Ist eine “Modernisierung der Kabelanlage” durch Vodafone wirklich notwenig, oder ist es eine Strategie um Kunden zu binden?
Wir wurden von unserer Hausverwaltung zu einer außerordentlichen Eigentümerversammlung wegen einer “kostenlosen Modernisierung des Kabelanschlusses” durch Vodafone / Kabel-Deutschland einberufen. Durch Zufall haben ein paar der Eigentümer von den Technikern vor Ort erfahren, dass dies bedeutet, dass die neuen Kabel (die alten Kabel verlaufen jetzt in Schächten innerhalb der Wand) zu stark sind, um durch die vorhandenen Rohre gezogen zu werden. Das heißt, dass die neuen Kabel definitiv nur durch Aufputzlösung verlegt (sichtbare Kabelschächte an der Wand quer durch die Wohnungen), und wo es dann machbar ist, kann das Kabel in der Sockelleiste weitergeführt werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass es einen Hauptstrang geben muss, von welchem aus die einzelnen Kabel und Abzweigungen zur jeweiligen Dose gehen sollen und wieder zurück. Da die Wohnungen zum Teil nicht gleich geschnitten sind, kann es sein, dass diese nicht etwa in einer unauffälligeren Ecke, sondern unter Umständen mitten im Raum herauskommen würden (erhebliche Wertminderung der Immobilie). Es ist sehr wohl möglich, die Unterputz-Variante und somit wesentlich schönere Variante durchzuführen,... allerdings bedeutet dies eine riesengroße Baustelle UND die Kosten werden nicht von Vodafone getragen.
Laut Kabel-Deutschland funktioniert die Anlage jetzt zwar noch, aer es kann se8n, dass in einigen Jahren auf dem Fernsehgerät nur noch Schnee empfangen werden kann (wegen gestörtem Signal, oder abschalten der Leistung),...
- Frage: ist es wirklich notwendig, die Kabel zu “erneuern”, oder ist es nur eine Taktik von Vodafone, Kunden an sich zu binden?
- Frage: falls etwas derartiges tatsächlich numgänglich ist, ist es möglich, dass man mit der vorhandenen Anlage und Schächten komplett auf Kabel verzichten und auf Satellit umsteigen kann?
Laut den Kabel-Deutschland-Technikern wären unsere beiden Häuser die ersten im gesamten Umland bei denen diese Erneuerung umgesetzt werden würde.
Leider bekam man nur spärlich Informationen, die man den Technikern selbst sehr mühsam entlocken musste (erst bei Anlauf bzw. Termin 3 möglich gewesen).
Hinzuzufügen sei auch, dass unsere anderen beiden Nachbarhäuser der gleichen Bauart von Vodafone oder Kabel-Deutschland noch gar nicht kontaktiert wurden und nichts von einer Modernisierung durch Vodafone wissen. Nachdem wir zusätzlich unabhängige Techniker und Elektrobetriebe, sowie Meister nach der Sachlage gefragt haben (auch in Ballungsräumen, wo eine derartige Neuerung normalerweise schon früher durchgeführt werden würde, als in einer Kleinstadt), wurde uns mitgeteilt, dass sie noch nie von einer Notwendigkeit oder überhaupt davon gehört hätten - und sie auf eine Verkaufsmasche tippen.
Als Laie kennt man sich da natürlich gar nicht aus, und weiß nicht so recht, an wen man sich am Besten wegen einer qualifizierten und unabhängigen Auskunft wenden soll. Ich bedanke mich schonmal vorab für ihre Antworten und wünsche einen schönen Tag!
1 Antwort
Da ist die Frage wie der Kabelanschluss bisher schon nutzbar war,ist er Internet und Rückkanalfähig,wie alt sind die Kabel schon und vor allem wem gehört der Hausverteiler?Das was Vodafone da kostenlos nennt bedeutet das der gesammte Hausverteiler an Vodafone überschrieben werden muss,das hat auch zur Folge das Vodafone die Preise diktieren kann was die Wartungskosten betrifft und Ihre als Eigentümer kaum noch ein Mitspracherecht habt.
Vodafone baut sein gesammtes Kabelnetzt aus auf schnelles Internt und will das dann natürlich auch verkaufen,da ist die Frage ob bei Euch im Haus überhaupt ein Bedarf dafür vorhanden ist denn das Internet von Vodafone hat einen Haken und zwar die Segmatüberlastung.Das bedeutet das ein Segment mit einer bestimmten Anzahl an Nutzern mit der Geschwindigkeit versorgt werden kann die zugesagt wurde,kommen dann immer mehr dazu kommt es in dem Segment zu Überlastungen und alle haben immer langsammeres Internet,dann ist das Internet unter Umständen viel langsamer als das was die Telekom anbieten kann denn die haben über Ihre Leitungen das Problem nicht,somit wäre da ein Ausbau durch Vodafone wenn Ihr mit der Leitung der Telekom zufrieden seit gar nicht erforderlich.
Was das Kabelfernsehen betrifft bringt der Ausbau keinerlei Verbesserungen mit sich,es kann nur sein wenn es noch nicht erfolgt ist das Euer Netz auf 864 Mhz ausgebaut wird,das nicht ausgebaute endet bei 610 Mhz,nur das ist kein Problem des Hausverteilers sonder des des Netzes vor dem Hausübergabepunkt von Vodafone,bei Euch müsste höchstens der Pegelverstärker im Keller ausgetauscht werden,der kostet nicht mehr als 100 Euro.Der Ausbau bedeutet einige Free Sender mehr wie Pro7 Maxx SD Sat1 Gold SD,Zee One,und einige öffentlich rechtliche HD Sender wie 3 Sat HD,Kika HD ,ZDF Neo HD und Phoenix HD ,solltet Ihr die schon empfangen können ist Euer Netz schon ausgebaut,dann gibt es was den Fernsehempfang betrifft keinen Grund für den Ausbau durch Vodafone.
Der jetzt genutzte Hausverteiler kann für den Fernsehempfang über Sat so wie er ist genutzt werden,es gibt Sat zu Kabe Umsetzer,es wird über eine Satschüssel empfangen,der Umsetzer wandelt das Satsignal in ein digiateles Kabelsignal um, alle bisher genutzten digitalen Empfänger können weiter genutzt werden,nur analoge Sender sind dann nicht mehr möglich,aber Vodafone will bei der analogen Verbreitung in seinem Kabelnetz ja auch aussteigen,da beginnend Anfang 2018 in Bayern und Sachsen,diese Lösung kostet allerdings einiges,diese Umsetzer sind recht teuer rechnen sich aber über die Jahre da keine Kabelgebühren an Vodafone mehr anfallen
Es kann auch ein Satsignal direkt über einen Multischalter über den Hausverteiler geleitet werden,nur bei Satempfang besteht das Problemn das über verschiedene Ebenen gesendet wird,anders als beim Kabelfernsehen können da nicht problemlos mehrere Geräte an einem Anschluss genutz werden,somit wäre das die schlechtere Lösung.
Es gibt massig Häuser mit alten Hausverteilern,die alle können problemlos das Kabelfernsehen von Vodafone noch sehr lange weiternutzen,nur wenn auch Internet über das Kabelnetz genutzt werden soll dann müssten viele umrüsten,somit müsstet Ihr entscheiden ob Ihr das Internet von Vodafone über deren Leitung überhaupt braucht oder nutzen wollt,wenn nicht dann kann alles so bleiben wie es ist,es kann wie schon erwähnt erforderlich werden den Pegelverstärker zu erneuern,und möglicherweise die Ansachlussdosen wenn sie den Frequenzbereich nicht abdecken sollten,aber das ist was die Kosten betrifft nicht der Rede wert und es erfordert keine Umrüstmassnahmen wie die die Vodafone vor hat.
Ich habe bei mir in der Wohnanlagen einen Hausverteiler von 1977,wir sind auf 862 Mhz aufgerüstet und es gibt keinerlei Probleme in den oberen Frequenzbereichen,die Kabel sind einfach abgeschirmt,somit stimmt das nicht das es da Probleme geben kann.
Das Problem mit der Segmentüberlastung ist massiv bei Vodafone,dazu gibt es reichlich Beiträge im Vodafone Forum,die Kunden werden dort teilweise jahrelang vertröstet und Zusagen btr einer Erweiterung werden nicht eingehalten.
Wenn kein Bedarf für das Internet von Vodafone besteht da das Internet von der Telekom gut ausgebaut ist würde ich dem Angebot von Vodafone sehr skeptisch gegenüber stehen da es ja mit nicht unerheblichen Umbaumassnahmen verbunden ist,da ist dann abzuwägen ob das wirklich erforderlich ist dafür den gesammten Hausverteiler an Vodafone zu übergeben.
Hallo, 1977 gab es noch keine Verstärker, die bis 868 MHz funktionierten.
Vodafone/Kabel Dt. überträgt FS bisher nur im Bereich von max. 662 MHz. Darüber hinaus wird nur Internet-Downstream und Video on Demand übertragen.
Deshalb kann FS auch bei einfach geschirmten Kabel funkt.
Bei Internet/Tel. kann die Sache aber wacklig werden, da Signalverluste wahrscheinlicher werden als bei besser abgeschirmten Kabeln.
Inwieweit Vodafone/KabelDt. Eigentümer u. alleiniger Betreiber der
Hausverteianlage wird, wenn komplett neue Kabel gezogen werden, ist ja eine Frage der Vertragsgestaltung der ETG bzw. HV mit Vodafone/Kabel Dt.
Das ist doch klar,ich rede von den Kabeln,davon hast Du doch auch unter "Knackpunkt" gesprochen und der Abschirmung,und das trifft so nicht zu was Du hier behauptest,der Pegelverstärker und die Anchlussdosen wurden natürlich getauscht,und das ist völlig falsch Kabel Deutschland überträgt Sender bis 834 Mhz,dort liegen,so wirklich informiert bist Du nicht was Dein Beitrag hier mehr als deutlich zeigt!
DMAX HD,ProSieben MAXX HD,Discovery Channel HD,SAT.1 Gold HD
https://helpdesk.kdgforum.de/sendb/belegung.html
Gebe da einfach Berlin ein und dann nur digital alle,die Frequentbelegung ist bei Kabel Deutschland einheitlich bis auf einige Regionalsender.
Noch eine Ergänzung,ich habe auf der Frequenz 843 Mhz ein volles Signal von 68 dB mit sehr geringer Bitfehlerrate,das dazu dass es mit einfach abgeschirmten Antennenkabeln Probleme auf den hohen Frequenzen gibt laut Deiner Aussage!!!!
Wenn Vodafone den Hausverteiler selber aufbaut was bei dem geschilderten Verlauf ja dann der Fall ist dann ist Vodafone der Eigentümer des Hausverteilers,es ist da ein komplett neuer Aufbau,der alte Hausverteiler wird ja stillgelegt.So wie der Hausverteiler jetzt aufgebaut ist, als Stichleitung, ist er gar nicht internetfähig,somit stellt sich da die Frage der Kabel überhaupt nicht!
Vielen herzlichen Dank für die ausführliche und sehr hilfreiche Antwort!!! *****
Soweit richtig. Nur von mir noch ein paar Ergänzungen.
Vodafone/Kabel Dt. geht es wahrsch. um die Aufrüstung des Hausnetzes auf Tauglichkeit für 862 MHz, also um zukünftig Angebote für FS u. Internet anbieten zu können. Es werden künftig mehr freie Frequenzbänder benötigt um beispielsweise mehr HD- und 4K-Programme einspeisen zu können. Der ganze Bereich des analogen TVs wird freigemacht, um "mehr Platz" zu haben. Unitymedia hat ja zum Beisp. schon den gesamten Analogbereich in ihrem Kabel freigemacht.
Da die Umrüstung auf Kosten von Vodafone gehen soll, würde ich die ganze Sache erstmal nicht negativ sehen.
Es steht bei den Internetangeboten auch künftig jedem Eigentümer frei, sich für Vodafone zu entscheiden oder für einen DSL-Anbieter. Die Angebote für Internet/Tel. von Vodafone über Kabel sind ja keinesfalls schlecht.
Der Knackpunkt ist natürlich nicht der Austausch des Verstärkers und der Verteiltechnik u. ggf. der Kabeldosen in den Wohnungen, sondern der Austausch der Kabel, weil das ja mit Aufwendungen und Behinderungen in den Wohnungen verbunden ist. Sind die Kabel veraltet, haben diese ungenügende Schirmmaße und sind für hohe Frequenzen ungeeignet. Die sollten mindestens doppelt abgeschirmt sein. Sind sie es, dürfte eine Neuverlegung der Kabel überflüssig sein. Sind sie einfach geschirmt, wäre ein Austausch angebracht. Das Schirmmaß der vorh. Kabel würde ich am Besten von einem unabh. Fachmann prüfen lassen, bzw. die Hausverwaltung damit beauftragen.
Zum evtl. Nachteil der Segmentüberlastung beim Internet über Kabel ist Folg. zu bemerken. Kommt es in best. Wohnbereichen zu Überlastungen und damit zu Reduzierungen von Bandbreiten, müssen sich die Kunden, die es betrifft massiv beschweren. Nicht sofort, aber nach einiger Zeit erweitert der Kabelanbieter dann die Technik in den Verstärkerschränken, und das Problem der reduzierten Bandbreiten ist erledigt. So geschieht es zum Beisp. bei Unitymedia.
Habe jahrelang für Kabel Dt. und 4 Jahre für Unitymedia gearbeitet.