Wofür braucht man Credits/ECTs, die man beim studieren erhält?

5 Antworten

Die machen es Vergleichbar, wie viel Arbeitsaufwand du fürs Studieren und für einzelne Fachgebiete betrieben hast.

30 ETCS sind ein Semester Vollzeitstudium. Wenn dir jetzt jemand sagt, dass er in den letzten 3 Semestern insgesamt Modulprüfungen mit 40 ETCS bestanden hat, siehtst du sofort, dass der Mensch nichtmal halb so schnell voran kommt, wie man normalerweise voran kommen würde. Gleichzeitig siehst du, dass jemand, der in seinem Teilzeitstudium 180 ETCS in 7 Jahren abgeleistet hat, die gleiche Arbeitsleistung erbracht hat wie jemand, der 180 ETCS in 3 Jahren Vollzeitstudium abgeleistet hat.

Bei der Frage, ob jemand sich gut genug mit einem Fachgebiet auskennt, kommen die ETCS auch zum Tragen. Nehmen wir mal an, jemand muss vergleichen, ob du mehr Mathe studiert hast als jemand anderes. Da kann man einfach gucken, dass du meinetwegen 3 Mathe-Module mit z.B. 15 ETCS gemacht hast. Und ein Konkurrenz hatte vielleicht 5 Module Mathe, aber dabei nur 10 ETCS... also hat er weniger Mathe gelernt als du, obwohl es mehr Module waren.

Das ist z.B. wichtig, wenn du den Studiengang wechselst und Leistungen aus dem früheren Studium anrechnen lassen willst. Oder wenn du dich auf einen Masterstudiengang bewirbst und jemand überlegt, ob dein Bachelor die richtige fachliche Grundlage ist. So "vom Namen her hat der Studiengang überhaupt nichts mit Mathe zu tun, aber ich sehe dass Sie sehr viel Mathe gelernt haben".

Und das Ganze ist europaweit einheitlich, d.h. auch ein Professor in Lissabon kann sich einen Reim draus machen, wie viel Arbeitsaufwand deine 15 ETCS in Mathe waren.

ECTs sind standartisierte Leistungspunkte. Du musst insgesamt X Punkte für einen bestimmten Abschluss erreichen.

Beispielsweise mindestens 90 ECTs für den Bachelor und 130 für den Master (hab die genauen Werte nicht im Kopf).

Das Ganze ist euroaweit standartisiert so dass jeder mit Bachelor, Studieleistungen im Wert von X ECTs erbringen musste und jeder Master entsprechend mehr.

ECTs kann man von Hochschule zu Hochschule mit nehmen, so dass man zumindest theoretisch mit 30 ECTs von Hochschule A zu Hochschule B wechseln kann und dort dann nur noch die übrigen erwerben muss, um einen Abschluss zu erwerben.

Allerdings sagen die Studienornugen oft man braucht z B. 10 ECT in Mathematik, 20 In Fach B und 30 im Bereich C für den jeweiligen Abschluss, so dass man für die volle Anerkennung von Vorleistungen auch ECTs in den richtigen Fächern braucht.

Du kannst halt 30 ECTs in Philosophie schlecht voll für ein Ingenieurstudium einbringen. Maximal erschlägst du damit die fachfremden Wahlpflichtfächer falls es das beim Bachelor überhaupt noch gibt.

Ein Bachelor besteht meist aus 180 ECTS/Credits. Jedes Modul (= Fach) gibt dir ECTS, zB 8 ECTS. Wenn du alle 180 ECTS gemacht hast (= entsprechende Module/Fächer erfolgreich bestanden), erhältst du deinen Bachelor.

Dabei gibt es bestimmte Pflichtmodule, die jeder Studi erfolgreich abschließen muss, und Wahlmodule, bei denen der Studi selber wählen kann, welches der angebotenen Fächer er belegen möchte.

Die Gesamtnote ist am Ende ein gewichteter Durchschnitt aus allen Modulnoten, die man erhalten hat - sprich ein Modul mit 8 ECTS hat doppelt so hohen Einfluss auf deine Endnote wie ein Modul mit 4 ECTS.

Die brauchst du, um deinen Abschluss zu erreichen.

Für jede Leistung bekommst du eine bestimmte Anzahl ECTs. Insgesamt brauchst du z.B. 90 aus mehreren Teilbereichen. Wie du die ECTs innerhalb eines Teilbereichs erzielst, bleibt oft dir überlassen.

Die ECTs dienen darüberhinaus als Gewichtungsfaktor der erzielten Noten.

Creditpoints sind der Nachweis für erbrachte Leistungen.