Würdet ihr euer behindertes Kind vollständig unterstützen?

15 Antworten

Ich würde vorschlagen, mal in eine dieser Fahrsicherheitszentren zu fahren, die für Motorradfahrer angeboten werden und da über den Wunsch und das bestehende Problem zu reden.

Fakt ist, dass das Fahren auf 2 Rädern riskanter ist als auf 4 Rädern. Zudem muss im Straßenverkehr das Gehör auch funktionieren, um Signalwarnungen, wie von Polizei, Feuerwehr oder Rettungswagen, auch wahrzunehmen.

Der Gleichgewichtssinn kann natürlich auch trainiert werden, dabei sind sicher Ärzte und Therapeuten oder Trainer in Sportstudios behilflich.

Aber die eigene Sicherheit und auch die der anderen sollte immer im Vordergrund stehen. Manche Wünsche sind durchaus nachvollziehbar, aber leider nicht immer praktisch umsetzbar.

Lasst euch beraten und informiert euch. Bleibt aber auch realistisch.

Schönen 3. Advent.

Guten Tag,

da müsste ich wahrscheinlich davor stehen, aber an sich würde ich die Frage mit einem JA beantworten - im Rahmen meiner eigenen Möglichkeiten würde ich die Unterstützung pflegen, so gut es gehen würde. Aber man müsste auch einen Weg finden, wenn alle emotionale Kraft aufgebraucht ist.

Bei der Fahrschule dreht sich auch sehr viel um einen einfühlsamen, guten und erfahrenen Fahrlehrer - ich kenne auch einen, der eine 64-jährige, nervlich angeschlagene Frau zum (Automatik-)Führerschein verhalf - die Dame fährt seit über zehn Jahren ohne Probleme durch die Gegend, obwohl jeder bis auf diesen Fahrlehrer damals sagte, das wird nix, sie soll sich ein 45er-Auto kaufen, so eine Art überdachtes Mofa.

Ich sage lieber: Geht nicht, gibt's (fast) nicht - und wenn es echt gar nicht, geht meist immer noch irgendein Kompromiss, mit dem am Ende alle leben können. Man muss sich halt im Klaren sein, dass nicht immer alles so geht, wie man es will und ein gehörloser Motorradfahrer mit Gleichgewichtsstörungen hat zwei Probleme, die man angehen muss.

Das bedingt aber in einem solchen Fall, dass man offen und ehrlich redet und trotzdem einen Mittelweg findet, damit es nicht "bissig überrealistisch" rüberkommt. Mir wurde als Jugendlicher versucht, jeden (meiner Meinung nach normalen) Wunschtraum auszureden, den ich hatte, egal ob es sich um eine schöne Wohnung mit einer tollen Stereoanlage handelte oder einen Beruf, der Spaß macht oder einen gebrauchten Mercedes - und ich habe alle diese Diskussionen als unfair, herablassend und barsch wahrgenommen, das hat auch an meinem Selbstwertgefühl gefressen ... ganz davon abgesehen, dass ich mir alle diese Wünsche erfüllt habe. Es war ein weiter Weg - aber es ist möglich, seine Träume zu erfüllen, wenn man dran glaubt, wenn Gleichgesinnte einem helfen und wenn man sich im Rahmen des Machbaren bewegt.

Ansonsten noch ein Beispiel: Ein Bekannter von mir (auch 33) hat trotz Lernbehinderung zumindest die Mofa-Prüfbescheinigung problemlos bekommen. Wir waren als Kinder und Jugendliche ein bisschen befreundet, leider habe ich ihn aus den Augen verloren. Er hat in der Grundschule bereits dreimal die erste Klasse wiederholt, landete auf einer Förderschule, bekam dort wohl tolle Hilfe - er hat den Hauptschulabschluss nachgeholt und eine Lehre absolviert - in der Zeit hatte ich noch Kontakt und erfuhr, dass er die Lehre bestanden hat. Dumm war er nicht, er hatte es nur allgemein nicht leicht. Mir ist auch bekannt, dass er vor einigen Jahren (ca. 2018/19) mehrmals in einem Fahrschulauto gesehen worden ist, das sprach sich im Freundeskreis rasch herum und alle hofften, dass er es geschafft hat - aber Kontakt zu ihm hatte da keiner mehr; er wohnte damals schon nicht mehr in der Heimatstadt (ca. 20 Kilometer weiter) und ich bin da 2019 selber weggezogen. Will sagen - man kann es schon schaffen, wenn man es möchte und als Eltern sollte man hinter seinen Kindern stehen, anstatt sie nieder zu reden und ihnen zu sagen, geht nicht.

Ansonsten sollte man Angebote von Institutionen wie der Verkehrswacht in Anspruch nehmen - da gibt es viele Möglichkeiten und auch Optionen für Zuschüsse etwa für Fahrhilfen. Auch der Sozialverband VdK und der SoVD können Ansprechpartner sein, die einem zuerst oft gar nicht in den Sinn kommen, weil man da an Vereine für Kriegsversehrte denkt - dahinter steckt viel mehr, die kümmern sich in der Hauptsache um Behinderte und Kranke und treten für Chancengleichheit ein, wobei mir der SoVD lieber ist - die sind weniger bürokratisch als der zu politische VdK, der mir zu sehr eine Vorfeldorganisation der CDU ist. Auch Bildungsträger wie Kolping, die Caritas oder die Diakonie könnten helfen, informiert euch. Es gibt auch Implantate zum "Hörenlernen" bzw. damit das Kind hören kann und den Gleichgewichtssinn kann man, wenn die "Basics" vorhanden sind, mit ggf. jahrelanger Therapie soweit in den Griff bekommen, dass es zumindest kein Problem mehr im Alltag darstellt - das braucht aber eine Vorlaufzeit, so dass der Führerschein am Ende vielleicht nicht mal unmöglich ist, aber nicht in einem Jahr vorhanden ist.

Ich würde es mit Karel Gott halten: "Bleib deinem Traum immer treu". Damit wünsche ich einen schönen dritten Advent.

https://www.youtube.com/watch?v=8ScSgGvbbKY

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Führerschein ist zwar möglich, aber ein Zweirad bei Gleichgewichtsproblemen ist keine gute Idee.

Führerschein für einen PKW ist wohl möglich. Aber auf ein Zweirad mit Gleichgewichtsproblemen stelle ich mir schwierig vor.

Eventuell mal auf einem Verkehrsübungsplatz üben. Oder erstmal anfangen, mit dem Fahrrad zu fahren.

Unterstützen auf alle Fälle.

Man muss immer seine Kinder unterstützen! Die die es nicht tun würden sind Herzlose Hundesöhne und Hundetöchter!

Woher ich das weiß:Hobby – Interessiert in politischen Themen.