Woran macht ihr fest, dass ein Stück für euch zu schwer ist (Klavier)?

3 Antworten

Es ist nicht immer offensichtlich durch einen Blick in die Noten oder durch das Zuhören und Beobachten einer Aufführung des Stückes. Der Schein trügt manchmal bezüglich der Schwierigkeit. Das Stück kann mehr oder weniger gut in der Hand liegen. Manchmal macht die Tonart einen großen Unterschied bei der Spielbarkeit. Darum ist die Schwierigkeit nicht so direkt vom Notenbild zu beurteilen.

Ein erfahrener Lehrer, der einen gut genug kennt, kann das gut beurteilen. Wenn ich im Unterricht ihm ein noch nicht so bekanntes Stück gezeigt hat, hat mein Lehrer aber manchmal erst später durch bisschen probieren selber herausgefunden, ob etwas gut liegt oder nicht so.

Bei einem neuen Stück schaue ich mir zunächst die mutmaßlich schwierigen Stellen an und probiere ein bisschen aus. Wenn etwas zunächst zu schwierig ist, kann man ja es nach einiger Zeit, vielleicht auch Jahre, es wieder versuchen. Und beim Versuchen kann auch eventuell der Lehrer besser beurteilen, ob das was wird.


pianogirl393 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 14:26

Ich hatte halt über die vergangenen knappen 11 Jahre 4 Klavierlehrer... Sprich die kannten mich jetzt alle nicht mega gut und niemand hat mit mir meine Technik verbessern wollen außer mein aktueller Lehrer, den ich aber auch erst das 2. Jahr hab. Und da mir die Lehrer nie was zugetraut haben, sondern lieber auf Nummer sicher gehen wollten, dass ich das Stück sicher spielen kann, hab ich nicht so viel Vertrauen auf das Urteil von Klavierlehrern 🙈

Das merk ich tatsächlich meistens erst recht spät, weil anspruchsvolle Stücke muss man ja immer üben. Allerdings hatte ich jetzt schon paar mal den Fall dass mich ein Stück total überfordert hat, weil ich die Lagen noch nicht alle spielen konnte, weil es mir zu schnell war und so weiter. So richtig eindeutig wurde das jetzt erst im Nachhinein klar, weil ich habe das Stück über ein Jahr sehr viel geübt und ich hatte trotzdem noch einige Problemstellen. Aber dafür hab ich mich in dieser Zeit auch viel weiterentwickelt und dazu gelernt hab ich auch :)

Woher ich das weiß:Hobby – Ich spiele Cello in einem Orchester
Von Experte Bluemilk bestätigt

Im Grunde habe ich, als ich noch Unterricht hatte, diese Bewertung meinem Lehrer überlassen. Der war ein exzellenter Pädagoge (darüber hinaus auch Virtuose) und hatte immer das richtige Gespür dafür.

Seit ich keinen Unterricht mehr habe, entscheide ich zunächst nach Augenmaß. Ich habe sehr lange Unterricht gehabt und mich mit fortgeschrittenen Techniken beschäftigt, so dass ich recht gut einschätzen kann, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Ein Blick auf die Noten reicht daher meist aus, um zu sehen, ob Sachen verlangt sind, die ich nicht kann.

Spätestens dann, wenn ich überdurchschnittlich lange an ein- und derselben Stelle sitze und sämtliche Ansätze dessen, was ich über Bewegungsabläufe gelernt habe, scheitern, wird es offensichtlich. Wobei ich mich vom Einstudieren derart schwieriger Werke aktuell ohnehin fernhalte.

lg up

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktische Erfahrung seit über fünfunddreißig Jahren.

pianogirl393 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 18:50

An sich entscheidet bei mir auch immer mein Klavierlehrer letztlich, aber ich spiele ja nicht nur Stücke im Unterricht, sondern privat teilweise noch andere oder ich möchte Stücke mit in den Unterricht bringen, aber mich dann nicht damit blamieren, wenn sie total abwegig und sehr weit entfernt von meinen jetzigen Stand sind. Und meine Klavierlehrer haben mir davor eben tendenziell zu leichte Stücke gegeben (damit meine ich wirklich zu leicht, ich hatte die nach spätestens 2 Wochen auch mit der musikalischen Gestaltung komplett fertig). Der eine hat auch mal gemeint, dass ich das eine Stück nicht als Prüfungsstück nehmen kann, weil das angeblich schwer wäre, aber ich hab das Stück schon drei Jahre davor gelernt und hab das da ganz gut gekonnt (hatten halt nur nicht mehr so viel Zeit, weil er das andere Stück, das ich vorgeschlagen hatte, ebenfalls zu schwer fand, aber vergessen hat, mir nen besseren Vorschlag zu machen, weshalb ich dann eben mit dem alten Stück um die Ecke gekommen bin und mit ihm gewettet hab, dass ich das in einer Woche wieder kann...). Also auf meine Klavierlehrer war bisher nicht so Verlass 🙈

upbrunce  28.05.2025, 18:56
@pianogirl393

Ich meine mich auch daran zu erinnern, dass ich dir schon mal geraten habe, die Qualität der Lehrkraft zu überprüfen, weiß aber nicht mehr um was es ging. Tendenziell kann man aus der Ferne dazu natürlich nicht viel sagen. Ob der Haken nun bei den Lehrern oder bei dir liegt, ist derart vage schlecht zu sagen. Es fällt jdf auf, dass du in letzter Zeit oftmals einen etwas ziellosen Eindruck gemacht hast und wenn du das irgendwie zu ändern vermagst, wäre das rein mental für dich sehr förderlich. Planlose Klavierspielerei kann sehr nervig für einen selbst sein.

pianogirl393 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 19:01
@upbrunce

Bei meinem aktuellen Lehrer war's eher, dass er mit mir auch ein zu schwieriges Stück macht (aber die anderen Stücke, die ich hauptsächlich lerne, sind zu leicht oder ziemlich passender Schwierigkeitsgrad)

Planlos bin ich vermutlich allgemein, das wird nicht alles vom Klavierspielen abhängen 🙈

upbrunce  28.05.2025, 19:16
@pianogirl393
das wird nicht alles vom Klavierspielen abhängen

Ja, ich denke es wird wechselseitig sein. Ich glaube, ich riet dir auch schon mal, Ruhe zu bewahren und Stress zu meiden. 🙃

pianogirl393 
Beitragsersteller
 28.05.2025, 19:25
@upbrunce

Stress lässt sich manchmal nicht vermeiden. Leider 🥲

Aber um nochmal darauf zurückzukommen, dass mich das zu schwere Stück hauptsächlich frustriert: glaube ich tatsächlich nicht mal. Als ich mit dem Stück angefangen habe, weiß ich noch, dass das eine extrem gute Ablenkung vom Alltag und eine gute Beschäftigung für mich war.

Also selbst falls es teilweise der Grund ist, wegen dem ich so fertig bin, hat mir das für drei Wochen oder so echt geholfen und auch jetzt übe ich noch lieber das Stück als die Stücke für meine Prüfung nächsten Monat 😅