Wurde harbeckes Zitat mit den Insolvenz aus Kontext gerissen?
Oft lese ich das sein Zitat nur unvollständig wiedergibt
3 Antworten
Ein Unternehmen das nicht produziert wird früher oder später insolvent werden.
Aber ein Produktionsstopp ist nicht dasselbe wie eine Insolvenz.
Etwas was die Unternehmen nichts kostet wäre z.B. die Anordnung das Überstunden und Urlaubstage zu nehmen sind. Das heißt nicht das ein Unternehmen eine Insolvenz anmeldet.
Von daher ist das so richtig. Was wohl viele nicht verstehen ist das Problem der Schnittmenge. Nicht produzieren zu können heißt in vielen Fällen insolvent zu gehen aber viele Fälle sind eben nicht alle Fälle.
Er wurde gefragt "Rechnen sier mit einer Welle an Insolvenzen" er: "nein aber etliche Firmen könnten aufhören zu produzieren".
Und da ist nichts falsch dran.
Daran ist alles falsch.
Wenn ein Unternehmen die Kosten nicht mehr stemmen kann und deswegen die Produktion einstellen muss, ist doch regelmäßig auch kein Geld mehr da, um die fixen Kosten weiter zu bezahlen.
Zudem würde eine Bank für eine Zwischenfinanzierung Umsatzzahlen sehen wollen. Bei Umsatz Null, wird keine Bank die Kreditlinie erweitern.
Unternehmen können vorübergehend die Produktion stillegen. Das funktioniert aber nur bei entsprechenden Rücklagen.
Sind diese vorhanden, müsste das Unternehmen aber gar nicht aufhören zu produzieren.
Deswegen ist die Aussage von Habeck komplett sinnfrei.
Laut der Insolvenzordnung ist ein Unternehmen/Person insolvent, wenn:
Zahlungsunfähigkeit, drohendende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung besteht.
Das dürfte in vielen Fällen gegeben sein, wenn ein Unternehmen die explodierenden Kosten nicht mehr stemmen kann und deswegen den Betrieb einstellen müssen.
Er hat selbst ohne Not den Kontext gewechselt und gezeigt dass er von Wirtschaft nichts versteht. Er ist ja gut mit Worten, das bedeutet dass er den Unterschied nicht verstanden hat. Und es auch auf Nachfrage von Maischberger nicht erklären könnte.
Insolvenzen treten ein, wenn Unternehmen zahlungsunfähig oder überschuldet sind. Wenn Unternehmen „aufhören zu produzieren“ oder „aufhören zu verkaufen“, ist dies oft ein Vorbote oder eine Konsequenz wirtschaftlicher Probleme, die durchaus in Insolvenzen münden können. Seine Aussage suggeriert, dass dies keine Verbindung zur Insolvenz haben könnte, was jedoch in der Realität selten der Fall ist.
Insolvenzen münden können
Genau das ist der Knackpunckt. Er wurde nach der aktuellen Lage befragt und er meinte das es wohl keine Insolvenzwelle geben dürfte aber Produktionsstops.
Da ist also kein Fehler.
Insbesondere wenn man dann noch hinzu zieht das er von staatlicher Unterstützung für Betriebe gesprochen hat die Probleme bekommen. Folglich keine Insolvenzvelle sondern Kurzarbeit oder "Betriebsurlaub".
Man sollte immer die Möglichkeit in betracht ziehen das tatsächlich gemeint war was gesagt wurde ohne irgendwelche suggerierungen oder rethorischen Stylmitteln.
Doch ist es ein Fehler , gefragt wurde ob er eine Insolvenz Welle erwartet. Geantwortet hat er nein, die produzieren zwar nicht mehr, werden aber nicht insolvent. Kleiner Fun Fact, die Welle kam doch. Falsche Analyse, Begriff falsch erklärt, 5 setzen. Die Wähler entscheiden.
"Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg um 24,3 Prozent auf insgesamt 22.400 Fälle, den höchsten Stand seit 2015"
Niemand hat behauptet, alle würden insolvent.
Gesprochen wurde über eine Welle von Insolvenzen. Das sind, wie du selbst sagst, viele.
Habeck tat so, als ließe sich das Problem kurzfristig aussitzen. Das war eben falsch.