Opel Vectra C - Worauf achten beim Kauf?
Hallo an alle,
ich muss mich von meinem Astra G trennen und suche aktuell nach einem Vectra C.
So, da ich mich nich so wahnsinnig gut auskenne, möchte ich ungern über den Tisch gezogen werden oder nochmal ins Klo greifen beim Autokauf. Er soll ja diesmal was länger halten.
- Worauf sollte man beim Vectra C achten?
- Welche stellen rosten gern,
- Sontige "Krankheiten" des Autos
- Von welchem Baujahr sollte man besser die Finger lassen?
- Worauf achten bei der Karosse / Motor
- Bremsen i.O. wie erkennt man das von außen?
Ich bin für jeden - hilfreichen - Tipp dankbar.
1 Antwort
Der Opel Vectra-C ist eigentlich gut und zählt zu den auch im Alter empfehlenswerten Gebrauchtwagen. Er ist ein Fahrzeug, wo Preis und Leistung stimmen. Er stand bei mir auch mal zur Debatte. Ich war damals im April 2002 sogar bei der Erstvorstellung und müsste das Prospekt eigentlich noch haben. Das war damals ein sehr modernes Auto, das in der Presse gut angekommen ist - der Vectra-C ist leise, komfortabel und geräumig. Kann man heute noch kaufen!
Bei den Benzinern ist der 1,8-Liter mit 122 PS erste Wahl, der 2,2-Liter ist wegen der anfälligen Steuerkette eher zu vermeiden. Der Sechszylinder säuft Sprit. Rost ist jetzt nicht das große Thema, dafür ist die Verarbeitung im Innenraum mitunter sehr "einfach" - es klappert nichts und es fällt auch nichts ab, aber wirklich hochwertig ist der Vectra-C nicht möbliert und es können schon bei unter 100.000 Kilometern starke Gebrauchsspuren zu finden sein. Opel hat damals bei den Materialen gespart; objektiv ist die grundsätzliche Qualität gar nicht schlecht, aber es ist eben billiges Plastik verbaut worden. Der Ford Mondeo etwa konnte das damals viel besser.
Was man auf keinen Fall empfehlen kann ist die "Easytronic", ein automatisiertes Schaltgetriebe. Das gab es nicht oft, aber es ist unkomfortabel, kompliziert zu bedienen und macht vom Ding her einfach keinen Sinn. Automatik kann man machen, ist aber an die stärkeren Benziner gekoppelt - die sind auch nicht so wirklich empfehlenswert; Diesel würde ich in der Altersklasse nicht mehr wählen, den Benzin-Direkteinspritzer 2,2 Direct mit 155 PS auch nicht. Es spricht einfach nichts für ihn.
Was man auch wissen muss ------> als der Vectra-C 2002 eingeführt wurde, war die Klimaanlage nicht serienmäßig. Zumindest die einfacheren Ausstattungen wie Basis oder Comfort waren ab Werk nicht damit bestückt. Das wurde erst so 2004 herum Standard. Wenn es einen nicht stört, kann man heute mit einem Vectra-C ohne Klima wahrscheinlich ein Schnäppchen machen, aber man sollte es wissen und drauf achten, wenn man einen mit Klima haben will.
2005 gab es eine Überarbeitung, die aber nichts wirklich besser gemacht hat, es betraf eher ein paar optische Feinheiten und Chromleisten, dazu gab es neue Radio-Systeme und Dieselmotoren, die es auch u.a. im Fiat Croma gegeben hat, das Auto blieb im Kern unverändert. Meiner Meinung nach ist ein Vorfacelift-Modell (2002 bis 2005) nicht schlechter, wenn der Zustand gepflegt ist.
Der Vectra-C ist vor allem auch durch seinen typischen Werdegang interessant: Die Limousine wurde häufig von Rentnern gekauft. Das bedeutet geringe Laufleistungen, meist ein geführtes Scheckheft vom Opel-Händler und einen auch nach mitunter mehr als 20 Jahren einwandfreien Fahrzeug-Zustand, wenn man von Kratzern hier wie dort und Lackschäden absieht, die es bei solchen Rentnerautos oft gibt. Ich würde gezielt nach einem Opel Vectra-C 1,8 Stufenheck mit 122 PS aus erster Hand "vom Rentner" suchen, ggf. mit Klimaanlage, wenn man will, und nur ein scheckheftgepflegtes Fahrzeug suchen. Der sollte eigentlich noch Jahre laufen. Hier sind abrundend mal zwei Testberichte, die dir helfen könnten.
Freue mich, wenn ich dir helfen kann!
Automatik ist beim Vectra-C ein Thema für sich. Das Getriebe ist solide, aber leider an den 2.2-Liter-Benziner gekoppelt, der ewige Probleme mit der Steuerkette hat - oder an den 3.2 V6, der zwar solide ist, aber ein Benzinfresser, der schon damals unzeitgemäß viel Sprit brauchte und auf den Dreiliter-V6 des 1994er Omega-B zurückgeht. Ich hatte jahrelang einen Omega B 3.2 V6 Automatik - toller Motor, aber unter zehn Liter kam der selten, meist waren es um die elf. Das muss es einem wert sein, im Stadtverkehr braucht der noch deutlich mehr; ich hatte meinen Omega von einem 92-Jährigen, der laut Bordcomputer einen durchschnittlichen Verbrauch von 14-15 Litern hatte. Das muss man einfach vorher wissen.
Ein Automatik-Vectra 2,2 ist nur dann empfehlenswert, wenn die Steuerkette nachweislich vor Kurzem ersetzt wurde, sonst würde ich die Finger davon lassen oder ... einen der letzten Omega B 2.2-16V Automatik wählen, der einen anderen 2,2-Liter mit 144 statt 147 PS (Y22XE bzw. Z22XE) und herkömmlichem Zahnriemen hat. Der muss alle vier Jahre/60.000 Kilometer gewechselt werden, aber da weiß man es wenigstens und kann sich danach richten. Ein 2.2-Liter mit 147 PS (Z22SE) ist eine tickende Zeitbombe. Wenn du dich für den Omega-B interessierst ... den bin ich jahrelang gefahren, kenne mich gut damit aus, es war mein "Lieblingsauto" und wenn Opel damals einen Omega-C rausgebracht hätte, würde ich heute in diesem sitzen und nicht in der Mercedes E-Klasse. Hier ist ein 2001er Test vom Spiegel.
Wenn es unbedingt Automatik sein muss, würde ich keinen Vectra-C wählen wegen der unglücklichen Motorenauswahl mit Automatikgetriebe. Oder eben schauen, dass die Steuerkette im Fachbetrieb (!) kürzlich getauscht wurde - das ist eine teure Sache. Oder schauen, ob es nicht auch der sehr solide 1,8-Liter mit Schaltgetriebe tut - Opel hat generell gute und sehr exakte Handschaltungen, wo die Gänge satt einrasten und durchflutschen.
Das mit der Steuerkette ist sehr gut zu wissen , da werde ich drauf achten. Fahre am WE in den Ruhrpott, da werden einige angeboten. Alle so um die 120.000 km Laufleistung.
Warum nicht - ansehen kann man sich die Vectras immer und wenn die Steuerkette getauscht wurde, ist auch der 2,2-Liter bestimmt nicht so schlecht - ich würde ihn nicht kaufen und eher einen Wagen einer anderen Marke wählen, wenn es ein Automatiker sein muss, aber warum nicht.
Aber hier muss man aufpassen: Mitunter wird auch die alles andere als empfehlenswerte Easytronic als Automatik vermarktet - ein automatisiertes Schaltgetriebe, bei der Servomotoren das Schalten und Kuppeln übernehmen. Von der Konstruktion kann man nur Abstand nehmen. Die Wandlerautomatik selbst ist solide.
Vielen lieben Dank, das ist auf jeden Fall sehr hilfreich.
Was ich vergessen hab in die Frage zu schreiben, ich suche ausschließlich Automatikgetriebe - da hab ich mich mit dem Astra schön dran gewöhnt. Den findet man zwar selten, aber dafür haben ihn oft Rentner / Liebhaber die ihn immer brav mit dem Scheckheft in eine Vertragswerkstatt gefahren haben.
Was man viel sieht, ist die leichte Abnutzung an den Bedienelementen - Fensterheber, Mittelkonsole etc. - aber das stört mich jetzt wenig
Ich hab viel BJ 2002 bzw. 2003 gesehen. Ich hab aber bei dir gelesen, das man die noch kaufen kann bei verhältnismäßig wenig Laufleistung. Im Gegensatz zum Astra hat der Vectra mehr zu bieten sehe ich