Kein Hartz4 für Studenten, aber warum?

Du musst die Offiziellen Formulierungen der Arbeitsagentur verstehen,Wer einen 450€ Job,also Minijob macht bzw machen will,steht dem Arbeitsmarkt NICHT zur Verfügung! das ist nämlich KEINE Arbeitsstelle !Um dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen muss man eine Sozialversicherungspflichtige Arbeitststelle besetzen wollen und das heisst mindestens 15 Arbeitsstunden pro Woche,also etwas über 60 Arbeitsstunden im Monat,das wären bei 9€ Mindestlohn ja schon 540€ Brutto im Monat,und dadurch Sozialversicherungspflichtig!

Ich bin auch mal dorthin um mich Arbeitslos zu melden,wollte aber nur 450€ Jobs machen,dann sagte die,sowas gibts bei denen nicht,mit Minijobs haben die nichts zu tun,damit steht man dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung und sie meldet mich wieder ab von der Arbeitlosikeitsmeldung.

Ganz einfach ausgedrückt:

Hartz4 ist für Leute, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, die eine Stelle suchen. Das ist aber bei Studenten nicht der Fall. Zumindest nicht von heute auf morgen. Klar irgendwann mal, wenn sie mit dem Studium fertig sind wollen sie schon was arbeiten. Aber das liegt halt in Ferne und gilt nicht.

Desweiteren sind die Eltern dafür zuständig, die Studenten zu Unterhalten, denn so ein Studium ist eine Ausbildung, welche die Eltern ja finanzieren müssen.

Jobben, um ein bisschen mehr Geld zu haben zählt auch nicht als "arbeiten" oder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, denn solche jobs sind nicht mal Teilzeit, geschweige denn Vollzeitstellen.

Desweiteren kann man unter Umständen auch Bafög bekommen.

Es gibt Bafög, Bafög für Schüler und Kindergeld.

Alles natürlich nur unter eng gezurrten Bedingungen.

Wenn du später gewechselt hast, als es mit Bafög möglich war, dann hast du eine Frist verpasst. ( ist blöd aber ist so).

Das Geld für Bafög kommt aus einem anderen Topf als ALG2.

Da greifen andere Gesetze.

Und als Student hat man Möglichkeiten die Kosten zu minimieren. ( WG- Zimmer, kaum Steuern, Ermässigungen, Ticket für Öffis,...)

Das ist ein anderes Packet.

Hartz4 ist der umgangssprachliche Ausdruck für Arbeitslosengeld II. Das ist für Arbeitslose. Du bist aber nicht arbeitslos, sondern ein Student. Deine Notlage entsteht nicht dadurch, dass Du Deine Arbeitsstelle verloren hast, sondern dadurch dass Du Deine Zeit mit etwas anderem als arbeiten nutzen willst. Für diese Situation sind andere Gesetze geltend.

Hinter jeder Förderung steht ein Gesetz, dass sowohl die Förderung als auch die Bedingungen und Pflichten festlegt. Und wenn Du die Förderung der Hartz4-Gesetze in Anspruch nehmen willst, musst Du auch die Pflichten der Hartz4-Gesetze nachkommen. Die hießen zum Beispiel, dass Du nahezu jede Form der angebotenen Arbeit annehmen müsstest. Es hilft Dir in Deinem Studium nichts, wenn Du Hartz4 bekommst, aber dir das Jobcenter morgen einen Job in der Nachtschicht einer örtlichen Fabrik vermittelt.

Hab ich mich auch schon immer gefragt. Als ich in der blöden Situation war Hilfe vom Staat zu beantragen war dies genau so lange ok, solange ich nichts gemacht habe. Als ich dann angefangen habe mein Fachabitur nachzumachen, habe ich nicht mal Geld bekommen, um die Schulbücher oder das Fahrticket zu bezahlen - da hieß es dann instant: Ja, sie können ja nicht arbeiten, also müssen sie das selbst bezahlen.

Die Logik dahinter, dass man sich keine Gedanken um Miete und Lebensunterhalt machen muss, wenn man nichts tut, aber quasi mit existenziellen Ängsten konfrontiert wird, sobald man etwas tut (das einem was bringt) hat sich mir nie erschlossen und mich wütend gemacht. Und ich meine Eigeninitiative, nicht wie das Jobcenter einem anbietet für Mindestlohn irgendwo bei einer Zeitarbeitsfirma sich den Lebenslauf zu verhageln und sich behandeln zu lassen wie Vieh, aber bei Aus- und Weiterbildung aus eigenem Antrieb heraus, zeigt sich der Staat knallhart und möchte mit solchen Sozialschmarotzern, die sich bilden wollen und keine reichen Eltern haben, nichts zu tun haben.

Bevor hier der Bafög-Einwand kommt, ja, das gibt es, ist ein unfassbares Bürokratie-Monster und die Beträge sind teilweise so lächerlich und meist auch noch als Darlehen, dass man besser die Finger davon lässt und sich gleich nen Nebenjob sucht, denn sobald die ganzen Anträge durch sind und man auch nur 1€ dazu verdienen möchte, geht der ganze Zirkus von vorne los.

Wenn man was machen möchte und keine guten finanziellen Voraussetzungen hat, kriegt man ne Menge Steine in den Weg gelegt. Als unfair empfinde ich es auch deswegen, sobald man nämlich die Arme verschränkt und nichts tut, öffnen sich plötzlich die Arme des Staates und man wird unterstützt. Ich hab das immer als harte Ohrfeige verstanden. Mit 16-21 hab ich einen regelrechten Hass auf unseren "Sozial"staat entwickelt. Die ersten Erfahrungen mit der Arbeitswelt waren dann auch noch schlecht. Mittlerweile geht's, aber ich fürchte, wenn wir so weitermachen noch 1-2 Generationen, ich kann absolut verstehen, warum uns dann alles um die Ohren fliegen wird.

Alles Gute!