Würdet ihr auch sagen, dass die Eltern es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn ihre Kinder sie anlügen?
Hallo!
Also in meinem Fall und in vielen anderen Fällen war es so. Ich wurde schon in der Kindheit mit vielem unter Druck gesetzt, nichts war gut genug und auch später wurde immer gemeckert. Meine Eltern sind einer der Hauptgründe für mein Trauma (in der Therapie bestätigt).
Mein Alltag bestand nur noch aus Lügen um mich selbst zu schützen und mein Leben genießen zu können. Man konnte null mit ihnen reden. Bei Personen die nicht so waren hab ich kein einziges Mal gelogen. Und wenn die mal rausgefunden hab, dass ich gelogen hab gabs Ärger.
Ich erzähle meinen Eltern nichtmal mehr wo ich wirklich Urlaub mache.
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10 Antworten
Lügen ist immer schlechter, als Klartext reden.
Für Klartext braucht man allerdings ein Rückgrat.
Lügen ist nicht richtig, ganz klar. In deiner Situation war es jedoch das Richtige, du hast gut gehandelt und alles richtig gemacht. Du hättest noch viel mehr unter deinen Eltern gelitten, wärst du ehrlich gewesen. Ich würde all das nicht genauso sehen, wärst du kein Kind gewesen, als Kind in der Situation ist das nichts anderes als Selbstschutz und dieser ist wichtig, besonders in der Entwicklung. Jetzt bist du Erwachsen und gehst das anders an, du stehst mit deinen Eltern auf Augenhöhe und kannst sachlich argumentieren, entscheiden wann du sie sehen willst und wann nicht und deine Grenzen setzen statt setzen zu lassen.
Ganz ehrlich, ich hätte auch gelogen, ich kann das völlig nachvollziehen! Nur weil ich als Kind meinen Eltern nicht jede Note erzählt habe, und immer etwas positiver von mir geredet habe, als ich es in echt war, heißt es nicht, dass ich heute ein verlogenes Stück bin. Meine Eltern fanden meinen kleinen Bruder perfekt,süß und schlau (Betonung liegt auf ,,meine Eltern"). Ich wollte auch so schlau sein,auch brav, auch gut in der Schule und habe deswegen nicht selten gelogen.Hätten meine Eltern mich nicht so vernachlässigt, hätte ich sie nicht tagtäglich anlügen müssen um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Um deine Frage zu beantworten: Eltern tragen( in manchen Fällen) eine drastische Verantwortung dafür. Es gibt aber noch 1000 andere Faktoren die darin eine große Rolle spielen können, deswegen kann man das nicht verallgemeinern, manchmal haben Eltern überhaupt nicht dazu beigetragen. Wenn ich mir deine Geschichte lese, ist für mich relativ klar, dass deine Eltern das Problem waren.
Ist doch klar, wenn einem die Wahrheit keinen Vorteil bringt, dann lügt man eben.
Nein, die Entscheidung zu lügen hast du selbst getroffen.
Du machst es dir da zu einfach.
Ich habs mir nicht zu einfach gemacht, sogar meine Psycholigin meinte, dass es zu meinem Schutz besser gewesen ist😅 Sonst hätte ich heute noch mehr Schäden.
Danke dir!🫶🏻 Besser hätte man es nicht sagen können❤️
Wenn du davon so felsenfest überzeugt bist, warum stellst du dann diese Frage?
Was suchst du wirklich? Eine ehrliche Antwort oder die Bestätigung deiner vorgefassten Sichtweise?
Nein, das Lügen ist schon eine aktive und bewusste Fehlleistung und es wäre billig das allein den Eltern zuzuschreiben.
Bei zu hohem Druck der Eltern kann man allerdings ein gewisses Verständnis für die seelische Not eines Jugendlichen aufbringen, der sich deshalb in ein Lügennetz verstrickt, weil es keinen vertrauensvollen Umgang in der Familie gibt.
Hätten die Eltern sie nicht so behandelt und ihr nicht das Gefühl gegeben, sich verstellen zu müssen, hätte sie es auch nicht getan. Sie war ein Kind, du wirfst ihr also vor, sie habe es sich zu leicht gemacht? Als Kind ist diese Reaktion alles andere als unnormal.Ihre Kindheit scheint schwer genug gewesen zu sein, es war eine gute Entscheidung es sich ,,einfach" zu machen, sie würde sonst noch viel mehr darunter leiden.