Schach ist definitiv ein Sport! Klassische Turniere, die sich über bis zu zwei Wochen ziehen, aber dabei täglich über fünf Stunden und mehr Spielzeit aufweisen sind unheimlich anstrengend. Schach erfüllt auch alle Sportmerkmale außer dem eines motorischen Bewegungsablaufes. Aber dafür muss über einen enorm langen Zeitraum eine höchste Konzentrationsspanne eingehalten werden. Ein einziger Fehler kann das Ende der Partie bedeuten, der Schachsport verzeiht kaum Fehler.

Zudem ist der Schachsport Teil der Sportfamilie und Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbundes, den Landessportbünden und dem Internationalen Olympischen Komitee.

Falls du noch Zweifel hast: Nimm doch selber mal an einem Turnier teil, bei dem du über eine Woche oder ein Wochenende täglich eine oder mehrere Schachturnierpartien spielen musst. Mit etwas Glück, kannst du die Frage danach aus eigener Erfahrung beantworten ;)

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Indem man die Zugreihenfolgen in seinen Varianten verwechselst. Du hast lange und tief an einer komplizierten Variante gerechnet, bist nach langem Nachdenken zufrieden mit deinem Denkergebnis und machst dann z.B. den zweiten Zug der Variante vor dem ersten und ruinierst die Partie. Hat es alles schon gegeben. Absolut schmerzhaft!

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Für Anfänger aber auch generell würden wir immer das Spiel gegen andere Menschen empfehlen. Zum einen macht ein Rechner häufig sehr komische, unmenschliche Züge um zu simulieren dass er schlechter spielt als er ist. Vor allem kann aber keine Maschine der Welt das Spiel gegen andere Schachfreundinnen und Schachfreunde, die gemeinsame Zeit, die Analysen und das voneinanderlernen ersetzen. Deswegen sollten die Schachfreunde, die es ernst mit dem Schachsport meinen sich auch unbedingt eine Verein suchen! Auf www.schach.in kannst du schnell und unkompliziert einen Verein in deiner Nähe finden.

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Was meistens hilft, ist beim Weltschachverband die Liste der registrierten Turnier abzusuchen, da dort irgendwann alle Elogewerteten Turnier angemeldet werden müssen, laut Regeln spätestens 3 Wochen vorher. https://ratings.fide.com/rated_tournaments.phtml?country=CHN

Für China ist diese Liste leider aktuell nicht so ergiebig, so dass man nur hoffen kann, dass sich das in nächster Zeit wieder füllen wird. Für chinesische Turniere die nicht Elo-gewertet werden ist uns leider kein Weg bekannt, wo man die finden kann. Hier kann es vielleicht noch helfen, auf der Verbandsseite des Chinesischen Schachverbandes nach weiteren Informationen zu suchen.

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Man sollte sich davon auf jedenfall keinen Lerneffekt verhoffen. Es kann ggf. kontraproduktiv werden, weil so wenig Bedenkzeit eine impulsive Spielweise fördert und z.B. in taktischen Stellungen dann häufig der erste Impuls für einen richtigen Zug im Vordergrund steht und verfolgt wird, statt eine genaue, konkrete Berechnung der Varianten

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Am besten geht es häufig, indem eine Gruppe mit gleichaltrigen gefunden wird, in der er an den Schachsport herangeführt werden kann. Entweder mit einer Schulschach-AG in der Schule oder einer Anfängergruppe in einem Schachverein in der Nähe, der Kinder- und Jugendtraining anbietet. Eine Liste mit Schachvereinen in deiner Nähe und deren Angeboten kannst du auf www.schach.in finden!

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Fernschach gibt es noch, Deutschland hat tatsächlich gerade erst die letzte Schacholympiade im Fernschach gewonnen.

Die Zahl aktiver Spielerinnen und Spieler ist aber deutlich gesunken. Heutzutage geht tatsächlich ein großer Teil der Partien Remis aus, da alle aus Fairnessgründen auf die leistungsstärksten Schachcomputer zugreifen dürfen und bei optimalem Spiel beider Seiten eine Schachpartie nun einmal meist Remis ausgeht. Neben einigen Liebhabern die weiterhin dabei sind, sind viele von diesem Umstand aber eben auch abgeschreckt, was wohl zu den sinkenden Zahlen der Spielerinnen und Spieler führt.

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Die Dame darf in einem Zug diagonal ODER gerade so weit ziehen, wie sie möchte oder kann, solange sie dabei auf keine andere Figur trifft.. Sie kann dabei allerdings nicht (wie der Springer) über Figuren springen. Da keine Figur so viele Bewegungsmöglichkeiten wie die Dame hat, ist sie die stärkste Figur im Schach.

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Aus unserer Sicht gibt es gute Gründe für Schach in den Lehrplänen der Schulen. Es fördert die Entwicklungen von jungen Kindern und das Bremer Grundschulprojekt "Schach macht Schlau" hat erfolgreich gezeigt, dass eine Implementierung im Grundschulunterricht nicht nur funktioniert, sondern auch gute Ergebnisse erzielen kann.

Das aktuelle Projekt des Deutschen Schachbundes, neben einer finanziellen Unterstützung des Bremer Projektes, ist "Schach macht Schule". Mit diesem Projekt haben wir gerade erst Schach an 150 neue Schulen gebracht und wir arbeiten daran, dieses Projekt bald fortführen zu können.

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Programme, die sich anbieten sind einerseits "Fritz und Fertig" von Chessbase, die eine wunderbare Serie zum Schach lernen entwickelt haben sowie "Chesskid", die dieselbe Zielstellung haben. Allerdings sind beide Programme speziell auf Kinder ausgerichtet!

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Die Rochade dient häufig dazu, den König aus der Mitte des Brettes auf eine häufig deutlich sicherere Seite des Brettes zu bringen, meist hinter einen "Schutzwall" an eigenen Bauern. Außerdem werden dadurch häufig die Türme miteinander verbunden, so dass diese in der Folge besser zusammenspielen können.

Die Rochade ist häufig ein guter Zug, aber wie so häufig im Schach, lässt sich aus einem Grundsatz keine sture Regel ableiten. Es gibt Stellungen, in denen der König nicht sicherer sondern gefährdeter wäre, so dass hier stets im Einzelfall abgewogen werden muss, ob die Rochade ein guter Zug ist.

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Nein, sonst wäre das schon längst passiert. Bereits jetzt sind die stärksten Maschinen für den Menschen unbesiegbar. Aber das - eben auch durchaus fehlbare - Ringen der stärksten Menschen kann durch keine Maschine der Welt ersetzt werden.

Zudem beschrieb die Deutsche Nummer 1 Vincent Keymer in einem kürzlich erschienenem Interview die Faszination, der Präzision der Maschinen, der Perfektion, so nahe wie möglich zu kommen. Außerdem zeigen Millionen von Hobbyspielern weltweit jeden Tag, dass auch fehlerhaftes Schach schön ist und Freude macht. Insofern machen wir uns da keine Sorgen.

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Neben der Rochade gibt es das Schlagen eines Bauern "en passant" und die Bauernumwandlung. Beim "En Passant" wird ein Bauer im wörtlichen Sinne im Vorbeigehen geschlagen. Wird ein gegnerischer Bauer mit einem Doppelzug von seinem Ausgangsfeld neben einen der eigenen Bauern gestellt, so kann dieser geschlagen werden, so als ob er nur ein Feld vorgerückt wäre. Bei der Bauernumwandlung kann ein Bauer in eine beliebige Figur (außer dem König) umgewandelt werden, wenn er die letzte Reihe erreicht hat.

Auf dieser Seite werden die drei Spezialzüge ganz genau erklärt und illustriert: https://www.spielezar.ch/blog/spielregeln/sonderzuege-beim-schach

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Ein Maximalalter gibt es nicht, Schach spielen lässt sich bis ins höchste Alter. Für den Titel eines Schachgroßmeisters ist es natürlich aber immer schwieriger diesen zu erreichen, je älter man wird. Der Berliner Großmeister Rene Stern wurde erst mit 42 Jahren Schachgroßmeister und hat gezeigt, dass man z.B. auch im Alter von über 40 diesen Titel noch erringen kann.

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Das Interesse ist in den letzten Jahren auf jedenfall enorm gestiegen, wozu aus unserer Sicht mehrere Faktoren beigetragen haben. Die Netflix-Serie Damengambit war sicherlich ein großer erster Schub, der geholfen hat.

Darüberhinaus haben in der Pandemie unheimlich viele Leute den Schachsport für sich (wieder-)entdeckt und mit Schach ein Stück weit aus der Not eine Tugend gemacht. Das war ein weiterer Punkt, der dem Schachsport einen großen Schub gegeben hat.

Eine Folgeentwicklung davon war, dass sich die Onlineschachwelt unheimlich weiterentwickelt hat. Neben den ganzen Onlineschachplattformen hat sich ein ganzes Influencertum bzw. ein digitales "Schach-Ökosystem" entwickelt, wenn man es so nennen möchte, was das Interesse weiter gesteigert hat und insgesamt zu einer Verschiebung des Rufs des Schachsportes geführt hat. Während dem Schachsport früher vielleicht ein etwas "nerdiger" Ruf anhaftete, ist er heute fast schon so etwas wir eine coole Trendsportart. Das hat dazu geführt, dass der Boom sich aktuell eher verstetigt als abzuflauen.

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Für Anfänger empfehlenswert ist es zunächst, die goldenen Eröffnungsregeln zu kennen. Der bekannte Schachstreamer und -YouTuber Georgios Souleidis, besser bekannt als "The Big Greek", hat dazu ein hervorragendes Video gemacht: 

https://www.youtube.com/watch?v=YzSgLjmEV4c

Zum eigenständigen Training würden wir aber empfehlen, sich darüber hinaus nicht allzu sehr mit Eröffnungstheorie zu beschäftigen. Gerade viele Bücher und Videos versprechen schnelle Erfolge, sind aber oftmals für eine nachhaltige schachliche Entwicklung eher weniger förderlich. Viel besser ist Taktik- und Endspieltraining. Taktik kann man über Onlineplattformen (lichess/chess.com) trainieren, aber es gibt auch sehr sehr gute Bücher für alle Levels, angefangen von der Stappenmethode (Muss!) hin zu The Woodpecker Method (sehr empfehlenswert!) bis hin zu kniffligeren Taktiksammlungen (Perfect your Chess). Ein absolutes Muss im Bereich Endspiele ist insbesondere im Amateurniveau (U2300) das Durcharbeiten von „Silmans Endspielkurs“ und/oder „100 Endspiele, die Sie kennen müssen“.

Wenn man eine Vorliebe für Eröffnungen hat und sich unbedingt damit beschäftigen will, raten wir eindringlichst von Büchern/Videokursen ab, die halbseidene Eröffnungen empfehlen. Eine Trickvariante mag für einen Überraschungspunkt gut sein, langfristig lernt man hiervon aber nichts. Hier gilt ganz klar: Von Hauptvarianten lernt man am meisten – immerhin sind sie nicht umsonst Hauptvarianten, weil sie (für beide Seiten) spielbar sind, Pläne und Ideen sind bestens ausgearbeitet. So lernt man auch viel darüber, wie man die entstehenden Mittelspiele korrekt handhabt. Eröffnungen müssen natürlich immer zur Person passen, aber in einer idealen Welt würden wir empfehlen, mit Weiß und Schwarz Spanisch zu spielen, weil es die komplexeste klassische Eröffnung ist. Wer zum Beispiel mit Schwarz sich für die Saitzev-Variante als sein Hauptrepertoire entscheidet, lernt automatisch je nachdem, für welchen Hauptpfad Weiß sich entscheidet, das Spielen von sizilianischen (d6+e5), königsindischen, symmetrischen und benoniartigen Bauernstrukturen. Nicht umsonst gilt Spanisch als die Königin der Eröffnungen. Wer Spanisch spielen kann, kann Schach spielen. Gleiches gilt auf ähnliche Weise für den ganzen Komplex des klassischen Damengambits (1.d4 d5 2.c4 e6). Auch hier lernt man unsagbar viel, was einem für die weitere schachliche Entwicklung helfen wird.

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Leider ist die Geschlechterdifferenz historisch gewachsen sehr groß, das ist korrekt. Allerdings gibt es viele Beispiele die zeigen, dass dies nicht so bleiben muss. So achtet der Verein TuRa Harksheide beispielweise in ihrer Kinder- und Jugendarbeit darauf, ein gutes Umfeld für alle zu bieten und hat in der Folge einen Frauenanteil von über 40%.

Generell lässt sich auch beobachten, dass in den jüngsten Gruppen der Mädchenanteil häufig bei 25% bis 30% liegt, was zeigt dass das Potenzial für einen deutlich höheren Frauen- und Mädchenanteil als die aktuellen 10% im Deutschen Schach durchaus möglich wären. Aber um das zu erreichen braucht es auch die Bereitschaft im Verein, genau diese Entwicklung zu fördern.

Hilfreich ist sicher auch, wenn es im Verein bereits eine solide Basis mit vielen Frauen gibt, weil das Phänomen was du beschreibst absolut verständlich ist. Häufig ist abschreckend quasi die Einzige Frau zu sein. Aus welcher Stadt kommst du denn? Wir können dir sicher dabei helfen, Vereine in deiner Nähe zu finden, die deutlich mehr als nur drei Frauen haben.

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Eine hohe Schulbildung ist keine Voraussetzung für einen Schachprofi. Tatsächlich sind die Pfade sehr unterschiedlich. Während z.B. Nationalspieler Dmitrij Kollars die Schule im Alter von 15 abbrach und den Traum einer Schachprofi-Karriere verfolgte (https://chess24.com/de/lesen/news/wie-wird-man-eigentlich-schachprofi), war es Vincent Keymer wichtig, erst sein Abitur zu beenden, bevor er Profi wurde. Ein Kollege aus der Weltspitze witzelte damals, als Vincent am Grand-Prix des Weltschachverbandes teilnahm während er in seiner Abiphase war, dass man ihm in Russland schon längst verboten hätte, weiter zur Schule zu gehen.

Die Wege sind auf jedenfall sehr unterschiedlich.

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Definitiv! Klassische Turniere, die sich über bis zu zwei Wochen ziehen, aber dabei täglich über fünf Stunden und mehr Spielzeit aufweisen können unheimlich anstrengend sein. Schach erfüllt auch alle Sportmerkmale außer dem eines motorischen Bewegungsablaufes. Aber dafür muss über einen enorm langen Zeitraum eine höchste Konzentrationsspanne eingehalten werden. Zudem ist der Schachsport Teil der Sportfamilie und Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbundes, den Landessportbünden und dem Internationalen Olympischen Komitee.

Falls du noch Zweifel hast: Nimm doch selber mal an einem Turnier teil, bei dem du über eine Woche oder ein Wochenende täglich eine oder mehrere Schachturnierpartien spielen musst. Ich bin mir sicher, dass du dann anders auf diese Frage blickst ;)

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