Glauben und wissen zusammen in einem Satz.
Glauben und wissen sind nicht unbedingt Gegensätze.
Ich weiß, dass Gott nicht existiert. Doch das wirft Fragen auf.
Was meine ich, wenn ich "Gott" sage? Habe ich eine Vorstellung davon oder keine? Und wenn ja, wie sieht die Vorstellung aus?
Gott ist kein Objekt, auf das man zeigen kann und sagen: Das ist er.
Er ist ein "ich-weiß-nicht-was".
Man kann also genau genommen nichts sagen.
Und trotzdem spukt der Begriff "Gott" überall herum. Ein Phantom.
Fazit: Vorstellungen oder Fantasien fallen also weg.
Und wie ist es mit dem Glauben?
Ich glaube - und da sind wir wieder bei der Vorstellung, beim Phantom.
Und beim Wunschdenken.
Da ist aber noch was anderes möglich als nur wissen oder glauben.
Ich weiß nichts und ich glaube nichts, und trotzdem ..........
Die Verben "fühlen" und "spüren" treffen es auch nicht so richtig.
Vielleicht der Ausdruck "ahnen"?
Wenn ich draußen bin im Garten, der mittlerweile einer Wildnis ähnlicher sieht, und all die Gräser und Kräuter und die kleinen Tierchen dazwischen sehe, und die Distanz zu all dem kleiner wird, da fühle ich so ein Staunen, eine Ehrfurcht vor diesem Wunder des Lebens, das ich nicht verstehe, aber mittendrin sitze, und mich geborgen fühle, und da ist ein Ahnen da, von etwas, das riesengroß ist, und gleichzeitig auch winzig klein und einfach überall ist.
Und ich weiß nicht, was das ist, und ich glaube nicht dran, aber ich kann es spüren, wenn ich nicht beschäftigt bin, nicht an irgendwas denke oder was mache, nichts will, und plötzlich mich selber spüre, atmend, lebend.
Ach ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ohne dass es unverständlich und dumm klingt.
Und da ist auch ein Wort wie "Gott" fehl am Platz.