Wölfe, Lebensraum?

4 Antworten

Leben weiße Wolfe auch in normalen Wäldern oder eher in Schneegestöbern (oder halt Wäldern wo es schneit)

Die weiße Farbe bietet in einer schneereichen Umgebung die beste Tarnung. Die Polarwölfe (Canis lupus arctos) sind fast weiß oder cremefarben. Vereinzelt können aber auch dunkle Haare im Fell auftreten. Im südlichen Verbreitungsgebiet kann das Fell der Polarwölfe auch dunkler und dem anderer Wolfsunterarten ähnlicher sein.

Theoretisch können weiße Wölfe überall auftauchen. Praktisch sorgt die natürliche Selektion aber dafür, dass die entsprechenden Genvarianten dafür recht schnell wieder aussortiert werden, weil ein weißer Wolf überall dort, wo der Lebensraum nun mal nicht das ganze (oder zumindest den größten Teil) Jahr über schneebedeckt ist, einen klaren Überlebensnachteil hat. Ein weißer Wolf fällt nämlich auch den Beutetieren schneller auf und macht deshalb nicht so viel Beute.

Hat die Fellfarbe etwas mit dem Lebensraum im allgemeinen zu tun?

Auf jeden Fall, wobei der Zusammenhang zwischen Fellfarbe und Lebensraum nicht immer gleich offensichtlich ist. Natürlich spielt Tarnung eine große Rolle. Es gibt aber auch noch andere viel subtilere Umweltfaktoren. In bestimmten Regionen der USA (etwa im berühmten Yellowstone NP, Wyoming) gibt es auffallend viele schwarze Wölfe und seit Jahren nimmt ihre Häufigkeit sogar zu, obwohl die schwarze Fellfarbe (genau wie die weiße) ziemlich auffällig und daher eigentlich ein Nachteil ist. Man muss dafür wissen, dass ein Gen häufig nicht nur auf ein Merkmal wirkt, sondern verschiedene Merkmale beeinflusst, was als Pleiotropie oder Polyphänie bezeichnet wird. Das Gen, das die Fellfarbe beim Wolf beeinflusst, wirkt sich u. a. auch auf sein Immunsystem aus. Das Immunsystem profitiert besonders davon, wenn ein Individuum von einem Gen nicht nur eine Genvariante (Allel) besitzt (was man als Homozygotie bezeichnet), sondern wenn sich auf den beiden Chromosomen eines Paars jeweils unterschiedliche Allele befinden (was Heterozygotie genannt wird). Denn je vielfältiger die genetische Variabilität ist, umso flexibler kann das Immunsystem auf einen Krankheitserreger reagieren. Das bedeutet, dass heterozygote Wölfe, die sowohl das Allel für schwarzes Fell als auch das Allel für das "normale" graue Fell besitzten, eine Infektion möglicherweise besser überstehen können als ihre homozygoten Artgenossen, also jene, die entweder nur das Allel für graues Fell besitzen oder nur das Allel für schwarzes Fell. Wenn der heterozygote Phänotyp gegenüber den homozygoten einen Überlebensvorteil darstellt, spricht man auch vom Heterozygotenvorteil (ein anderes Beispiel für einen solchen ist die Sichelzellanämie beim Menschen in Malariagebieten). Das Allel für schwarzes Fell ist gegenüber dem für graues Fell dominant, deshalb besitzen die heterozygoten Träger ein schwarzes Fell (und die homozygoten sowieso). Diese eine Genkopie reicht bei ihnen also schon aus, damit ihr Fell schwarz ist. Graue Wölfe müssen somit homozygot nur das graue Allel haben. Eine Studie hat 2022 mit Hilfe populationsgenetischer Analysen die Frequenzen (Häufigkeiten) der verschiedenen Allele und der hetero- bzw. homozygoten Genotypen ermittelt und mit der Häufigkeit regelmäßig auftretender Staupe-Epidemien verglichen. Dabei zeigte sich, dass der Anteil der schwarzen Wölfe dort besonders hoch ist, wo regelmäßig die Staupe ausbricht. Die heterozygoten Wölfe haben hier einen Überlebensvorteil, weil sie eine Staupeinfektion besser überstehen können. Dieser Vorteil überwiegt insgesamt sogar den Nachteil, der schwarzen Wölfen bei der Jagd entsteht. In Regionen, die frei von Staupe sind, ist die Frequenz des Allels für schwarzes Fell hingegen geringer, sodass es dort kaum oder gar keine schwarzen Wölfe gibt. Hier ist die schwarze Farbe ja nur nachteilig, weil die Auswirkung auf das Immunsystem ohne Staupeerreger keine Rolle spielt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Nun, der Polarwolf (Canis lupus arctos) lebt nun mal in Grönland und Alaska. Dort ist auch alles zugeschneit. Also, ja die leben halt im Schnee. Wölfe(Canis lupus lupus) die eine Pigmentänderung oder ähnliches haben und dadurch weiß sind leben dadurch allerdings immernoch im Wald.

Woher ich das weiß:Hobby

Meinst du Polarwölfe (Canis lupus arctos), eine Unterart des Wolfs Canis lupus?
Die sind alle weiß und haben viele Anpassungen an das Leben in Polarregionen, wo Wölfe nicht überleben würden. Das heißt, sie leben hauptsächlich auch dort.

Ein „zufällig” weiß gefärbter einzelner „normaler” Wolf unter grauen/braunen Wölfen dagegen lebt dort, wo auch seine Artgenossen leben. Er zeigt nur eine individuelle Variation der Fellfarbe, die kaum bis keine Bedeutung für ihn und sein Umfeld hat. Er fällt im Wald ohne Schnee nur mehr auf, als der Rest seines Rudels, bei Schnee ist es umgekehrt.

Weiß gefärbte Tierarten leben meist in arktischen Gegenden, ja. Weiß zu sein ist ein Vorteil in weißer Umgebung ‒ sowohl für ein Beutetier als auch für ein Raubtier: Polarhasen, Eisbären, Polarfüchse, Schneegänse, ... Einige davon sind nur im Winter weiß.

Von Experte Waldmensch70 bestätigt

Leben überall, wo es Wölfe gibt.

Je höher die Schneewahrscheinlichkeit ist, je mehr "Weiße Wölfe" gibt es bis hin zum Polarwolf der teilweise je nach Bestand gänzlich "weiß" im Bestand ist!