Wozu sagt man "Bei Herrn Mustermann" und nicht "Bei Herr Mustermann"

6 Antworten

Ich bemühe mal den Duden 9 - Richtiges und gutes Deutsch:

Herr:

1. Deklination: Im Singular lauten die Formen des, dem, den Herrn (nicht: Herren). Der Plural lautet die Herren (nicht: Herrn). (Duden lässt hier die anderen Kasus beim Artikel außer Acht: die, der, den, die Herren; Th.)

2. Deklination in Verbindung mit Namen, Titeln, Berufsbezeichnungen: Herr wird vor Namen und Titeln immer gebeugt: (...) Wir haben das Schreiben Herrn Müller gegeben. Ausnahme ist die direkte Anrede, bei der Herr im Nominativ steht: Ich möchte Ihnen, Herr Müller (nicht: Herrn Müller) gratulieren.

a) Bei Herr + Name wird neben Herr auch der Name gebeugt: Wir erwarten Herrn Müllers Besuch (...). Das gilt auch für Appositionen: Die Anordnung des Gerichtsvollziehers, Herrn Müllers, wurde nicht befolgt.

b) Bei Artikel + Herr + Name wird der Name nicht gebeugt: Wir erwarten den Besuch des Herrn Müller. (...) Dies gilt nur für Namen, nicht aber für Titel und Verwandtschaftsbezeichnungen: Zum Tode Ihres Herrn Vaters (nicht: Vater) ...

c) Bei Herr + Titel + Name wird außer Herr nur der Name gebeugt: Wir erwarten Herrn Professor Müllers Besuch.

d) Bei Artikel + Herr + Titel + Name wird der Titel überwiegend gebeugt: Die Rede des Herrn Ministers Müller ... (...) In der Apposition: Die Rede des Herrn Ministers, Professor Müller(s) ... - Substantivierte Partizipien müssen gebeugt werden: Das Auftreten des Herrn Abgeordneten Müller war skandalös. Steht der Titel ohne Namen, wird immer gebeugt: Das Schreiben des Herrn Bürgermeisters wurde positiv aufgenommen. Beachte: Doktor (Dr.) wird als Bestandteil des Namens nicht gebeugt: Der Vortrag des Herrn Dr. Meyer war schlecht.

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In deinem Fall haben wir es mit Muster 2a) zu tun (Herr + Name). Das heißt, Herr und Name werden gebeugt. Bei erfordert den Dativ, also: Bei Herrn Mustermann (nicht irritieren lassen: "Mustermann" ist hier Dativ, nicht Nominativ!; im Genitiv: Das ist Herrn Mustermanns Bogen; aber: Das ist der Bogen des Herrn Mustermann; im Akkusativ: Ich habe Herrn Mustermann beiseite genommen).

Nach der präpositon "Bei" folgt immer der Dativ (bei wem?) und der DAtive von "Herr" ist nun einmal "Herren" bzw. umgangssprachlich auch einfach nur "Herrn".

Nominativ Der Herr (wer?) Da geht Herr Schnee.

Genitiv      Des Herren (wessen?) Da ist der Hund des Herren ...

Dativ  Dem Herren (wem) Ich begegne Herrn Schnee jeden Morgen

oder auch mit Präposition (bei wem)  Wir haben  jetzt bei Herrn Schnee Mathe.

Akkusativ Den Herren.  (wen?) Ich sehe den Herren jeden Morgen im Bus.

Mit Präposition Wir spielen gegen Herrn Schnee. (gegen wen?)

Es gibt halt im Deutschen Präpositionen, nach denen der Dativ folgen muss und welche, nach denen der Akkusativ folgt.

Thelema  16.04.2015, 17:27

Der Dativ Singular von Herr lautet Herrn, nicht Herren, und nicht "umgangssprachlich", sondern standardsprachlich; Herren ist Plural. ;-) → Duden 9 - Richtiges und gutes Deutsch

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Ist mehr oder weniger für Beispiele gedacht . kannst den Muster durch x beliebigen Namen ersetzen und wie der Name sagt Muster

namesuckt 
Fragesteller
 10.04.2015, 11:55

was du nicht sagst

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Besserwisser65  10.04.2015, 11:55

sanja hat die Frage gar nicht verstanden...

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BDsanja  10.04.2015, 12:15

ich lese es nochmal durch wen ich nüchtern bin .danke für Hinweis das ich es falsch verstanden habe :)

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Bei (dem) Herrn Mustermann handelt es sich um ... einen Dativ... 

leider werden diese grundlegenden Dinge selbst von den Eltern immer wieder falsch gemacht - und in der Schule hört man eben nicht richtig zu...


Das ist Herr Mustermann (Nominativ). Zu Händen Herrn Mustermann (Genitiv). Das Auto gehört Herrn Mustermann (Dativ). Ich habe heute Herrn Mustermann gesehen (Akkusativ).

Thelema  16.04.2015, 18:15

"Zu Händen Herrn Mustermann" ist Dativ ;-)

Das wird heute oft so verwendet, aber standardsprachlich wird als korrekt (noch) zu Händen + Genitiv (Herrn Mustermanns) oder zu Händen + von + Dativ (zu Händen von Herrn Mustermann) angesehen. Duden beschreibt deine Form aber als "daneben auch üblich".

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