Wo sind die gesamtwirtschaftlichen Netto-Effekte?


20.12.2024, 18:04

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Selbst, wenn nur Hochqualifizierte zuwandern würden, vergrößert sich die ohnehin schon bestehende Nachhaltigkeitslücke.

Das wäre so nicht korrekt, da "Hochqualifizierte" im Regelfall sofort in einen Beruf einsteigen können, oder zu mindestens direkt mit einem Studium anfangen könnten.

D.h. hier fehlt die Komponente, das diese Menschen dem Staat etwas kosten. Sie sind zu mindestens "neutral" zu bewerten und zahlen nach kurzer Zeit auch Steuern.

Das Sozialsystem ist auch ohne Zuwanderung schon nicht mehr haltbar

Fakt ist, das es -in der Theorie- funktionieren würde, wenn "auf Schlag" einige Millionen Steuerzahler mehr, Kranken- und Rentenversicherungsbeiträge abführen würden.

Es muss halt gelingen, die Schere, die aktuell und von Jahr zu Jahr im weiter auf "Leistungsbezieher" (Rente, Pflegeversicherung etc.) wandert, durch mehr Zahler zu entlasten.

Das wäre jedoch eine utopisch hohe Zahl , wenn man einmal unterstellen würde, das jeder VZ Beschäftige monatlich vielleicht EUR 700.- in die RV mit den AG Anteilen mit EUR 3800 Brutto Monatseinkommen reinpumpen würde.

D.h. jeder weitere "Einzahler" sorgt für ca. EUR 8400 Entlastung der RV p.a.

Bedeutet bei einem aktuell GAP von grob 100 Milliarden EUR p.a. ca. 11.900.000 fehlende Steuerzahler/Arbeitskräfte.

Dieses zugegebenermaßen "milchmädchenhaft" dargestellt, wenn die Leistungen nicht gekürzt werden sollen oder unzumutbar wäre, das die immer wenig werdenden Arbeitskräfte "Mehr" zahlen müssen.

Alleine deswegen ist Migration (richtige, die uns auch Hilft !) auch sehr wichtig, auch wenn ich stark bezweifle, das knapp 12.000.000 Arbeitsplätze überhaupt da wären. (Von der Wohnraumfrage einmal ganz zu schweigen.... )

Allerdings bin ich bei dir, das uns Ziegenhirten aus Afghanistan, oder Analphabeten aus Eritrea nicht helfen werden. Die belasten perspektivisch nur unser Sozialsystem.


Bei dem Lobbyisten Raffelhüschen sollte man vorsichtig sein. Der hat sich schon bei Schröders Agenda 2010 für den ganzen Riesterscheiss und das Absenken des Rentenniveaus stark gemacht und saß eine zeitlang in jeder Talkshow.

Selbst, wenn nur Hochqualifizierte zuwandern würden, vergrößert sich die ohnehin schon bestehende Nachhaltigkeitslücke.

Laut einer dänischen Studie kommt es ganz entscheidend auf die Qualität der Zuwanderung an. Einwanderung in die sozialen System kann naturgemäß nichts zum BIP beitragen. Wieso man da nicht differenzieren will, erschliesst sich mir nicht.


Skywalker17  20.12.2024, 17:09

Nofear, was du ihm da vorwirfst ist ja nicht negativ. auch Lobbyismus nicht, wenn er nach gesetzlichen Massstäben passiert.

Politiker brauchen Experten und das sind Lobbyisten auch.

Nofear20  20.12.2024, 17:34
@Skywalker17

Schon klar, aber in Sendungen wurde er immer als Professor von der Uni sowieso vorgestellt. Er sprach aber nicht als unabhängiger Wissenschaftler, sondern vertrat die Position der Versicherungswirtschaft, für die er Lobbyarbeit machte. Darauf hätte man deutlicher hinweisen müssen.

Auch andere Politiker sind in die Versicherugswirtschaft gewechselt, nachdem die Agenda in trockenen Tüchern war. Man kann das auch als Belohnung interpretieren für die Milliarden, die man der Versicherungswirtschaft beschert hat. Es hat ein Geschmäckle.

Deine Frage ist jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, dass jeder insgesamt mehr Leistungen erhält als er bezahlt und deshalb Migration auch nichts mehr bringt.

Naja, die Sozialsysteme müssen ja nicht ganz alleine funktionieren, der Staat zahlt ja jetzt schon drauf und wenn mehr qualifizierte Leute einwandern würden, müsste der Staat zumindest im Rentensystem deutlich weniger dazuzahlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Extremismus ist schlimm, egal ob links, rechts oder religiös