Wo ist eure persönliche Schmerzgrenze in Sache Wohlstandsverlust?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn ich am Essen und am Trinken sparen muss, dann ist sicher eine gewisse Grenze erreicht. Drüber mache ich mir persönlich noch keine größeren Sorgen, aber es wird sicher einige Menschen früh sehr hart treffen und das ist bedenklich.

Ich erwische mich aber auch jetzt schon immer wieder bei dem Gedanken, ob eine Anschaffung wirklich nötig ist, oder ob ich nicht doch auch verzichten sollte!? Das Geld sitzt nicht mehr so locker wie noch vor einem halben Jahr.

Ansonsten müssen wir uns aber wohl für eine gewisse Zeit von dem Gedanken verabschieden, dass "immer" und "alles" verfügbar ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Silo123  07.09.2022, 07:18

Anschaffungen sollten eigentlich IMMER nötig sein, oder? Was will man mit unnötigem Zeugs

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Naja es wäre schön wenn mal die richtigen Leute ihren Wohlstand geschmälert bekämen. Die Leute bei denen es schon kein Wohlstand, sondern perverser Reichtum ist.

Immer so tun als würde Wohlstandsverlust "gleichmäßig bei allen gleichermaßen" bedeuten, ist einfach falsch und kurzsichtig.

Wenn weiter die Mittelschicht und Unterschicht gef1ckt werden ist das natürlich scheiße, wenn Reiche Menschen endlich ihrer Pflicht gegenüber der Gesellschaft nachkommen, nicht.

In Anbetracht dessen, dass wir drauf und dran sind, die Biosphäre derart zu schädigen, dass wir sämtliche Kipppunkte durchbrechen und damit riskieren, dass die weitere Entwicklung unumkehrbar wird (also immer und immer weitergeht), frage ich nicht nach "Wohlstand". Denn wenn Wohlstand bedeutet, dass ich aus schierem Eigennutz die Zukunft von Abermilliarden Menschen gefährde, dann pfeif ich drauf.

Schlimm genug, dass wir es uns auf Kosten von Menschen auf der Südhalbkugel gut gehen lassen. Das war längst überfällig - denn dass wir so auf gar keinen Fall weitermachen können und dürfen, das wissen alle schon längst. Manche wollen es nicht wahrhaben und glauben lieber, was sie glauben wollen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass all dies seit Jahrzehnten bekannt ist.

Nimm nur mal die bestehende Trockenheit hier. Seit sieben Jahren wurden in Folge Hitzerekorde gemessen und die Gletscher schwinden immer schneller - und wenn die weg sind, dürften viele unserer Flüsse zu erbärmlichen Rinnsalen schrumpfen. Da mache ich mir ganz sicher keine Gedanken über Wohlstand, sondern eher darüber, womit wir in 20, 30 Jahren zu kämpfen haben. Weil die Entwicklung längst VIEL schneller voranschreitet als selbst die besorgtesten Wissenschaftler befürchtet haben. Es wird langsam richtig eng - und warum?
Weil die sogenannten "zivilisierten" Gesellschaften nicht gewillt sind, ihren Wohlstand für die Zukunft der folgenden Generationen freiwillig zu begrenzen.

Dass das nicht gutgehen würde, wussten alle. Dass wir das Dreifache von dem verbrauchen, was die Erde zur Verfügung stellt, ist ebenfalls bekannt. Und dass wir dringend das Verbrennen fossiler Brennstoffe stoppen müssen, wussten auch alle - seit Jahrzehnten. Schlimm genug, dass sich so viele Menschen so lange nicht darum geschert haben, aber jetzt so zu tun, als würde sie die Entwicklung überraschen, finde ich albern.

Im Grunde sollten wir Putin sogar dankbar sein, denn dass Freiwilligkeit nix bringt, ist ja nun wirklich mehr als deutlich. Es gibt sogar Leute, die es der Regierung vorwerfen, da komme ich mir echt vor wie im falschen Film. Womit denken die Leute? Mit ihrem Kopf eher nicht, aber Konto fängt ja auch mit Ko an.

Wenn Grundnahrungsmittel wie

(H) Milch

Nudeln

Reis

Haferflocken

Gemüse wie Tomaten oder

Butter

so stark im Preis steigen das der(mein) Wocheneinkauf weder 35-40€ wie 2021 als auch 45-50€ aktuell 2022 kosten sondern eher +85€ respektive knapp 100€ und mehr für frische Nahrungsmittel für 5-7 Tage oder ich sehr genau bzw 2 mal überlegen muss für welches der beiden wichtigen Produkte mich entscheiden müsste z.b

Ich hab nur noch 20€ und muss einkaufen und muss mich im Rahmen meines Budget für z.b Brot oder noch eine Packung Tomaten entscheiden

Allerspätestens wenn ich meinen Lebensstil nichtmehr halten könnte wäre für mich deutlich eine Grenze überschritten. Wenn das jetzt so weitergeht werde ich auch ohne dass diese Grenze erreicht wird Deutschland mindestens den Winter über verlassen, da ich es echt nicht einsehe, wegen deren bescheuerter Politik weit über 1000€ Mehrausgaben im Monat zu haben und evtl. auch noch unter Versorgungsmangel zu leiden.


DirtyKennedy 
Fragesteller
 06.09.2022, 13:51

Da hast du wohl recht. Ein Kolleg von mir überlegt ernsthaft Winter auf Gran Canaria zu verbringen. :-)

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Silo123  07.09.2022, 07:15

Wie kommst Du auf weit über 1000€ Mehrausgaben?

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Driver950  07.09.2022, 16:13
@Silo123

Naja, noch sind es um die 1000€. Diesel ist halt inzwischen extrem teuer, generell ist Energie deutlich teurer, Lebensmittel sind teurer, ich gehe sehr oft in Restaurants und feiern, was deutlich teurer wurde, etc. das läppert sich...

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Silo123  07.09.2022, 19:55
@Driver950

O.k. Du hast anscheinend ein sehr gutes Einkommen und hohe Ausgaben.

Aber auch für mich wird alles teurer, aber ich könnte selbstverständlich NICHT 1000€ oder mehr mehr im Monat ausgeben (da ich nicht mehr ausgeben kann, als ich habe), weil ich auch vorher nicht 0 Ausgaben hatte, die hätte ich dann nämlich haben müssen, um 1000€ im Monat mehr ausgeben zu KÖNNEN- nur mal so zum Nachdenken....

Den Sprit brauchst Du vermutlich , um zur Arbeit zu kommen oder für die Arbeit (wechselnde Einsatzorte), da kann man nicht viel drehen ,zumindest nicht auf die Schnelle....

Wieviel Km mußt Du eigentlich pro Monat fahren?

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Driver950  07.09.2022, 20:36
@Silo123
Aber auch für mich wird alles teurer

Ja, für uns alle. Nur leider ist unsere Regierung nicht in der Lage, wirksame Lösungen für das Problem zufinden. Und für die meisten ist es scheinbar noch nicht schlimm genug, sonst würden sie endlich mal den Arsch hochkriegen und handeln, z.B. demonstrieren.

Den Sprit brauchst Du vermutlich , um zur Arbeit zu kommen oder für die Arbeit

Sowohl als auch, bin selbstständig. Zudem wohne ich am Land, weshalb ich für so ziemlich alles das Auto benötige, auch wenn ich nur mal mit Freunden grillen will oder so.

Wieviel Km mußt Du eigentlich pro Monat fahren?

3000-4000, das schwankt recht stark

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Mohnblume611  18.08.2023, 12:50

Mega! kenne auch einige Leute, die das so handhaben (können).

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