Zu viele grammatikalisch falsche Sätze hören - irgendwann selber falsch sprechen?
In den letzten Jahren höre ich immer mehr Menschen grammatikalisch falsche Sätze sprechen. Früher war ich immer sehr gut, mich auszudrücken und Sätze korrekt zu formulieren, aber seit ich immer mehr falsche Sätze höre, werde auch ich immer schlechter und erwische mich selbst dabei, wie ich etwas falsches sage. Das liegt zum Großteil daran, dass vor allem die Älteren Generationen (und damit meine ich nicht nur Oma+Opa sondern auch Eltern und größere Geschwister) den Jüngeren falsche Sätze "eintrichtern".
Immer öfter höre ich Sätze wie
- "Ich tue schwimmen"
- "Wir fahren nach Tante Giesela"
- "Einmal mit ohne Mayoinnaise"
- "Ich bin älter wie du"
Natürlich nicht ständig, doch hin und wieder passiert das mal. In letzter Zeit fällt mir verhäuft auf, dass ich manchmal Probleme habe, "wie" und "als" zu unterscheiden. Früher konnte ich das ziemlich gut, mitlerweile muss ich kurz eine Redepause einlegen um eine Kontrolle durchzuführen, welches Wort passt. Meistens weiß ich es auch, aber es ärgert mich, dass ich diese falschen Sätze in mich "aufnehme".
Ich weiß, Bücher lesen hilft und ich lese auch viel, aber ich kann ja nicht nur lesen um meine Grammatik zu verbessern. Ich bin auch nicht wirklich motiviert mir deutsche Grammatik durchzulesen, denn ich kenne die Regeln, habe aber manchmal trotzdem einen kurzen "Aussetzer".
Was kann ich dagegen machen? Ich möchte nicht immer falsche Sätze "speichern", hat jemand Tipps, dass ich die falschen Sätze nicht irgendwann mir merke und kaum noch realisiere, dass ein Satz falsch klingt?
6 Antworten
Mir geht es irgendwie ähnlich im Moment! Da hilft eigentlich nur, sich mit möglichst vielen Leuten, die sich korrekt ausdrücken, zu umgeben. Als ich noch zur Schule ging, hatte ich das Problem nämlich nicht! Aber nach dem Abi ist mir das auch total aufgefallen, vor allem in meiner FSJ-Einsatzstelle haben alle fürchterliches "Deutsch" gesprochen. Hoffe, dass sich das jetzt mit dem Studienbeginn alles wieder legt und ich dann automatisch wieder korrekt spreche, ohne darüber nachdenken zu müssen.
Es heißt übrigens "Früher war ich immer sehr gut DARIN, mich auszudrücken und Sätze (grammatikalisch) korrekt zu formulieren, (...)". ;- )
Passieren es schon können.
Ich zum Beispiel damals immer haben Spiel "Monopoly" nicht "Monopoly" aussprechen, sondern "Mono-poly", seitdem ich immer wieder "Mono-poly" aussprechen, weil automatisch es kommt so.
Aber man das im Griff kriegen kann, man sich nur müssen bemühen und so weiter reden wie richtig ist.
Nicht nur sind Menschen in Umgebung schuld daran, sondern auch die Fernsehen.
Wenn man sieht Filme oder Werbung wo falsch gesprochen, dann vielleicht man denken, das tut richtig sein.
Man nur einmal müssen RTL schauen an und sofort man merken, wie falsch dort reden.
Bei Werbung empfehlen ich Werbung von "KiK", vor allem die Werbung "KiK ist besser, als wie man denkt".
Viele Wissen, dass das falsch sein, aber wenn man immer hört und es auch nachplappert (sei es nur aus Spott oder Hohn), dann es sich vielleicht in Kopf einprägt oder andere glauben, dass sein richtig und sagen es dann immer so.
Du schreiben, du Bücher lesen, aber keine Lust immer Bücher zu lesen.
Ich hoffe, du meinst wirklich Bücher und nicht Schundtexte, wie "Shades of Grey" oder "Feuchtgebiete".
Denn bei Buch wie Shades of Grey du nur lernen, wie du mit innerer Göttin reden kannst.
Ehrlich gesagt kann ich Dein Problem nicht wirklich nachvollziehen. Wenn ich einen grammatikalisch falschen Satz höre, stehen mir automatisch die Haare zu Berge, so dass ich so etwas niemals verinnerlichen könnte. Menschen, die mir nahe stehen und von denen ich weiß, dass sie mir nicht böse sind, verbessere ich. Bei anderen lasse ich es sein, aber denke mir meinen Teil. Wenn man die Grammatik einmal richtig gelernt hat, ist es eigentlich so gut wie unmöglich, dass man diese verlernt. Ich könnte diese falschen Sätze niemals herausbringen wie z. B. ich bin älter wie Du, da würden alle Alarmglocken angehen. Merkst Du das dann wirklich nicht?
Bei mir, der ich 13 bin, ist es ähnlich (abgesehen davon, dass ich Andere ohne scheu verbessere (außer man hat mich ausdrücklich darum gebeten, es nicht zu tun)). Ich habe sogar "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" Band 1+2 gelesen und kann dir sehr empfehlen, "Happy Aua" (auch von Bastian Sick) zu lesen. Es ist eine Zusammenstellung aus Fotos mit grammatikalischen Fehlern und Sicks Kommentaren dazu z.B. Gibt es ein Kinderwörterbilderbuch wo das Buch einen lehrt "das Ball" oder auf einer anderen Seite sieht man "Lehrerfortbildung ZU Nazis"! :P
Außerdem bin ich jemand, der Sachen wie "psychisch veranlagter Physiotherapeut" buchstabiert und wenn man mir sagt, ich solle lernen, gucke ich mir das Material für ein paar Sekunden an, denn man hat mir ja nicht gesagt, wie lange oder wie viel ich lernen soll! :P
Ganz beliebt auch:
"Ich kann xxx nicht machen, weil ich hab keine Zeit"
Viel kannst du da nicht machen, außer ganz bewusst richtig sprechen und dich über Leute die falsch reden lustig machen...
auch wenn das Klugscheirisch klingt korrigiere sie.
Nein, ich lese richtige Bücher. Habe sogar mal mit richtig alten Büchern angefangen. Ich bin eher weniger ein Kandidat für Shades of Grey oder Feuchtgebiete.
Bei deiner Antwort hast du bestimmt alle Grammatik-Regeln verwendet, die dir bekannt sind :D