Winter-Radtour durch Norwegen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Tour ist meiner Meinung nach nicht machbar. Ich glaube, du unterschaetzt sowohl die Entfernungen als auch die zu der Jahreszeit ueberhaupt machbaren / befahrbaren Strassen (selbst mit dem Auto) und die Temperaturen. Ab Bergen kannst du im Winter nicht an der Kueste entlang fahren. Sowohl Geiranger als auch der Trollstigen sind gesperrt. Willst du die Inlandroute fahren, guck dir an, wo die Strasse verlaeuft: durch Hochgebirge, an Gletschergebieten vorbei. Es gibt dort im Winter manchmal tagelange Vollsperrungen, Kolonnenfahrten etc. Da hast du selbst im Hochsommer Schneefelder und oft Temperaturen um 0C, im Winter durchaus ueblich um -20C / -30C und kaelter bei eiskaltem Wind......

EliasH578 
Fragesteller
 29.11.2023, 10:56

Ja danke, deswegen frage ich auch damit mit jemand wie du mir realistische Punkte aufzählt. Kannst du mir was anderes empfehlen in den kommenden Ferien? Bis zu 10 Tage ich mir vorgenommen, ja und bis Trondheim würde es zu lange dauetn

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haugen  29.11.2023, 11:33
@EliasH578

In 10 Tagen waerst du nicht einmal bis Bergen gekommen. Das Wetter ist im Dezember / Januar im Sueden Norwegens fast noch schlechter einzuschaetzen als noerdlicher. Im letzten Winter hatte der Sueden unverhaeltnismaessig viel Schnee im Vergleich zu "normalen" Wintern. Da haettest du dein Rad schieben muessen. Kuestengebiete sind ueblicherweise milder und schneearm im Vergleich zum Inland, aber darauf verlassen kann man sich nicht.

Ich wuerde die Reise nicht im Winter wagen, dafuer kostet die Faehre einfach zu viel, sondern sie evtl. auf nach Ostern (auch noch sehr schwierige Zeit) oder in den Mai / Juni oder fruehen Herbst (Anfang September) verschieben. Je nachdem, welche Strecke du waehlst, kannst du selbst im Mai noch vor wintergesperrten Strassen / Fjelluebergaengen stehen.

Wenn du losfahren willst, setz dir kein Endziel, sondern lass dich treiben, sieh, wie das Wetter ist und was deine Kondition hergibt, die sowieso ganz schoen strapaziert werden wird. Wo es schoen ist, bleibst du etwas und geniesst die Landschaft. Wenn du in 10 Tagen nur 200km schaffst, dann ist es eben so......

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EliasH578 
Fragesteller
 29.11.2023, 15:28
@haugen

So hab ich es auch gedacht. Normal schafft man ja 100-150km am Tag, aber so wie du es beschreibst hören sich eher 30-50km schon schwer an. Das werde ich auch so machen. Danke für den Tipp! Hast du noch Tipps was ich mitnehmen sollte. Oder kennst du ein gutes Forum wo man solches fragen kann? Liebe Grüße und vielen vielen dank

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haugen  29.11.2023, 16:14
@EliasH578

Ich kenne kein Forum, das auf dein Vorhaben spezialisiert ist. Ich denke, von so einer eigenen Erfahrung koennen die wenigsten berichten. Und jede Reise ist anders...

Uns ist vor 2 Jahren ein Mann, extremst sportlicher Rentner, begegnet. Er hat seine Radreise selbst organisiert und seine Strecken nach dem Wetter ausgerichtet. Er erzaehlte, dass er unterwegs schon mal etwas Kleidung (wohl warme Waesche) nachgekauft hat. Sonst hatte er ein 1-Mann-Zelt und das Uebliche, das man unterwegs braucht. Vor allem solltest du einen sehr warm haltenden Schlafsack haben. Er ist mehr als 1 Jahr mit dem Rad kreuz und quer durch Norwegen gefahren. Direkt nach Ostern trafen wir ihn. Er wollte die E136 quer rueber nach Åndalsnes fahren und dann weiter an der Kueste entlang Richtung Norden. Er ist bei Wind und Regen gefahren, hatte, so weit wir es mitbekommen haben, in den folgenden Wochen Temp. mehr oder weniger um 0C herum. Wenn das Wetter zu heftig war, hat er einen Tag Pause eingelegt. Er wollte eigentlich zelten, aber er musste sich oft ein Zimmer mieten, weil er seine Kleidung nicht mehr trocken bekam und dann wohl auch durchgefroren war.

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Im Winter eine Radtour durch Norwegen ist nur etwas für Schmerzbefreite.

D springe ich doch lieber morgen früh um 10 nackig draußen ins Wasser (jeden Sontag von Oktober bis April). Danach bin ich auch schmerzbefreit.