Worauf ist beim Kauf eines Opel Calibra zu achten?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Calibra ist für 900 Euro eigentlich durch, es sei denn, man findet das absolute Super-Schnäppchen. Auf dem Land kann es so was gelegentlich noch geben, gerade wenn man sich kennt und kein Geld mehr mit irgendwas verdienen will ... ich kenne auch jemanden, der den guten, wenig gelaufenen VW-Golf II seines Vaters für 300 Euro verschleudert hat nach dem Motto "bloß weg damit" und habe selbst letztes Jahr einen schönen Erste-Hand-Audi 80 mit knapp über 100.000 Kilometern und Scheckheft für 800 Euro erstanden - fährt tadellos und ist gut in Schuss.

Aber Golf II und Audi 80 sind keine "Kultautos" in dem Sinne, wie es der Opel Calibra ist, von dem es nicht mehr viele gibt und erst recht nicht mehr viele originale, weil die Jugendlichen die Dinger erbärmlich zugrunde gerichtet haben; erst verbastelt und dann am Wochenende besoffen um den Baum gewickelt; Überleben war da reine Glückssache - will sagen: da muss man heute schon ganz genau hinsehen und aufpassen, erst recht im "Budgetbereich". Der Calibra hat tatsächlich Fans und keinen Richtpreis mehr, sondern Liebhaberpreise.

Zum Calibra ist zu sagen: Der C20NE Motor ist super und sogar ein Freiläufer, die Verarbeitung wurde mit den Jahren immer besser und ein "später" 1996er war grundsätzlich ab Werk nicht so übel verarbeitet, wie die Auto-Bild es den Leuten immer weismachen wollte... soooo schlecht waren die Opels 1996 nicht, die Probleme waren eher Anfang der 90er - kaum war Lopéz bei VW, war Opel eigentlich aus dem Gröbsten raus und VW problematisch. Erinnere mich gut.

Rost war vor allem in den Anfangsjahren ein Thema, die ab 1990/91 bei Valmet in Finnland gebauten Calibras waren nicht viel besser konserviert - ich habe in den "Nullerjahren" einige finnische Calibras mit der "9" in der Fahrgestellnummer als Herstellerwerkscode (Rüsselsheim hat "1" und Antwerpen in Belgien, wo der Calibra zeitweilig auch montiert wurde wenn ich es recht weiß "5") gesehen, die nach 15 Jahren von sehr gemischter Qualität waren. Die Calibras rosteten jedenfalls oft: Mein Cousin etwa hatte einen der Allerersten von Ende 1989 auch als 2.0i in Magmarot, den er sehr gepflegt hat, der aber nach sieben Jahren schon sichtbare Roststellen hatte und dann verkauft wurde. Die späten Modelle waren etwas besser, teilweise war jedoch dann die Lackqualität schlecht; auch beim Omega-B usw. wurden vor allem vereinzelte Metallic- und Mineraleffekt-Lacke nur sehr dünn aufgetragen und platzten irgendwann nach rund zehn Jahren teils großflächig ab. Hier ist mal zur Unterhaltung und näheren Beschäftigung mit dem Wagen ein Video.

https://www.youtube.com/watch?v=PBLEzi3qs-U

Man muss wie gesagt extrem genau hinsehen und wird sicherlich das eine oder andere machen müssen. Möglicherweise ist ja dieser Calibra, um den es hier gibt, so eine Kiste, die von anständigen Leuten gefahren und halbwegs gewartet wurde, nicht verbastelt wurde und heute nach dem Motto "ist ein altes Auto, das kann nicht so viel wert sein" oder "ist doch nur ein dummer alter Opel" möglichst schnell über den niedrigen Preis weggeschafft werden soll. Aber das muss sich bei einer Besichtigung klären. Die Gefahr, dass der Wagen es hinter sich hat ist genauso groß wie die Möglichkeit, dass er eigentlich ganz gut ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Für den Preis bekommst du eigentlich nur den allerletzten Schrott. Wäre also genau das richtige für dich 😉

Auf Rost würde ich besonders achten, wobei man bei einem 27 Jahre alten Auto aber nicht wirklich von spezifischen Schwachstellen sprechen kann. Da kann alles mögliche dran sein.

QWERTZ677 
Fragesteller
 01.04.2023, 19:04

Ich kaufe keinen Schrott 🙄😤

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QWERTZ677 
Fragesteller
 01.04.2023, 19:06
@Cruiser66

Nein. Meine Fahrzeuge sind immer gut erhalten und solide

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DerBayer80  01.04.2023, 19:07

Gute gibt's für das Geld eh nicht

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Von Experte rotesand bestätigt

Wenn du selbst schrauben und Blech schweißen kannst dann könnte das ein Interesanntes angebot sein.

Wenn du wegen jedem Problem in die Werkstatt musst las es besser sein.

Den Motor bekommt man kaum kaputt.

(Im Gegensatz z.B. zum 2.5 V6, bei dem gerne die Auspuffkrümmer reißen.)

Aber Rost ist ein großes Thema beim Calibra.

insgesamt gehören Opel aus dieser Zeit nicht zu den besten. Da muss man immer mal mit interessanten Defekten rechnen, z.B. diverse leuchtende Kontrollleuchten oder Fehlermeldungen vom Bordcomputer.

Außerdem ist unfachmännisches Tuning beim Calibra auch so ein Thema. Der sollte möglichst original sein, ohne Spoiler, Tieferlegung, Breitreifen, Sportauspuff und was da sonst so gerne vom Dritt-, Viert-, Fünftbesitzer verschlimmbessert wurde.

Wenn das Auto noch gut (und unverbastelt!) da steht, kann man für 900 Euro nicht viel verkehrt machen.

Mehr als ein trauriger Haufen Rost kann das für den Preis eigentlich nicht sein