Wie reagieren, wenn fremdes Kind sein eigenes Spielzeug weg nimmt?

11 Antworten

Sehr kompetente Anworten und professionelle Hinweise, so dass man es als "Seiteneinsteiger" nicht leicht hat. Meine Devise,losgelöst vom Fallbeispiel,lautet: Jedes Kind,egal wie alt, ist eine in sich ruhende,aber auch fragende, forschende Persönlichkeit, die Eltern/Lehrer/-innen / KiTa-Kräfte/ auch Busfahrer/Nachbarn u.v.a. sind Mit-Erzieher,besser gesagt Begleiter und Vorbilder und die hier als bedeutsam bezeichnete Sozialkompetenz ist als Prozess zu sehen, kann nicht verordnet werden. Der Streit ums Spielzeug ist nur für höchstens 30 sec spürbar, und da haben Sie ein signifikantes Wort genannt = teilen (aber auch ablenken, trösten,neugierig machen auf etwas anderes, jedenfalls nicht zu einem Probeakt bis zwischen die Eltern werden lassen).Es kommen noch viele Kraftproben ( TV-Programm? Essen? Urlaub?) Die Ich-Stärke des Kindes hat zu tun mit behaupten, sichern, sich wehren. Zur Sozialkompetenz gehören auch Kommunikation,Kooperation, Gesprächserziehung, Verzicht. Ein bisschen hat Erziehung auch zu tun mit Glück, Druck und Ruck.Beim zweiten Kind und erst recht beim dritten Kind sehen Fragen und Antworten ganz anders aus. Wohlan!

Also, was hier geschrieben wurde, ist ja schon sehr ausführlich. Eigentlich wollte ich auch nichts mehr dazu sagen, aber:An deinem Kommentar ganz unten, habe ich jetzt kapiert, wie die Mutter drauf ist:

Oh wie ich diese Worte gehasst habe. Egal ob ein riesengroßer Junge auf den Kleinen einschlägt, oder viele auf einen einzelnen.

Es ist mir im Laufe der Jahre leider immer wieder aufgefallen, dass Eltern geradezu froh sind, wenn ihre Kinder zu den Machern gehören, die sich ;ihr Recht' herausnehmen, ja die sich nicht gefallen lassen, dass andere Kinder ihnen die Butter vom Brot nehmen. Und später geht das dann weiter. Du willst den Deinen immer zeigen, wie es richtig wäre, aber die anderen Mütter spielen da nicht mit. Ich hätte dem Jungen vor der Mama ganz klar gesagt, dass Ihr vor dem Besuch aber nicht gewusst habt, dass Ihr Euer eigenes Spielzeug mitbringen müsst und ob das hier so üblich wäre und ob deine beiden Söhne sich auch so anstellen sollen, wenn der Gastgeber dann mal zu Euch kommen möchte.(Im Übrigen, das ist die Gefahr, dass deine beiden jetzt wieder was Negatives gelernt haben, was du ihnen erst einmal wieder erklären musst: Wenn jetzt ein anderes Kind zu Euch kommt und sie machen das auch so? Dann bist du in Erklärungsnot. Und deine werden das irgendwie ungerecht finden, davon geh' mal aus.)**Ja, sie sollen es unter sich regeln, wenn sie aber erst einmal alle Beteiligten Regeln gelernt haben. Das kannst du der anderen Mutter sagen.** Noch kennen sie doch so gut wie kaum eine, ausser vllt, dass man nicht hauen darf, und auch darauf würde ich micht nicht verlassen.

Oh, die würde ich zu mir einladen und zwar sehr bald. Und wetten, der andere Junge möchte nicht nur mit seinem Spielzeug spielen. Dann kannst du noch mal mit der Mutter reden. Vielleicht versteht sie es dann, ansonsten wirst du sehr bald merken, ob Ihr zusammen passt.

Viele Eltern denken (aber nur so im Hinterstübchen): Besser mein Kind wehrt sich und lässt sich nix gefallen, als dass es selber nachher gemobbt wird. Sollen sie nur rechtzeitig alle lernen. Dabei entstehen aber unerträgliche Situationen. Manche Kinder sind nicht in der Lage, sich in jungen Jahren selber zu helfen und werden dabei immer ängstlicher, andere durch Ungerechtigkeiten immer aggressiver. Und dann müssen sich die Erzieher im Kiga oder die Lehrer in der Schule nur noch um die sozialen Kompetenzen der Kinder kümmern.

Wenn Besuch anstand, wurde vorher von Tochter entschieden, mit welchem Spielzeug, das Besuchskind benutzen durfte.

Ich hätte den Jungen nicht zurecht gewiesen.

In dem Alter haben viele Kinder die "allesmeins"-Phase. In Ruhe lassen. Teilen lernen sie mit der Zeit - ohne, dass groß darauf hingearbeitet werden muss.

Kinder stehen auf dem Standpunkt: Alles meins!" Da kann man nicht viel machen.

Wenn mein Sohn Besuch hatte und es S treit um ein Spielzeug gab, habe ich nach einer gewissen Zeit das begehrte Teil eingesammelt und etwas anderes angeboten.

Zweijährige Kinder können noch nicht MITEINANDER spielen, sie spielen nebeneinander. Das sollte auch nicht ohne Aufsicht sein, denn Rauferei oder Streit ist vorprogrammiert. Als Mutter oder Aufsichtsperson kann man "mildernd" eingreifen, indem man sich mit beiden Kindern beschäftigt und sagt: "So, jetzt darf mal Fritzchen den Ball haben, gleich bekommst Du ihn dann wieder. Ich gebe Dir dafür diese Kugel, die ist sowieso viel schöner für Dich!"

Die kleinen Kinder müssen erst noch lernen, wie man sich miteinander beschäftigen kann, dazu benötigen sie aber dringend die Anleitung von Erwachsenen, alleine schaffen sie das nicht.

P. S. Ich habe drei Kinder....

Linzerin83 
Fragesteller
 01.06.2011, 06:27

Ja, danke. Der Meinung bin ich auch, dass 2-jährige das noch nicht alleine lösen können.

Wenn sich meine Kinder daheim streiten, dann mach ich es auch so, wie du es oben beschrieben hast. Deswegen können sie das selber eigentlich schon sehr gut, das Teilen.

Aber das war echt kaum möglich mit dem Jungen. Ich hab nämlich am anfang noch versucht, es mit Tricks zu lösen, aber er war nicht wirklich zugänglich dafür. Hat dann trotzdem weiter am Spielzeug gezogen und dabei geweint, bis er es haben durfte.

Naja, beim nächste mal, werd ich da sicher die Mutter noch mal zur Sprache stellen.

turalo  01.06.2011, 06:39
@Linzerin83

Spar Dir das mit der Mutter. Setzt Euch einfach in die Nähe der Kinder und beschwichtigt das Kind, das sich wegen des Spielzeuges aufregt.

Teilen kann man den Kleinen leicht beibringen: "Wenn ich mit Dir mitspielen soll, dann mußt Du mir auch mal DIESE Puppe/DIESEN Baustein geben, damit ich auch was machen kann. Sonst können wir auch aufhören....."

kiniro  02.06.2011, 18:11
@turalo

Meine Tochter hat das Teilen ohne "du musst diese Puppe geben" gelernt.

schnecke64  02.06.2011, 03:40

Dreihundertmal Daumen hoch. Ganz genau. Du hast ja sooo recht. Sie spielen nicht wirklich in dem Alter miteinander, den Eindruck hatte ich auch immer. Ich fragte mich immer, wann das umschlägt, aber es muss irgendwann im Kindergarten passieren.

Unser Sohn bekam sein erstes Sparbuch von uns angelegt und wir haben nicht lange nach einem Sicherungswort suchen müssen. Es war das Lieblingswort unseres Sohnes: MEINER

Als wir irgendwann neulich Geld abholten, lachten wir immer noch drüber, aber es war leicht einprägbar, oder? Und es sagt doch alles aus.

1f2in  12.06.2011, 21:28
@schnecke64

und übrigens, kannst Du uns nicht auch noch die Kontonummer mitteilen? Grinslach.

1f2in  03.06.2011, 14:59

und ich würde vielleicht auch einen eigenen "Sack" voll Spielsachen mitnehmen und "mildernd ", eingreifen, indem man sich mit den Kindern beschäftigt...........usw. ,

Ich glaub die andere Mutter hat falsch gehandelt.

Als ich ein Kind war fand ichs immer furchtbar dass ich alles hergeben musste wenn jemand zu besuch war, weil war ja Gast. Und wenn ich woanders war musst ichs auch hergeben weil war ja denen ihrs.... Das ich Gast war hat da niemanden interessiert.... Das hatte zur Folge dass ich keinen Bock mehr hatte mit anderen Kindern zu spielen und nur noch mit meiner Schwester gespielt hab, oder mit meinen Cousins, denen ich dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine mitgegeben hab weils so jämmerliche Mamakinder waren, und immer gleich geheult haben wenn ich was von ihnen hatte, sie haben von mir aber alles genommen! Das war extrem scheis.se und ich hab mich zurecht ungerecht behandelt gefühlt... Dass die jetzt alle miteinander nicht gerade die sozialsten Menschen sind und alle 4 total die Egozentriker, und immernoch meinen sie dürften alles obwohl sie nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte sind brauch ich wohl nicht erwähnen....

Hatten deine Kinder denn nichts dabéi zum spielen? Kannst nicht mal mit der Mutter reden warum beim Spielen nicht geteilt wird? Wenn Gäste zu euch kommen und die Kinder haben nichts zu spielen dabei würdest doch auch sagen die anderen Kinder sollen was zum spielen bekommen oder?

Ganz ehrlich, wenn das weiter so läuft werden deine Kinder irgendwann mal aggressiv gegenüber anderen Kindern weil sie immer zurückstecken müssen und keine gleichen Rechte gelten. Das mag mit 2 noch kein Problem sein, aber später auf jeden Fall. Das sind sachen die du mit den anderen Mütter wirklich im Vorfeld klären solltest, normalerweise würd ich sagen wers als erstes hat darf damit spielen, kann ja nicht angehen dass der verzogene Bengel (der andere Junge) immer alles haben will, nur weils andere grad haben... Das ist ganz schlechte Erziehung! Ausserdem hat er die Spielsachen ja auch noch wenn deine Jungs weg sind, da interessierts ihn wahrscheinlich nicht mal.... So gehts nicht!

Also klär mit der Mutter dass du in Zukunft die regelung wer zu erst kommt malt zuerst gilt, ansonsten bringt ihr eure eigenen Sachen mit und die darf er dann auch nicht anfassen.... Wär dohc blöd oder?

Linzerin83 
Fragesteller
 01.06.2011, 05:58

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Das ist ja echt gemein, was dir passiert ist.

Eigenes Spielzeug hatten wir heute nicht mit, das ist normal nicht üblich. Und ich hab das ja auch nicht vorher sehen können.

Naja, ich war mir heute irgendwie unsicher, ob ich im Recht bin. Irgendwie wars mir dann doch zu wider, dem Jungen zu sagen, er solle sein eigenes Spielzeug wieder hergeben.

Muss auch dazu sagen, dass wir heute das erste mal mit so einer Situation konfrontiert worden sind. Sowas ist mir vorher echt noch nie passiert.

Wie gesagt, hat die Mutter nicht reagiert. Ich bin dann nach dem 4. mal ca. schon zu ihr hin, und hab ihr gesagt, dass meine Kinder schon langsam zornig wäre, weil er ihnen alles weg nimmt. Und sowas seien sie auch nicht gewohnt, weil sie das selber auch nicht tun. Dadurch dass sie schon immer zu zweit waren, mussten sie das von klein auf lernen. Sie meinte dann nur drauf, dass sie sich bei sowas nicht einmischt, die machen sich das doch eh unter sich aus.

Naja, beim nächsten mal, werd ich sicher mehr dazu sagen. Mich hat das ja daheim dann selber so furchtbar geärgert, und mir Vorwürfe gemacht.

turalo  01.06.2011, 06:15
@Linzerin83

Und wenn Du zwei genau gleiche Spielsachen anbieten würdest, das Teil, das das jeweils andere Kind gerade hat, ist dann das begehrtere Teil.

So kleine Kinder sollten gar nicht ohne Aufsicht "miteinander" spielen, weil sie es einfach noch nicht können. Die erwachsene Aufsichtsperson hat dann die Aufgabe, sich mit den Kindern zu beschäftigen oder auch nur dabeizusein, damit sie eingreifen kann, wenn es nötig wird.

Wir hatten oft "Kindergäste" zu Hause und waren oft zu Besuch bei anderen Kindern, auch da gab es Streit um Spielzeug. Das kann man leicht schlichten, wenn man sich die Muße nimmt, auf die beiden "Kampfhähne" einzugehen und ihnen zu zeigen, wie man das macht, wenn man zu zweit ist und vermeintlich nur EIN tolles Spielzeug da ist. Das ist kein großes Ding. Und dafür "verantwortlich" sollte der gastgebende Elternteil sein.

Linzerin83 
Fragesteller
 01.06.2011, 06:37
@turalo

Danke. Ja ich finde auch, dass der gastgebende Elternteil verantwortlich sein sollte. Zumindest wars bei uns schon so, dass immer ich aufgestanden bin, wenn was war. War für mich irgendwie immer logisch.

Aber wie ich in einem anderen Kommentar geschrieben habe, hatte die Mutter heute andere Ansichten dazu, eben dass sich das die Kinder selber ausmachen sollen.

Naja, beim nächsten mal, werd ich wohl mit der Mutter noch mal darüber reden und eventuell selber mehr eingreifen. Wenn das nicht hinhaut, werd ichs mir wohl zukünftig überlegen, ob ich noch mal hinfahre.

honeybunny123  01.06.2011, 20:48
@Linzerin83

Naja, wenn deine Söhne den mit der Schippe auf dem Kopf hauen würden eürden sies selbst ausmachen, aber das wäre doch nicht Sinn der Sache oder? Also Kinder müssen teilen lernen, wenn nicht, dann spielt einfach nicht mehr mit dem Jungen... Wäre vielleicht besser, der ist kein Umgang wenn er keine Erziehung bekommt, und früher oder später werden sie ihn eh nicht mehr leiden können wenn er sich so benimmt... Deine Kinder sind ja dann auch enttäuscht beim spielen und das macht auf dauer keinen Spaß...

tintini  03.06.2011, 14:02
@Linzerin83

Unter sich ausmachen können sie das, wenn sie älter sind. Mit zwei sind sie dafür noch definitiv zu klein. Das müssen sie noch lernen. Wie hätte sie denn reagiert, wenn Deiner sich das Spielzeug zurückgerissen hätte? Und sie soll sich mal in die Situatino Deiner beiden versetzen. Was sollen die denn noch machen? Jedesmal,wenn sie mit etwas spielen wollen, wirds Ihnen weggenommen. Da können sie auch nach Hause fahren. Wenn Deine etwas forscher wären hätten die Kinder an zwei Seiten am Spielzeug gezogen. Und dann? Immer noch nicht einmischen? Die Kinder zanken zwei Stunden durch und ihr könnt nicht mal in Ruhe einen Kaffee trinken. Sehr schöner Nachmittag. ICH wäre auch dafür einzugreifen. Erklärend, beschwichtigend. Den Kindern Lösungsvorschläge anbieten. Alleine kommen sie in dem Alter noch nicht darauf. In der Situation selbst ist man natürlich erst mal perplex. Was man hätte tun sollen, fällt einem erst später ein, also mach Dir kein schlechtes Gewissen. Wie gesagt, lad sie mal zu Dir ein. Wenn sie dabei bleibt, ist sie vielleicht doch nicht die richtige nachmittagsgesellin.

1f2in  12.06.2011, 22:55
@Linzerin83

Linzerin83 Du hast Dich ja doch schon an die Mutter gewandt, das wußte ich nicht.

Waren Deine Kinder wirklich zornig?Wie hat sich das denn gezeigt? Du hast das dann unterbrochen, indem Du zu ihnen gesagt hast, sie sollten dem Jungen sein Spielzeug überlassen?
Wenn ja, dann hätte ich das wahrscheinlich auch nicht gleich getan und mal abgewartet, wie es weitergeht.

1f2in  12.06.2011, 22:46

Mein Gott, noch ist der kleine 2jährige kein "verzogener Bengel", das ist erstmal normal bei so kleinen Kindern.Du sprichst ja über einen kleinen Zweijährigen, als sei er 20 !

So gehts nähmlich auch nicht und Dein kindischer "Rat", den ein 2jähriger überhaupt noch nicht wirklich begreift, " wenn ich Deine Sachen nicht anfassen darf, dann darfst Du meine auch nicht anfassen", den glaube ich brauchst Du gar nicht zu geben, denn wenn, da kommen die Kinder schon selbst alleine mit der Zeit dahinter.

In dem Alter sollten die Eltern nicht "ihr Gift" dazu versprühen, sondern die Kinder beobachten und sanft damit umgehen und auch mit anderen Spielzeugen ablenken wenn es von Nöten ist, usw. .