Wusstet Ihr, dass Nachfahren des aztekischen Herrschers Moctezuma zum spanischen Hochadel, den Granden, gehören?
"Herzog von MontezumaDer vom spanischen Eroberer Hernán Cortés gefangengenommene und bei einem Aufstand seiner Untertanen getötete aztekische Monarch hatte mit der Prinzessin Miahuaxochitl einen Sohn Yahualicahuatzin hinterlassen, der auf den Namen Pedro getauft und nach Spanien gebracht wurde. Dessen Enkel Pedro Moctezuma Thesifon de la Cueva wurde 1627 vom spanischen König Philipp IV. zum spanischen Conde de Motēuczūma ernannt, in Primogenitur vererblich" Wikipedia
4 Antworten
Entgegen der schwarzen Legende haben die Spanier die Indigenen als gleichwertig betrachtet und vermischten sich mit ihnen, während die Engländer sie ermordeten oder in Reservate steckten.
Dass es plötzlich Millionen weniger Indigene gab, hat neben Krankheiten auch damit zu tun, dass die Indigenen von da an selbst angaben, Spanier zu sein, sich als Spanier fühlten und somit aus den Statistiken fielen.
Es waren insgesamt nur wenige Tausend Spanier, die an Seite unterdrückter Stämme die Imperien stürzten.
Die Verfolgung von Indigenen kam erst mit der quasi kommunistischen Unabhängigkeit Boliviens und Mexikos auf.
Ich habe definitiv damit etwas neues gelernt.
Aber es überrascht mich nicht. Die Spanier haben ihr Kolonialreich deutlich anders verwaltet als die Briten.
Gerade die katholische Kirche spielte dabei eine große Rolle, die in den Indigenen potentielle neue Katholiken sah. In Süd- und Mittelamerika wurden die Ureinwohner und ihre Nachfahren dann deutlich schneller in die Gesellschaft integriert. In den spanischen Kolonialgebieten Amerikas wurden folgerichtig auch sehr früh, schon seit 1538, allerlei Universitäten gegründet
Die konkrete Info hatte ich nicht, allerdings ergibt es natürlich Sinn.
Du kommst da an und hast eine etablierte Elite, die nutzt du für dich aus. Heiden werden fleißig getauft, die Conquistadores, denen du dann ja letztlich ohnehin Herrschaftsbefugnisse überträgst, denn schließlich sind sie in dem Gebiet vor Ort, heiraten Töchter aus der ohnehin schin bestehenden Elite, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu sichern... und so ist es nur logisch, dass Abkömmlinge dieser Eliten eben in diese Herrschaftsbefugnisse und damit vermutlich irgendwo auch Adelspositionen hineingeboren werden.
Das mit 'Pedro wird nach Spanien geschleppt und erhält dort einen Adelstitel' ist aber etwas abweichend von der Norm und sehr interessant.
Ich find, das ist total faszinierend, dass es da Nachfahren von dem Aztekenherrscher Moctezuma gibt, die es tatsächlich in den spanischen Hochadel geschafft haben. Stell dir vor, der Sohn, den er mit einer seiner Frauen hatte, wurde nach der Eroberung nach Spanien gebracht und auf Pedro getauft. Und dann, ein paar Generationen später, bekommt ein Nachfahre von ihm, der auch Pedro hieß, einfach einen Grafentitel vom spanischen König! Die Familie durfte sich dann "Grafen von Moctezuma" nennen, und der Titel ist bis heute vererbbar. Das zeigt mal wieder, wie verdreht und kompliziert die Geschichte ist, wie sich die Eroberer die Eliten der besiegten Völker einverleibt haben, um sie irgendwie zu binden.
Du hast vollkommen recht, mein Fehler. Graf und Herzog sind nicht dasselbe, ein Herzog steht über einem Grafen.
In dem Wikipedia-Text, den du genannt hast, steht: "Conde de Motēuczūma", was Graf von Moctezuma bedeutet.
Lies mal den artikel, das steht dann inzwischen Herzog
Herzog, das ist ne Stufe höher