Verdienen Heilpraktiker viel weniger als Psychotherapeuten?

3 Antworten

Theoretisch wäre ja alles möglich, da HPs, anders als Psychotherapeuten, nicht an eine Gebührenordnung gebunden sind.

Praktisch ist es schon für hoch qualifizierte Psychotherapeuten kaum möglich, trotz Gebührenordnung (die eben nicht nur nach oben, sondern auch nach unten begrenzt) eine Privatpraxis auskömmlich zu betreiben.

Das Problem ist halt die Psychotherapeutenschwemme. Daher braucht man HPs, die Psychotherapie anbieten, eigentlich nicht. Der "Vorteil" besteht halt darain, dass man die Beschränkungen der Gebührenordnung unterschreiten kann.

Ich kenne hier zwei HP-Psych "Praxen" (berieben von gelangweilten Hausfrauen), die 10 bis 20 EUR pro Std. nehmen - und selbst da sind die "Praxen" weit von einer Auslastung entfernt.

Psychotherapie hat in Deutschland weder in Politik und Gesellschaft, noch bei Patienten einen hohen Wert.

Nein, faktisch wird das kaum gehen. Die Stundenlöhne für Heilpraktiker sind deutlich niedriger als für kassenzugelassene Psychotherapeuten - die wiederum deutlich weniger verdienen als somatisch tätige Ärzte.

Von einer "Psychotherapeutenschwemme" (psydot) kann übrigens keine Rede sein. Fakt ist, dass bei den kassenzugelassenen Psychotherapeuten in ganz Deutschland lange Wartezeiten bestehen. Aber vielleicht waren ja Heilpraktiker mit Psychotherapie-Zulassung gemeint. Davon mag es zuviel geben.

ravian  07.03.2015, 17:28

Doch, das stimmt. Wir haben ein Deutschland eine große sogar riesige und weiter zunehmende Schwemme an Psychotherapeuten.

Was du meinst, sind Psychotherapeuten mit Kassenzulassung. Kassenzulassungen werden nach seltsamen Bedarfsplanungen vegeben. Daher gelten auch Großstädte mit 9 Monaten Wartezeit auf eine Platz bei einem Therapeuten mit Kassenzulassung als 300% überversorgt (d.h. Praxen werden erstmal weiter abgebaut). Und die jungen approbierten Psychotherapeuten arbeiten bei Fastfood-Ketten oder fahren Taxi.

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