Steuererklärung Geld zurück bei Arbeitslosigkeit

5 Antworten

ALG ist niedrieger als der Arbeitslohn und wird anders versteuert. Das ALG gehört in die Rubrik "Lohnersatzleistungen" und nicht zum Arbeitslohn. Der Arbeitslohn wird vom AG so versteuert, als wenn man jeden Monat dasselbe verdienen würde. Bei der Einkommensteuererklärung wird alles zusammengerechnet und als Jahreseinkommen abzüglich der absetzbaren Beträge und Freibeträge versteuert. Der AG könnte also zuviel Lohnsteuer abgeführt haben und wird dann eben bei der "Endabrechnung" sprich Einkommensteuererklärung wieder erstattet.

PatrickLassan  29.07.2014, 12:42
ALG ist niedrieger als der Arbeitslohn und wird anders versteuert.

Es wird überhaupt nicht versteuert, es wird lediglich bei der Ermittlung des Steuersatz berücksichtigt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Progressionsvorbehalt

Klaraaha  29.07.2014, 12:47
@PatrickLassan

Ich wollte es nicht so kompliziert machen.

PatrickLassan  29.07.2014, 13:05
@Klaraaha

Das war wohl auch besser so. :-)

Früher hieß das "Jahresausgleich".

Die Steuer wird vom Arbeitgeber abgeführt und das als bestimmten Prozentsatz des Monatsgehaltes. Tatsächlich bezieht sich die Steuer aber auf den Jahresverdienst. Hat man in einem Steuerjahr einige Monate weniger verdient, dann wurde in den Monaten mit höherem Einkommen zu viel Steuer abgezogen.

War man z.B. 6 Monate Arbeitslos, wurde die anderen 6 Monate sozusagen das doppelte an Steuer gegenüber den echten Jahresdurchschnitt des Steuerjahres abgezogen und das bekommt man zurück.

Natürlich ist es nicht ganz so einfach zu rechnen, aber so kann man sich das gut vorstellen.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 12:51

und woher kommt der durchschnitt? aus ner monatsabrechnung?

aber die lohnsteuer kann ich doch dann gar nicht gezahlt haben, da ich ja arbeitslos war ... mhhh schwer zu verstehen

also 6 monate gearbeitet und 6 monate arbeitslos da hat man ja dann 6 Monate lohnsteuer gezahlt und 6 monate nichts... wer hat den die 6 monate in denen man arbeitslos den mehrbetrag gezahlt? wenn es der AG getan hätte würde er es doch zurückbekommen und nicht ich oder?

PatrickLassan  29.07.2014, 13:00
@ich222
. wer hat den die 6 monate in denen man arbeitslos den mehrbetrag gezahlt?

Niemand. Du hast anscheinend Probleme, dir das System vorzustellen. Es ist nicht ganz so schwer zu verstehen, wenn du dir überlegst, dass der Steuertarif nicht linear, sondern progressiv verläuft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Steuerprogression

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 13:06
@PatrickLassan

ja meine mutter hattes es mir auch erklärt ^^, da hab ich es auch nicht verstanden

das man geld bei der steuer rauskriegt bei arbeitslosigkeit das versteh ich aber halt nur nicht warum ^^

du hast recht patricklassan...ich kann es mir leider wirklich sehr schlecht vorstellen

aber bei der steuererklärung kann man auch keinen "gewinn" machen oder? man kriegt ja nur seine eigene steuer zurück oder?

Klaraaha  29.07.2014, 13:10
@ich222

Der AG kann die Steuer doch nicht zurückbekommen. Du hast sie doch gezahlt. Sie wurde dir vom Lohn abgezogen. Es gibt jedes Jahr neue Einkommensteuer bzw. Lohnsteuertabellen, da sich immer wieder was ändert. Der AG geht nach den Monatstabellen, da er ja monatlich abrechnet. Entscheidend ist aber die Jahreseinkommensteuertabelle. Einkommensteuererklärung wird ja jährlich abgegeben. Du kannst dir eine Jahreseinkommnsteuertabelle im Netz raussuchen und vergleichen, wie das Beispiel eines anderen Users hier. Nimm deinen Jahresverdienst, also die 10 Monate und siehe nach, was dir abgezogen wurde und was nach der Tabelle eigentlich abzuziehen wäre. Vermutlich wurde dir zuviel abgezogen, aber ein genauer Anhaltspunkt ist es nicht, da man das zu versteuernde Einkommen verringern kann, wenn man diverse Kosten absetzt.

Commodore64  29.07.2014, 14:24
@Klaraaha

Der Durchschnitt kommt aus der Jahresabrechnung. Abgezogen wird Dir aber immer Monatlich.

Hier wird vereinfacht gesagt gerechnet "Monatseinkommen × 12 × Steuersatz ÷ 12"

So wird der passende Teil jeden Monat abgezogen vorrausgesetzt Du verdienst das ganze Steuerjahr lang immer das selbe.

Hast Du aber ein halbes Jahr nicht gearbeitet, dann hast Du im Jahresdurchschnitt nur die Hälfte verdient, genauer gesagt dein zu versteuerndes Einkommen beträgt grob gesagt nur die Hälfte, wurde aber wärend Du verdienst hast voll abgezogen. Und die zu viel abgezogene Steuer, die bekommst Du dann zurück.

Also mir wurde es so erklärt: die STeuer geht davon aus, Du verdienst weiter wie gehabt. Und besteuert mit dem Satz.

Dann aber, hoppsa, so was, da hat einer zwischendurch doch nicht betrag n, nur x verdient.. dann wird die Steuer die Du gezahlt hast, mit der verglichen die du hattest "nur" bezahlen müssen..

lala: Geld zurück.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 12:41

also wenn ich von einem in ein neues jahr den job wechsle und mehr verdiene muss ich dann Steuer nachzahlen?

PatrickLassan  29.07.2014, 12:43
@ich222

Nein. Wenn du mehr verdienst, führt der Arbeitgeber mehr Lohnsteuer ab.

Die Lohnsteuer als Unterart der Einkommenssteuer wird monatlich vom Einkommen einbehalten. Dabei richtet sich der Arbeitsgeber nach der Lohnsteuertabelle. Diese geht aber immer davon aus, dass im ganzen Jahr immer der gleiche Bruttobetrag verdient wird.

Wenn sich das dann im Laufe des Jahres ändert, ist ein Ausgleich nur über die Steuererklärung möglich. Auch kann der Arbeitgeber ja nicht wissen, ob noch andere Einkunftsarten zu berücksichtigen sind.

Wenn du also 10 Monate arbeitest und zwei arbeitslos bist, hast du in den 10 Monaten etwas zu viel Steuern gezahlt.

Arbeitslosengeld ist steuerfrei, es wird lediglich bei der Berechnung des Steuersatz berücksichtigt ('Progressionsvorbehalt'). Die Lohnsteuerberechnung durch den Arbeitgeber erfolgt monatlich (seltener wöchentlich), dabei wird der Monatsarbeitslohn auf einen Jahresbetrag hochgerechnet. Wenn man also mehrere Monate keine steuerpflichtigen Einnahmen hatte, zahlt man nicht zuwenig, sondern zuviel Lohnsteuer.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 12:43

aber man hat doch keine lohnsteuer für die beiden monate gezahlt oder? es wird doch nicht im vorraus vom AG die lohnsteuer fürs jahr bezahlt ...

PatrickLassan  29.07.2014, 12:51
@ich222

Nein, aber du hast in den zehn Monaten bereits mehr gezahlt als du eigentlich musstest.

Mal angenommen, Du hast einen Monatsarbeitslohn von 2500 € , das entspricht einem Jahresarbeitslohn von 30.000 €, dann entspricht die Lohnsteuer pro Monat einem 1/12 der Lohnsteuer für diesen Jahresarbeitlohn Wenn du jetzt aber nur zehn Monate arbeitest, beträgt dein Jahresarbeitslohn nur 25.000 €. Da der Steuertarif progressiv ist, hast du in den zehn Monaten mehr Lohnsteuer gezahlt als nach deinem tatsächlichen Jahresarbeitlsohn zunzahlen gewesen wäre.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 12:56
@PatrickLassan

aber wer hat den bei den 5000 € die steuern vergütet?

bei 12 monaten arbeit, 30000 € verdienst sollten die steuernachzahlung bei 0 euro liegen

bei 10 monaten arbeit, 25000€ verdienst + 2 monaten Arbeitslosengeld sollte man bei der steuer etwas herausbekommen?

man hat doch nicht für 12 monate lohnsteuer gezahlt... das wäre ja blos die hochrechnung gewesen...

PatrickLassan  29.07.2014, 13:05
@ich222
bei 12 monaten arbeit, 30000 € verdienst sollten die steuernachzahlung bei 0 euro liegen

Stimmt grundsätzlich, aber du hast ja in Wirklichkeit nur 25.000 € verdient. Das Zauberwort heißt 'Steuerprogression'.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 13:27
@PatrickLassan

ich glaub ich habs ^^

ich bin sozusagen einmal 10 monate lang ein gut verdienender Bürger und 2 monate ein schlechter und es wird davon ausgegangen, dass ich immer der gut verdienende Bürger bin. es muss also ein mittel aus beiden gebildet werden (anteilig).

also müsste ich,wenn ich viel arbeitslos bin 10 monate und nur 2 monate arbeiten war wahrscheinlich etwas nachzahlen...

thx für deine vielen erklärverusuche

PatrickLassan  29.07.2014, 13:40
@ich222

es muss also ein mittel aus beiden gebildet werden (anteilig).

Nein, es wird kein Mittel gebildet. Die Lohnsteuer ist eine Erhebungsform der Einkommensteuer, die Einkommensteuer ist eine Jahressteuer. Besteuert wird das Einkommen, das du in einem Jahr hattest.

also müsste ich,wenn ich viel arbeitslos bin 10 monate und nur 2 monate arbeiten war wahrscheinlich etwas nachzahlen...

Nein, wenn du nur einen oder zwei Monate pro Jahr arbeitest und zehn Monate arbeitslos bist, bekommst du sogar noch mehr erstattet, eventueel sogar die gesamte gezahlte Lohnsteuer, falls du unter dem Grundfreibetrag von 8354 € bleibst.

ich222 
Fragesteller
 29.07.2014, 14:03
@PatrickLassan

OK,

die Lohnsteuer ist also falsch berechnet, weil sie aufs ganze jahr gerechnet wird, ich aber nur 10 monate arbeiten war ^^, deswegen einkommensteuererklärung und geld zurück =)

also bekomm ich, wenn ich nur 2 monate arbeiten war höchstwahrscheinlich die gesamte lohnsteuer der 2 monate zurück (also so ca. 650 euro (2x monatslohnsteuer))

thx patricklassan