott hoch zu motzen! Lustig

2.timotheus 3,1-5? Warum sagen die menschen das auch früher die menschen so waren wie in der bibelstelle?

2.timotheus 3,1-5 "Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, schändlich, haltlos, zuchtlos, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Ausschweifungen mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!" DIE BIBEL GOTTES WORT HAT IMMER RECHT! WER SICH NICHT GOTT UNTERORDNET UND SEINE EIGENEN GEDANKEN ZUM VORSCHEIN BRINGEN WILL, DER IST VERFLUCHT LAUT BIBEL. Die nicht christen sagen das 2. Timotheus 3,1-5 nicht stimmt und sagen das die menschen immer so waren. DIE MENSCHEN SIND ABGRUND TIEF BÖSE UND VERDORBEN. FRAGE AN DIE CHRISTLICHEN GESCHWISTER, STIMMT IHR DER BIBELSTELLE ZU? UND HABT IHR BEOBACHTET DAS DIESE BIBELSTELLE WAHR IST? WENN JA, HABT IHR BEISPIELE? FRAGE AN DIE NICHT CHRISTEN, IHR SAGT DAS DIE MENSCHEN IMMER SCHLIMM WAREN, HABT IHR AUCH DAFÜR BEWEISE?