Wo bemommt man günstig gute Forstpflanzen in relativ! geringen Mengen?

Glaskocher  26.03.2023, 12:02

Wo ist der Wald? Welche Baumarten sollen es sein?

Silo123 
Fragesteller
 26.03.2023, 14:22

Flatterulmen, Stieleichen und Moorbirken sind die gewünschten Arten, und da je nach Standort- ist eine ziemlich kleine Fläche... Was schon etabliert ist: Erlen und Eschen.!

4 Antworten

Es gibt spezielle Forstbaumschulen. Die sind deutlich seltener als "normale" Baumschulen. Aufgrund des erhöhten Bedarfes in den letzten Jahren (Sturm-, Dürre- und Insektenschäden) sind längst nicht alle gewünschten Arten in den gewünschten Größen und Qualitäten erhältlich, zumindest nicht zu einen (Forst-)wirtschaftlichen Preis.

In der Regel werden Setzlinge zum Aufforsten wurzelnackt verkauft. Das erfordert besondere Sorgfalt beim Transport und der Pflanzvorbereitung. Das Wurzelwerk darf nicht vertrocknen und nicht zu lange im Wasser stehen.

Erkundige dich bitte auch zur Anwachswahrscheinlichkeit in Relation zur Pflanzengröße. Beachte dabei bitte auch den Bedarf an Pflege im ersten Jahr durch Gießen bei Trockenheit.

Es hilft kleineren Setzlingen, sich besser im ersten Jahr zu halten, wenn man auf der Pflanzstelle den Boden plackt. Das bedeutet, daß man dort mit der Blatthacke den anderen Bewuchs (inklusive der Grasnarbe) weg hackt. Man sollte den Bewuchs während des gesamten Sommers kurz halten, um die Setzlinge ebenfalls zu bevorzugen.

Zunächst mal würde ich online keine Pflanzen bestellen - es kann sein, dass du vernünftige Ware bekommst aber darauf würde ich mich nicht verlassen.

Es ist deshalb besser, wenn du zu einer Baumschule fährst, dort vor Ort deine Wünsche nennst und dich selber von der Qualität überzeugen kannst - auch, wenn die Pflanzen dort vielleicht teurer als im Internet sind.

Eine andere, weniger bekannte Möglichkeit ist es, sich an ein Forstamt zu wenden und dort nach Forstpflanzen zu fragen.

Die sind günstig aber müssen oft vorbestellt werden.

Schau bitte mal in den Link - das wird wahrscheinlich nicht das für dich zuständige Forstamt sein aber in deiner Nähe wird es auch diese Möglichkeit geben.

LG

https://www.hessen-forst.de/das-forstamt-michelstadt-informiert

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung und sehr vielseitige Interessen

Hallo,

Ich will versuchen, keinen allzu langen Sermon zu verfassen, aber ich sehe da ganz viele Aspekte:

Hast du die rechtliche Seite auf dem Schirm? Ich meine da ein bisschen herauszulesen, dass das in Richtung Erstaufforstung gehen könnte. Und Erstaufforstungen bedürfen einer Genehmigung. Wenn es da keine Hinderungsgründe gibt, dann kannst du diese Genehmigung relativ zügig erhalten. Im anderen Fall, wenn die Fläche zB für den Naturschutz so wertvoll wäre, dass das nicht geht, dann bringt es gar nichts, es einfach drauf ankommen zu lassen. Solche Flächen liegen heute so sehr im Fokus des amtlichen Naturschutzes, und werden vielleicht noch viel mehr von hobbymäßigen Naturliebhabern beobachtet, dass man dir ganz schnell auf die Schliche käme. Die Folgen könnten dann empfindlich sein: nicht nur, dass du alles wieder beseitigen müsstest und sinnlos Geld in den Sand gesetzt hättest, da könnten auch noch Bußgelder etc obendrauf kommen.

Wenn du das richtig abklären würdest, dann kämst du automatisch mit einem Kollegen von mir in Kontakt. Ich kann dir jetzt nicht die genauen Kontaktwege, Regelungen und Konditionen aufzeigen, ich bin Förster in Bayern und Forst ist Ländersache. Dementsprechend ist das in jedem Bundesland ein bisschen anders. Aber grundsätzlich gibt es in jedem Bundesland die Möglichkeit, sich da neutral beraten zu lassen. Das geht dann nicht nur um die rechtlichen Schritte, die möglicherweise zwecks Erstaufforstung notwendig werden, sonden auch um fachlichliche Aspekte, wie darum, welche Baumarten sich speziell bei dir besonders oder weniger gut eignen würden, etc. Zu guter Letzt, zumindest hier in Bayern könntest du für dein Vorhaben auch eine finanzielle Förderung erhalten, falls du nicht darauf beharren würdest, etwas fachlich total Irrsinniges unbedingt machen zu müssen.

Pflanzenversorgung: nachdem wir im Wald seit einigen Jahren mit bislang unbekannter Härte, Wucht und Geschwindigkeit die Folgen des Klimawandels erleben, haben natürlich sehr viele Waldbesitzer ganz plötzlich Bedarf an großen Mengen Pflanzen. Die Baumschulen wurden regelrecht überrannt, und die Erzeugung von Forstpflanzen braucht von der Reife des Saatgutes bis zum fertigen Pflänzchen einfach einen gewissen Vorlauf. Ich habe vor ein paar Tagen aber von einer Baumschule die Auskunft erhalten, bis zur nächsten Pflanzsaison im Herbst (dieses Frühjahr ist ja praktisch schon gelaufen!) gäbe es wieder alles, wenn auch größtenteils nur als einjährige, also ziemlich kleine Ware.

Preis: wenn du alleine nur wenige Pflanzen kaufst, dann kommst du natürlich nicht in den Genuss der Rabattstaffeln für große Mengen. Hier kann es zB hilfreich sein, Mitglied in einer Selbsthilfeeinrichtung für Waldbesitzer zu werden, die bei uns Forstbetriebsgemeinschaften oder Waldbesitzervereinigungen heißen. Ihre Aufgabe ist es zB, solche Strukturnachteile von kleinerem Waldbesitz zu überwinden, indem sie zB Sammelbestellungen für Forstpflanzen organisieren, sodass eine größere, rabattfähige Menge zusammenkommt.

Silo123 
Fragesteller
 27.03.2023, 12:53

Na, ja, so richtig Erstaufforstung ist das Nicht. Schon die Vorbesitzerin hatte angefangen, vermutlich aber auch ohne Genehmigung. Die Fläche liegt noch innerhalb des Siedlungsgebietes, ziemlich dicht an meiner ausgewiesenen Waldfläche, wo ich aber wegen der sehr geringen Bestockung auch überlege aufzuforsten. Aber u.U. ist es in der eigentlichen Waldfläche sogar besser, einfach abzuwarten und sich ggf. auf Fraßschutz zu beschränken, wobei nach Sichtung: nach letzten und vorletzten Winter keine Fraßschäden- u.U. hat sich das Problem(Fraßschäden) ja mittlerweile . erledigt. Was nachkommt, ist erstaunlicherweise überwiegend Spitzahorn, obwohl da eigentlich nur ein! großer Spitzahorn steht, am Rand . Die Hauptbäume in der Realität Eschen (gesunde, Kein Eschentriebsterben) und Schwarzerlen. Der vom Finanzamt festgesetzte Ertragswert ist aber ein Witz. Aber da mache ich keinen Wiederspruch o.ä. lohnt die Arbeit nicht.

Aber auch das ein Winzlingswald.

Die wirklich großen Flächen würde ich nicht ohne Antrag und Genehmigung in Angriff nehmen, wobei ich nicht weiß, ob ich es überhaupt tuen würde. Das wäre eigentlich gutes Land mit gutem Boden und Wald würde eher den Wert senken. Und da ich nicht ewig leben werde, wohl niemand der Familie das nach meinem Tod weiterführen wird, und das sind hochwertige Weiden, werde ich DAS wohl eher lassen.

Daß es zum Teil keine großen Pflanzen gibt, ist klar und verständlich, aber dann bietet man halt einfach kleinere an. Und liefert nicht Winzlingspflanzen als große .

Bei den Moorbirken gab es nur noch kleinere Pflanzen, aber die gelieferten sind wie beschrieben, da habe ich nichts zu meckern, hätte wohl sogar eher ein paar mehr bestellen sollen.

Danke auch für die sonstigen Tipps, aber so eine "richtige" Waldbesitzerin bin ich gar nicht. Es sind Miniflächen.Wobei ich mich schon nach etwas !!! größerem umschaue, aber, was da in der Gegend angeboten wurde, ging in der Versteigerung so hoch, daß ich mich frage, ob sich die Bieter den Wald vorher überhaupt angesehen hatten (echter Problemwald mit Extremsteigungen (konnte man aber von der Straße aus nicht sehen)- nur ca 40% nutzbar..

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Pomophilus  27.03.2023, 13:10
@Silo123

Ich denke, sobald du Wald hast, bist du schon eine richtige Waldbesitzern! Ich selbst habe insgesamt 1 ha Wald und bin auch in der örtlichen FBG Mitglied. Kostet mich 25,-- € im Jahr, dafür kann ich über sie Pflanzen bestellen und, falls mal was anfällt (so wie gerade, der Borkenkäfer hat auch meine letzten Fichten gefunden!) kriege ich mein Holz verkauft. Es gibt eine Infopost, undsn vernetzt sich einfach besser mit anderen Waldbesitzenden.

Ja, das mit den hohen Preisen und zu klein gelieferten Pflanzen, das sind halt so typische Symptome eines Verkäufermarktes. Aber es scheint ja nun hoffentlich eine leichte Besserung einzutreten.

Auch Grundstückspreise drücken natürlich die gegenwärtig unsichere Situation aus...

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Silo123 
Fragesteller
 27.03.2023, 13:24
@Pomophilus

Von 1 ha bin ich SEHR! weit!! enfernt! Sollte ich irgendwann durch Zukäufe (oder Umwandlung (die aber im Moment nicht angedacht ist, s.o) in die Richtung kommen, werde ich das machen. Fichten?, im Wald habe ich gar keine, passen da auch nicht rein von der Ökologie her) - wenn die auf meinem Grundstück erwischt werden- die Vorbesitzerin hat welche gepflanzt, woanders, nicht an besagten Flächen- dann verheize ich die einfach- fertig- Darüber mache ich mir keine Sorgen. Bin eh nicht so ein Fichtenfan.

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Pomophilus  27.03.2023, 17:55
@Silo123

Ja, ich hab das Grundstück auch schon mitsamt den Fichten gekauft, hätte dort nie selbst welche hingepflanzt, auf einen trockenen Kalkboden. Dementsprechend sind sie auch nur 25 cm stark geworden...

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Silo123 
Fragesteller
 27.03.2023, 17:59
@Pomophilus

Naja, den Bewuchs kann man sich nicht immer aussuchen, Der Wald, den ich mir angeguckt hatte, hatte auch TEILWEISE Fichten, und sogar ziemlich stattliche Dinger, aber hier in der Gegend sterben die Fichten in Massen weg, so bekomme ich wenigstens Brennholz.

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Probier es mal bei einer anderen Baumschule. Am besten fährst Du selbst hin und erläuterst dem Meister Deine Wünsche.

10tel  11.05.2023, 09:46
erläuterst dem Meister Deine Wünsche.

Ist der Meister einer Baumschule ein Baumlehrer oder ein Baumdirektor?

Ich habe in meinem Garten ehemalige Baumschüler, aber ohne Abschluss.

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