Wo landet eigentlich das Geld, dass man in der Kirche "spendet"?
Immer verlangt die Kirche Spenden, doch bekommen wirklich die hilfebedürftigen Menschen das Geld oder sackt das die Kirche selbst ein?
Ich freue mich über Antworten :)
9 Antworten
Da ich selber in der (ev.) Kirche viel mit Geld zu tun haben musste, zum Beispiel für einen Kirchenneubau, eine Orgel, für Hilfswerke usw., kann ich dir sagen, dass es wohl nirgendwo solche scharfen Kontrollen beim Geld gibt wie in der ev. Kirche. Das gilt sowohl für die Ebene der Kirchengemeinde, als auch für die des Kirchenkreises wie der Landeskirche.
Auch was die größeren Werke der Diakonie (Brot für die Welt z.B.) anbetrifft: Da wird meines Erachtens viel zu viel an der Verwaltung gespart. Da müssten mehr Fachkräfte eingestellt werden, die übrigens nicht von Spendengeldern bezahlt werden, sondern aus Steuermitteln.
Es gibt eine Menge von Ausschüssen, m. E. viel zu viele, und die sind sehr pingelig, die ihre Kontrollfunktion wahrnehmen.
Dass die Kirche das Geld "selbst einsackt", ist schon von der Frage her eine böse Unterstellung.
Aber leider kann man ja der Kirche hier ungestraft alle möglichen kriminellen Handlungen unterstellen. Irgendetwas an den Vorwürfen wird immer haften bleiben.
Als evangelischer Kirchenvorstand, der oft mit den katholischen Kirchengemeinderäten kungelt, kann ich Dich aufklären: Die Kollekte wird abgekündigt, wie zooraa gesagt hat. Da gibt es einen Zweck, für den das jeweilige Geld bestimmt ist. Da sackt auch keiner was ein, denn es wird in der Sakristei ordentlich gezählt - sowohl hüben wie drüben - notiert und in den Tresor gepackt. Dann kommt es auf's Konto und wird zweckgebunden verwendet. Es gibt riesigen Ärger im KV und im KGR, wenn auch nur jemand drüber nachdenkt, den Zweck zu ändern und die Gelder einem anderen Zweck zuzuführen als dem, für den sie gesammelt wurden. "Für die Erhaltung der Kirche" kannst Du Geld auf "für die Reparatur der Glocke" verschieben. Aber wenn Du versuchst, "für die Heizung" auf "für eine neue Toilettenschüssel" zu verschieben, ist der Teufel los! Keine Chance, daß ein Superintendent oder ein Prälat sich vom Geld für die Armen (Brot für die Welt, Misereor) ein neues Auto kauft... Gruß, q.
Der Sammelzweck wird in katholischen klirchen kaum noch erwähnt. Kollekten für verschiedene Werke sind eh bekannt. Das andere bleibt meist in der Pfarrei.
Das ist unterschiedlich.
Manche Kollekten bleiben bei der Kirche. "Die Kirche" ist eine Gemeinschaft, und ihre Kirche ist das Gemeinschaftshaus. Das muss erhalten und renoviert werden, Heizöl kostet, an Weihnachten soll es geschmückt und geputzt sein, Orgel und Wein sind auch nicht umsonst. Es kostet alles Geld.
Dann gibt es auch Kollekten zugunsten notleidender oder hilfsbedürftiger Menschen. Was die Leute dafür geben, das geht selbstverständlich an den jeweils genannten Zweck.
logischerweise sackt es erstmal die kirche ein. diese verwendet es dann für eines ihrer projekte (kirche renovieren, armenbetreuung, organisten bezahlen, papstbesuch in rom ...)
Ich gehe fast jeden Sonntag und der Pfarrer oder ein anderer Mitarbeiter kündigt die Kollekte an und sagt, wofür sie ist. Letztens wurde ein Treppenlift für Rollstuhlfahrer gekauft und für den wird jetzt immer eine extra Kollekte eingeammelt. Sonst geht das Geld für das Dach in die Kirchenkasse oder wenn sie mal einen Ausflug für alte Leute planen, sone Kaffefahrt halt. Aber sie geben es nie für sich aus, sie sagen auch immer spätestens eine Woche später, wofür das ganze Geld geplant war. Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen, zooraa
Äußerem bekommt die Kirche noch die Kirchensteuer, so für die allernötigsten Dinge, für unser undichtes Dach reicht es dann doch nicht ... ;) Naja
Brot für die Welt soll vom Spendengeld Waffen gekauft haben.