Zwangsgedanken in allen Situationen

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Hallo pijan, ich habe schon von Kindheit an magische Zwangsgedanken. Mache seit einigen Jahren Therapie und nehme auch zwangshemmenden Medikamente (Fluoxetin = Antidepressivum mit zwangshemmender Wirkung). Seitdem wird es besser. Ich kann Dir die Doku WIE ICH LERNTE, DIE ZAHLEN ZU LIEBEN über einen Mann empfehlen, der auch magische Zwangsgedanken hat (auf DVD erhältlich). Bücher gibt es eine ganze Reihe. Z.B. DER KOBOLD IM KOPF. Oder informiere bei der Dt. Gesellschaft Zwangserkrankungen. ALLES GUTE T.

Grundsätzlich haben viele Menschen ähnliche Ängste, denke ich. Es kommt ja etwas darauf an, wieviel Zeit diese im Verhältnis zu deinem Alltag einnehmen. Ich habe mal eine Reportage gesehen, da hieß es, sobald man täglich 2 Stunden mit diesen Gedanken zu bringt, gilt es als krankhaft. Aber wenn du es als störend / belastend empfindest, würde ich zu einem Therapeuten bzw. erst einmal zu einem Psychiater (Arzt) gehen. Therapien sind so eine Sache .... Wenn du meinst, dass es in deinem Leben eine Ursache für deine Ängste gibt, über die du reden willst, wäre eine Therapie sicher gut... Der Arzt jedoch wird dir sagen, was in deiner Situation angebracht ist und dir ggf. ein Medikament verschreiben, dass dich erstmal von deinen Zwangsgedanken befreit. Ist das eine Weile aus dem Kopf, wirst du deinen Alltag mehr genießen können und sehen, dass auch ohne diese Kontrollen nichts passiert. Geh bitte zum Arzt!

So zwanghaftes Grübeln ist auf jeden Fall nicht gerade selten, und ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall aktiv etwas dagegen tun. Nicht dass das noch zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird, indem du zB nachdenkst, was wäre, wenn du den Führerschein verlierst, und dabei dann so abgelenkt bist, dass du tatsächlich Mist baust.

Therapie bringt etwas. Du brauchst natürlich etwas Geduld, auch in Sachen Wartezeiten - die meisten Therapeuten haben recht lange Wartelisten, und du musst ja auch einen finden, mit dem du arbeiten kannst. Du lernst dort aber eben Techniken im Umgang mit Zwangsgedanken, die dir helfen, dich nicht daran festzubeißen.

Lies das mal und lerne noch mehr darüber, indem du zB "Therapie Zwangsgedanken" googelst: http://neurologie-psychiatrie.universimed.com/artikel/wege-aus-der-endlosschleife-therapie-von-zwangsgedanken

In der Zwischenzeit kannst du aber auch viel selbst tun. Wie sie in dem Artikel schon schreiben, ist das Problem vor allem die Bewertung des Gedankens, nicht der Gedanke an sich. So Gedanken hat jeder mal, aber man nimmt es normalerweise nicht wichtig. Man achtet schlicht darauf, dass man eben nicht geblitzt wird und überlegt sich vll schon mal einen Plan B für den Fall, dass man den Job wirklich verlieren sollte. (Ich lass mir deshalb zB auch gerne nach nem Jahr ein Zwischenzeugnis ausstellen, nur für alle Fälle. Je nach Kündigungsgrund weiß man ja nie, ob der Arbeitgeber nicht ansonsten bockig würde und einen monatelang warten lässt etc)

Ich finde so einen Plan B jedenfalls sehr beruhigend. Was ist, wenn du deinen Job verlierst? Aktualisiere schon mal deinen Lebenslauf, hab Bewerbungsbilder etc zur Hand und sei eben für den Notfall bereit. Was ist, wenn du den Führerschein verlierst? Check schon mal die Routen der Busse.

Ansonsten hilft Meditation. Damit bringst du deinem Gehirn Disziplin bei. Anfangs ist es schwierig, den Kopf dabei auszuschalten. (Meditation kannst du auch googeln. :P) Wichtig ist, ruhig zu bleiben. Wenn du für 10 Minuten ruhig sitzst oder liegst und sich unweigerlich Gedanken bilden, schieb sie sanft aus deinem Kopf. Das wird zur Gewohnheit werden.

Also, recherchier mal und gute Besserung!

Tassilo30  23.02.2015, 19:27

Ganz vernünftige Antwort, aber Meditation kann bei Zwangsgedanken kontraproduktiv sein. Von daher erstmal vorfühlen, ob es das Richtige ist.

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Hallo,

meiner Meinung nach dein Problem ist, daß bei dir alles sich um deine eigene Person dreht !!!

Versuche dich für Andere zu interessieren, intensiviere deine Kontakte nach außen!

Sich mehr zu exteriorisieren - du bist stark introvertiert - ist wahrscheinlich die Lösung !

Dabei könnte dir Sport helfen. Such dir eine Sportart, welche dir gefällt, egal was: radeln, schwimmen, laufen, Ski fahren, tanzen, rudern, Body Building. Am besten eine etwas anstrengendere Sportart, so daß du richtig müde wirst.

Eine ehrenamtliche Tätigkeit täte dir auch gut !

Ernähre dich vernünftig, trinke ausreichend (2-3 Liter am Tage).

Nach einigen Wochen / Monaten wirst du den Unterschied merken. Ich glaube, das einfachste ist, an dir selbst zu arbeiten, der beste Psychologen der Welt kann dir das nicht abnehmen !!!!

( z. B. : jedesmal, wenn dir "schlechte Gedanken" das Leben schwer machen, absolviere einige Kniebeugen / Liegestützen).

Gruß, Emmy

Tassilo30  23.02.2015, 19:24

Leider hast Du scheinbar von krankhaften Zwangsgedanken keine Ahnung. Von daher wäre ich vorsichtig mit Ratschlägen. Deine sind schlichtweg falsch. Jedenfalls, was deine ersten drei Sätze angeht. Tut mir leid, dass ich dir das so direkt sagen muss. Ich bin selber Zwängler und habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Gruss T.

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Hi pijan,es dürften Zwangsgedanken und auch -handlungen vorliegen,deren Natur aber durch eine Fachperson abzuklären wäre.Früher lief so etwas unter "Zwangsneurose",heute ist das anders.Könnte eine beginnende Depression oder auch ein Symptom einer Persönlichkeitsstörung sein.Vermutungen sind aber wenig hilfreich.LG Sto