Zur Adoption freigegeben oder Transgender sein: was findet ihr herausfordernder?

Trans sein 69%
Adoptivfamilie 31%

16 Stimmen

6 Antworten

Trans sein

Es ist schwierig das zu vergleichen. Ich finde, dass beides herausfordernd ist. Ich bin nicht adoptiert, aber ich bin Trans daher weiß ich wie herausfordernd das ist, aber wie herausfordernd es sein kann adoptiert zu sein, weiß ich nicht.

Ich würde aber mal so sagen, dass wenn man adoptiert wurde es stark darauf ankommt bei welchen Menschen man landet. Je nachdem wird man geliebt und fühlt sich auch dort wohl.

Als Transperson ist es allerdings fast egal in welcher Familie man lebt, es kann zu Depressionen führen und eventuell auch zum Selbstmord. Sollte man von der Familie nicht akzeptiert werden, kann es einem dadurch noch schlechter gehen. Sollte man akzeptiert werden wird es einem dadurch auch besser gehen, aber die Gefühle und auch den Hass auf den eigenen Körper, das ganze wird bleiben egal ob man unterstützt wird oder nicht. Aufjedenfall wird man einen schwierigen Weg gehen und auf Ablehnung wird man auch früher oder später stoßen.

Ich kann Adoptierte Menschen aber nicht beurteilen wie sie soch fühlen, da ich das nicht weiß. Ist aber wie gesagt auch schwierig zu vergleichen, da das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.


TobiasLinkert  21.01.2025, 19:13

Ich möchte dir für deine ausgewogene Antworten und deine Offenheit danken.

Bei mir ist es genau umgekehrt, ich bin nicht Trans aber adoptiert.

Was "unsere" zentrale Frage ist, ist die der Identität. Das wer bin ich? Bei Transmenschen ist im Idealfall mit einer angleichenden Operation ein Großteil getan.

Als Adoptierter kommt das Thema Identität immer wieder hoch. Im innersten bin ich mir selber fremd. Oft dreht sich das Gedankenkarussell, wer bin ich und wer hätte ich sein können. Auch muss man vier Elternteile integrieren.

Beim Arzt kommt immer die Frage nach der Familie... das nervt ganz schön und ich kann das nicht unbefangen beantworten.

Adoptivfamilie

Hallo TCRhammerhai,

ein Kind zur Adotion freizugeben, würde bedeuten, dem Kind einen Freiraum zu eröffnen, den man ihm selbst nicht eröffnen kann. Dabei kann eine Trennung stattfinden. Hier noch die Einheit mit dem Kind zu bewahren, ggf. auch noch Nähe zu halten, mag für viele Menschen challenging sein.

Sich anders als das eigene Geschlecht zu identifizieren und ggf. auch körperlich anpassen zu lassen, mag auf gesellschaftliche Denkweisen stoßen. Die Identifikation eröffnet einem Freiräume, ebenso eine mögliche Anpassung, wo man immer eins mit sich selbst bleibt. Da mag allenfalls die Auseinandersetzung mit oder Emanzipation mit der gesellschaftlichen Denkweise ein Stück weit Challenging sein - aber in meinen Augen kein Vergleich mit dem Bewahren von Einheit und Nähe bei einer Adoption.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung

Ich denke es ist als Person die von beiden nicht betroffen ist ganz schwer zu sagen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ist Trans zu sein. Und in einer Adoptivfamilie aufzuwachsen kommt doch sehr auf die Umstände an. Auch hier kann ich die Gefühle überhaupt nicht nachemfinden.

Adoptivfamilie

Sich öffentlich als Trans darstellen ist eine Entscheidung, die man selbst trifft und eine Herausforderung, die sich komplett umgehen ließe, indem man die Sexualität nicht hinausposaunt.
Ob man adopiert wird kann man sich hingegen nicht aussuchen.


Lorin25  12.04.2024, 15:29

wenn man die entscheidung hat, sich als trans zu outen oder in schreckliche depressionen und oftmals suizidgedanken zu verfallen, würden wahrscheinlich die allermeisten sich outen nehmen.

und trans zu sein, kann man sich auch nicht aussuchen

CarinaSchoppe  12.04.2024, 18:12
 die man selbst trifft

nein

indem man die Sexualität

trans ist keine sexualität

hinausposaunt

kannste auch still sein was es nur noch schlimmer macht.

Klingt nach viel unwissenheit

Adoptivfamilie

Ich denke seine leiblichen Eltern nicht zu kennen, keine Beziehung zu diesen zu haben ohne das vorher was vorgefallen ist, ist sehr viel schwieriger für den einzelnen. Eltern sind identitätsstiftend. Wir alle wollen wissen woher wir kommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bekämpfung von Propaganda und Ideologien