Das Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien katholisch-lateinisch sind, und Bosnien-Herzegowina, Makedonien, Ukraine, Bjelo-Russland und Russland orthodox-kyrillisch sind hat einen religiös-historischen Zusammenhang:
Das Römische Reich zerbrach nach 395 in zwei Staaten:
- in einen westlichen (Portugal, Spanien, England, Frankreich, BeNeLux, Schweiz, Teile von Deutschland und Österreich, Slowenien, Kroatien, Teile von Bosnien, Marrokko, Algerischer Maghreb, Tunesien und Teile Lybiens)
- und einen östlichen (östliches Lybien, Ägypten, Israel/Palästina, Libanon, Syrien, Türkei, Bulgarien, Griechenland, Makedonien, Albanien, Serbien, teile Bosniens)
Der westliche Teil des Römischen Reiches ging als eigener Staat zwar bis 476 an germanische Völker verloren, kulturell und religiös aber blieben sie "römisch-katholisch" und übernahmen das Römische Alphabet (Lateinisches Alphabet).
Der östliche Teil war griechisch geprägt und transfomierte langsam in das "Byzantinsche Reich" um ca. 620 durch Kaiser "Heraklius". Aus Heraklius wurde "Herakleios", aus "Imperium Romanum" das griechische "Basilikon ton Romaion".
Zwischen 650 und 1054 aber auch darüber hinaus, rivaliserten der Westen (Nachfolgestaaten des Weströmischen Reiches allen voran die Franken), und der Osten (Byzantinisches Reich) hegemoniell ebenso wie religiös.
Um 850 gab es ein Wettrennen um die Christianisierung der heidnischen Slawen. "Byzanz" sandte um ca. 850 die Priester Method und Kyrill aus, um die Slawen zu christianisieren und somit unter byzantinische Herrschaft zu bringen. Kyrill erfand dafür eine eigene Schrift, die an das Griechische der damaligen Zeit angelehnt war. Um damit das Wort Gottes dort zu verbreiten.
Etwas anders ist es in Russland, Bjelorussland und Ukraine verlaufen. Hier entstand aus einer Synthese von Ostslawischen Stämmen und schwedischem Wikingeradel das Reich der "Ruderer" = Rusj. Heute Russland. Das Reich erstreckte sich schon um 1000 von Novgorod bis in die heutige Ukraine mit Kiew als einer er wichtigsten Städte (aus Holz).
Die Haupstadt von Byzanz (Konstantinopel, heute Istanbul) war reich und lohnende Beute. Die Rusj vielen in das Byzantinische Reich ein und versuchten Beute zu machen (auch schon ab 880). Nach 1000 herrschte Frieden und Byzanz wurde ab 900 schon allmählich zur Leitkultur Russlands. Die Russen sehen sich ebenfalls als Nachfolger des Römischen Reiches, inspiriert durch das alte Byzanz. Sie übernahmen die kyrillische Schrift, das orthodoxe Christentum und sogar die Kunst.
Über den Panslawismus kann ich nur so viel sagen:
Er enstand im Zeitalter der Industrialisierung, als Nationalstaaten in Mode kamen. Russland sah sich nun einmal mehr als Mutter aller Slawen, analog zum Römischen Reich, dass auch Mutter vieler Völker war. Nur das es jetzt diesen nationalistischen O-Ton bekam.
Warum nicht alle slawischen Stämme die panslawische Symbolik in ihrer Flagge haben, kann ich nicht wirklich mit Sicherheit beantworten. Aber aufgrund dessen, was ich weiß, möchten (vielleicht) nicht alle slawischen Völker unter dem Dach einer Nation existieren. Die Ukraine schon mal gar nicht, die froh ist, das Joch der ehemaligen UDSSR los zu sein ...