Woher stammt die Redewendung von Jesus, dass man "sein Kreuz auf sich nehmen soll"?


06.03.2022, 19:39

Und gibt es das Wort "Kreuz" im Urtext? Warum?

10 Antworten

Die Redewendungen stammen von Jesus.

Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.

Du findest das auch noch Mt 16,24, Mk 8,34, Lk 9,23, Lk14,27

Woher stammt die Redewendung von Jesus, dass man "sein Kreuz auf sich nehmen soll"?

Nimm die Bibel zur Hand: Klick!

Ist Kreuz eine Anspielung auf die Kreuzigung, der ja zum Zeitpunkt der Aussagen noch in der Zukunft liegt?

Und? Hat mit dieser Aussage erst mal gar nichts zu tun.
Es geht hier um die Hingabe bis in den (körperlichen) Tod.
Die Kreuzigung war zu jener Zeit jetzt keine unbekannte Hinrichtungsform. 🤷‍♂️

Wäre für eine rationale Erklärung dankbar.

Du meinst in Bezug auf eine überdimensionale und über- bzw. außerzeitliche Lebensform genannt "Gott"?

Und gibt es das Wort "Kreuz" im Urtext? Warum?
  1. Ja
  2. Weil Jesus es so gesagt hat. 🤷‍♂️
Daher bedeutet „der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir”, dass man bereit ist zu sterben, um Jesus nachzufolgen. Das nennt man auch „sich selbst gegenüber zu sterben“. Es ist ein Aufruf zur absoluten Unterwerfung. Nachdem Jesus das Tragen des Kreuzes angeordnet hatte, sagte er: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten. Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?“ (Lukas 9,24-25; Matthäus 16,26; Markus 8,35-36). Obwohl dieser Aufruf hart ist, ist die Belohnung unvergleichlich.
Jesus zu folgen ist einfach, wenn das Leben gut verläuft; unsere wahre Hingabe zu ihm wird erst in schwierigen Zeiten offenkundig. Jesus versicherte, dass schwierige Zeiten auf seine Nachfolger zukommen werden (Johannes 16,33). Nachfolge erfordert Opfer, und Jesus hat diesen Preis nie verheimlicht.
In Lukas 9,57-62 wollten drei Leute offenbar Jesus folgen. Als Jesus sie befragte, war ihre Hingabe im besten Fall halbherzig. Sie haben den Preis, den eine Nachfolge von Jesus abverlangt, vergessen zu berechnen. Niemand war bereit, sein Kreuz aufnehmen, um daran die eigenen Interessen zu kreuzigen.
Daher erscheint es so, als ob Jesus es ihnen ausreden möchte. Welch ein Unterschied zur typischen Präsentation des Evangeliums! Wie viele Leute würden auf einen Aufruf reagieren, der wie folgt klingt: „Komm und folge Jesus, und dabei könntest du deine Freunde, Familie, Anerkennung, Karriere und evtl. sogar dein Leben verlieren“? Die Anzahl von falschen Konvertierten würde sicherlich enorm abnehmen. Solch einen Aufruf meinte Jesus, als er sagte: „der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“
https://www.gotquestions.org/Deutsch/nehme-dein-kreuz-auf.html

Wörtlich ist damit gemeint, dass die Verurteilten damals den Querbalken (nicht das komplette Kreuz) zur Hinrichtungsstätte schleppen musste. Das war (vermutlich) ein Gewicht von rund 30 kg.

Auf heute bezogen: Das heisst, man kann sich als Christ nicht aussuchen, welche "Regeln" man befolgt oder nicht. Nicht "das machen doch alle so". So ist es jedenfalls im christlich-biblischen Kontext gemeint. Viele Leute meinen aber damit, dass halt jeder Mensch so seine Probleme hat, es niemandem immer gut geht. Aber so ist das nicht gemeint in Bezug auf die Umsetzung in der christlichen Lebensführung.

Die Todesart der Kreuzigung gab es schon vor Jesu Tod, was möglicherweise beantwortet, warum Jesus diese Aussage tätigen konnte. Er wusste, wie er sterben würde.

Was die Bezeichnung im Urtext betrifft, das müsste hier beantwortet werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuz_(Christentum)#Exegetische_Bedeutung

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Basti845 
Fragesteller
 06.03.2022, 21:04

Also hat Jesus das mit dem Blick auf seinen eigenen Kreuzestot gesagt? Ich frage mich, ob eine solche Metapher zu diesem Zeitpunkt dann überhaupt verständlich gewesen sein kann.

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annie80  06.03.2022, 21:58
@Basti845

Er hat es auch im Hinblick auf die Zukunft, für alle Christen, gesagt. Diese Aussage ist heute noch gültig, auch wenn wir keinen Holzbalken schleppen müssen.

Jesus hat sehr viel gesagt, das seine Jünger erst im Nachhinein verstanden haben. Er wurde gefühlt ständig missverstanden.

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Ich bin leider nicht so bibelfest, dass ich wüsste, wo das steht.

Allerdings hat die Entwicklung der biblischen Texte sehr lange gedauert. So kann es vorkommen, dass bestimmte Sätze erst im Nachhinein eingefügt wurden.

Einen Ur-Text gibt es wahrscheinlich nicht. Eher verschiedene Text-Traditionen von denen sich irgendwann eine durchgesetzt hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium