Was passiert, wenn ich das Pulver, welches sich in Kapseln (Medikamente) seperat einnehme?

20 Antworten

Könnte sein, dass es schneller geht, da ja nicht erst die Kapsel im Bauch aufgelöst werden muss. Das sind aber bestimmt nur einige Minuten Unterschied.

Wie schon viele geantwortet haben: es kommt drauf an!

Einen schnelleren Wirkungseintritt wird man nur selten erreichen, denn das Auflösen einer Gelatinekapsel im Magen dauert nicht lange.

Manche Kapseln werden nur deshalb hergestellt, damit man den Inhalt besser einnehmen kann, z.B. weil der Wirkstoff so schlecht schmeckt. Die könnte man dann nach Belieben auch öffnen.

Manche Kapseln sind magensaftresistent überzogen, die dafr man nicht öffnen, denn sonst wird der Inhalt entweder im Magen zerstört oder er verursacht Magenschmerzen.

Retardkapseln könnte man aber häufig tatsächlich öffnen und das Pulver einnehmen, weil nicht die Kapsel überzogen ist, sondern das Pulver, welches meist erkennbar grob aussieht, nicht etwa so fein wie Mehl. Das zu beurteilen sollte man aber dem Apotheker überlassen! Viele Firmen stellen die Zubereitungen so her, damit die Arzneimittel z.B. auch über eine Sonde verabreicht werden können. Ein Unterschied in der Wirkzeit besteht dann nicht!

Es gibt auch sog. Weichkapseln, die eine flüssige Füllung enthalten, z.B. Vitamin E oder ätherische Öle (Gelomyrtol). Die könnte man theoretisch auch öffnen, aber ob man den Inhalt dann gut einnehmen kann?

Ein weiterer Grund für die Herstellung von Kapseln ist übrigens, daß man dabei gut verschiedene Farben einsetzen kann. Das vermindert die Verwechslungsgefahr und es verbessert die Wirkung, wenn man die richtigen Farben erwischt (das kann man tatsächlich nachweisen)!

Also: Vor dem Öffnen Apotheker befragen - wenn er es nicht weiß, kann er doch zumindest nachschauen bzw. nachfragen!

Hi, das sind meist Retardkapseln, die sich langsam (verzögert) auflösen sollen und daher eine Langzeitwirkung haben. Wenn Du solche Retardmedizin mit Wasser gemischt trinkst, werden die Wirkstoffe schneller und geballt frei, halten dafür nicht lange vor. Es liegt auf der Hand, daß sowas sehr schädlich sein kann (nicht: muß). Jedenfalls kann zumindest eine partielle Unwirksamkeit der Medikamentation auftreten. Gruß Osmond 

http://de.wikipedia.org/wiki/Retard 

Zitat: 

 

Die Pharmazeutische Technologie bietet eine Reihe von Möglichkeiten, Retard-Präparate herzustellen. Die einfachste Form ist eine Tablette mit einem speziellen Überzug, wie sie beispielsweise bei magensaftresistenten Arzneimitteln eingesetzt werden. Verbreitet ist die Retard-Kapsel, die kleine wirkstoffhaltige Retard-Kügelchen (Pellets) enthält, welche nach dem Auflösen der Kapselhülle freigesetzt werden. Vermehrt werden auch Tabletten eingesetzt, in denen Pellets zu Tabletten verpresst werden (Multiple Unit Pellet System (MUPS)). Aufwändigere Formen lagern den Arzneistoff in einer langsam erodierenden Matrix ein. Eine weitere Möglichkeit der Retardierung ist die OROS-Technologie (Osmotic Release Oral Systems). Der Mechanismus wurde von der amerikanische Firma Alza Corporation entwickelt und basiert auf dem Prinzip der Osmose. Während der Passage des Gastrointestinaltrakts dringt Wasser durch eine semipermeable Membran in das Tabletteninnere ein und bringt einen Quellkörper zur Ausdehnung. Dieser drückt den sich lösenden Wirkstoff sukzessive durch Laserbohrungen in das Darmlumen. Ursprünglich verwendetes KCl als osmotischer „Motor“ war zu toxisch. Heute werden stattdessen quellbare Polymere eingesetzt.

Zeitlicher Verlauf der Freisetzung Durch retardierende Arzneiformen lassen sich definierte zeitliche Verläufe der Arzneistofffreisetzung erzielen. Gängige Beispiele sind:
  • sustained release – Freisetzung mit konstanter Geschwindigkeit
  • prolonged release oder slow release – Freisetzung mit abnehmender Geschwindigkeit
  • delayed release – verzögerte Freisetzung

Manchmal werden in einer Tablette oder Kapsel retardierende Formen mit einer schnellwirkenden Anfangsdosis (Bolus) kombiniert.

Anwendung

Anwendungsbereiche sind zum Beispiel blutdruckregulierende Arzneimittel oder Hormone. Retardierungen werden verwendet, um gefährliche kurzzeitig hohe Konzentrationen von Arzneistoffen im Blut (Plasmaspitzen) zu verhindern und eine möglichst lange Wirkung eines Arzneistoffes aus einer einzelnen Arzneiform zu erreichen. Durch das Vermeiden von Plasmaspitzen treten Nebenwirkungen seltener auf, und durch die lange Wirkung kann erreicht werden, dass ein Patient das Medikament seltener, zum Beispiel nur noch einmal am Tag einnehmen muss, was die Compliance erhöht.

Gabi40  03.04.2011, 20:28

Hallo Freund,

nachdem ich Dich längere Zeit aus den Augen verloren habe bist Du gleich der erste, welcher mir über den Weg läuft! Du bringst über alle Themen gute Antworten, Gratulation!

osmond  03.04.2011, 20:46
@Gabi40

Hi mein Freund, war 14 Tg. absent wegen Urlaub. lgO

Nein es wirkt nicht, weil es sich am falschen Ort auflöst. Kapseln sind absichtlich so gemacht, dass sie sich erst nach dem Magen auflösen und dort ihre Wirkung entfalten, weil der Magensaft das Medikament zerstört oder den Magen angreift. Es gibt nur wenige Kapseln, die man öffnen darf, das steht dann aber im Beipackzettel.

Komt auf das Medikament an. Vielleicht ist die Kapsel dazu da, den Wirkstoff bis in den Magen zu bringen, oder sie ist Magensaftresistent weil der Wirkstoff nur über den Darm resorbiert werden kann. Was für ein Medikament ist das.. dann kann ich dir evt. helfen?