Woher stammt unser Wochen-/7-Tage-Rhytmus?

10 Antworten

Die Römer hatten 9 Tage, das Nundium was eigentlich nur 8 Tage waren. Kaiser Konstantin hat 321 dann die 7 Tage-Woche eingeführt und den Sonntag zum Feiertag gemacht. Die Namen der Wochentage entsprachen den Planeten die man damals mit blosem Auge erkennen konnte. Diese galten auch bei den Römern als Götter. https://de.wikipedia.org/wiki/Nundinum

Neben den 7 Himmelskörpern, die die alten Babylonier vor 5.000 Jahren zur Einteilung der Tage genommen haben (siehe andere Antworten), spielt auch unser Mond dabei eine große Rolle. Ein Mondzyklus (Monat/Mond = gleicher Wortstamm) dauert 28 Tage, die jeweiligen Mondphasen unterteilte man schon immer in 4 Phasen: Neumond, Zunehmend, Vollmond, Abnehmend.

28 : 4 = 7

BillyShears  06.01.2022, 11:51
Ein Mondzyklus (Monat/Mond = gleicher Wortstamm) dauert 28 Tage

Genau genommen sind es im Durchschnitt 29,53 Tage, also 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten. Daher teilten die Babylonier ihren Monat mal in 29:4 und mal in 30:4 - und hatten daher keine 7-Tage Woche.

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Das ist noch ein Relikt aus dem alten Mondkalender. Der Mondrhythmus beträgt bekanntlich 28 Tage von Neumond zu Neumond. Bis zum Vollmond sind es also 14 Tage und nimmt man die Halbmonde als Mondphasen hinzu, kommt man auf 7 Tage, unsere Woche.

Erfuunden haben's wahrscheinlich die Babylonier und vom Orient aus verbreitete sich dieser Rhythmus über die ganze antike Welt und fand dadurch Eingang auch in die abendländische Kultur und setzte sich selbst, wenn auch spät in China und Japan durch.

Unsere Wochentage benennen sich nach germanischen Götter, die romaische Welt behilft sich mit römischen Göttern.

Mia247 
Fragesteller
 06.01.2022, 09:12

Die jüdische Geschichte im Alten Testament suggeriert aber, dass die Juden die Wochentage von Gott erhalten haben. Woher haben die Juden die Wochentage? Aus Babylon? Vor oder nach dem Exil? Wurden dann die Wochentage nachträglich in das Alte Testament importiert? Weisst du was darüber?

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Altersweise  06.01.2022, 09:27
@Mia247

Die Bibel bzw. die Entstehungsgeschichte des Buches Genesis dürfte erst ein paar Jahrhunderte vor Christi Geburt kodifiziert worden sein. Bis dahin lebte auch im jüdischen Kulturkreis die Geschichte mündlich fort. Möglicherweise wurde Aufzeichnungen am Hof König Davids etwa 1000 vor Christus getätigt, denn er war ja nicht nur Herrscher, sondern auch kulturell ein Leuchtturm der jüdischen Geschichte (Psalmen)

Da auch die jüdische Kultur nicht isoliert existierte, sind natürlich kulturelle Einflüsse aus Mesopotamien (Babylon) und Ägypten spürbar. Das Volk Israel war ja der Überlieferung nach selbst in Ägypten versklavt.

Von daher dürften die Mythen der jüdischen Gemeinschaft durchaus Bezug zur babylonischen Kultur gehabt haben, die ja über Jahrtausende im Orient beherrschend war. Aus dieser Mythologie und aus der Notwendigkeit, das Alltagsleben gesetzlich zu regeln, wurde dann die Religion geboren.

Neu an der jüdischen Geschichte ist die Festlegung eines strikten Ruhetags in der Woche.

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Wer hat den erfunden oder eingeführt?

Das Judentum, wahrscheinlich im Zeitraum des babylonischen Exils (5.Jhdt vChr) oder kurz danach. Es ist dabei jedoch nicht ganz klar ob sie sich mit der 7-Tage-Woche an den 4 Mondphasen (eine Mondphase = 29,5 Tage) orientiert haben, oder am von den Babyloniern adaptierten durch 7 teilbaren Lunisolaren Kalender mit 364 Tagen (oder an beidem). Die Babylonier teilten ihren Monat zwar auch nach den Mondphasen auf, jedoch nicht in eine 7-Tage-Woche: 1.Tag, 7. Tag, 15. Tag (ab hier die Abweichung), 29. Tag. Deshalb sind die Babylonier nicht die Erfinder der 7-Tage-Woche.

Und woher stammen die Namen der Wochentage?

Die bei uns im Deutschen gebräuchlichen Namen gehen (mit Ausnahme des Mittwochs) auf germanische Gottheiten zurück. Sie haben die römischen Bezeichnungen nach deren Göttern aus dem Latein "übersetzt", indem sie die Tage der römischen Götter mit ihren eigenen, jeweils entsprechenden Göttern ersetzt haben.