Wieviel vol% hat ein guter Single malt?

9 Antworten

Ich hatte auch schon genug auf Fassstärke mit z.B. 56 %.

Die meisten werden durch Hinzugabe von Wasser auf 40 % gebracht, manche auch auf 42, 44, 48, 50... das kann jeder machen wie er will.

Ich persönlich pipettiere hochprozentige Whiskys so ab 48-50 % je nach Geschmack während dem Trinken mit 2-3 Tropfen, da dies zusätzliche Arome freigiebt und spannend ist, denn Alkohol bindet Geschmacksstoffe die durch das pipettieren wieder freigesetzt werden. Meist schmeckt der Whisky dadurch auch kräftiger.

"Nur" 40 % zu haben ist kein negatives Qualitätskriterium - es schmeckt einfach den meisten am Besten mit diesem Gehalt und es gibt viele hochklassige Whiskys mit 40 %. Es gibt aber auch klasse Whiskys mit mehr.

Von Experte Mediachaos bestätigt

Whisky muss per Gesetz mindestens 40% haben, sobald er abgefüllt wurde. Darunter gibt es keinen Whisky. Es ist jedoch gerade bei den oberen Preisklassen üblich, dass der Ethanolgehalt höher liegt, das geht dann ungefähr bis 48% rauf. Da ist dann erstmal Schluss. Allerdings gibt es dann noch die Fassabfüllungen, die nicht mit Quellwasser runter reduziert werden. Diese Whiskys in "cask strength" haben dann irgendwas um die 60%.

Höherer Ethanolgehalt bedeutet jedoch nicht automatisch besser. Es bedeutet in erster Linie, dass er geschmacklich kräftiger sein kann. Es steckt mehr Potential dahinter, wenn man so will. Ob das aber genutzt wird, oder ob er einfach nur kratzt und Sodbrennen verursacht liegt daran, wie gut er gebrannt wurde.

Meiner Erfahrung nach (und die umfasst das Verkosten von inzwischen über 100 verschiedenen Abfüllungen) ist tatsächlich der Preis ein sehr guter Indikator für die Qualität. Je teurer ein Whisky, desto besser ist er idr. auch. Wobei es natürlich wie immer auch Ausnahmen gibt und es vom persönlichen Geschmack abhängt, ob einem ein bestimmter Whisky schmeckt.

Tzezeu 
Fragesteller
 08.04.2022, 07:58

Klingt logisch. Kann aber nicht Vorkosten da ich bei Amazon bestelle.

0
Shalidor  08.04.2022, 08:06
@Tzezeu

Das ist der so ziemlich letzte Ort, wo ich Whisky kaufen würde. Wenn ich Whisky im Internet bestelle, dann auf Whisk.de. Wie man schon vermuten könnte, ist das win spezieller Shop nur für Whisky. Desweiteren beinhaltet diese Seite eine riesige Datenbank über Whisk an sich, die ganzen Brennereien und auch über sämtliche Flaschen, die dort verkauft werden und wurden. Dort hast du auch bei jedem Whisky eine Angabe dazu, in welche geschmackliche Richtung er geht.

Wenn du schon Whisky bei Amazon bestellst scheinst du jemand zu sein, der prinzipiell alles dort bestellt. Davon kann ich nur abraten. Zum einen hat Amazon sowieso schon viel zu viel Macht am Markt und zum Anderen gibt es je nach Produktkategorie weit bessere und auch deutlich günstigere Shops, die es viel mehr verdient haben unterstützt zu werden.

Am liebsten kaufe ich meinen Whisky übrigens in einem kleinen aber erstaunlich reich bestückten Whiskyladen in einem kleinen Ort vor Kempten. Ist zwar ein gutes Stück Fahrt dort hin aber dort bekommt man kompetente Beratung und man kann viele Flaschen sogar vorkosten. Schau doch mal nach, ob es bei dir nicht auch so einen Laden gibt.

1
Tzezeu 
Fragesteller
 08.04.2022, 08:37
@Shalidor

Händler verkaufen ihre Waren oft über Amazon. Nur der Versand wird über Amazon abgewickelt. Einen Wein laden gibt es hier in unmittelbarer Nähe. Der auch Whiskeys verkauft. Dort kann man aber nur wein kosten.

0
Shalidor  08.04.2022, 10:03
@Tzezeu
Händler verkaufen ihre Waren oft über Amazon.

Eben, und hast du schonmal gelesen, was Amazon denen an Provision abknöpft?

0
Mediachaos  08.04.2022, 10:52
@Tzezeu

Dann lohnt es sich doppelt nicht, weil die Flaschen direkt beim Händler i.d.R. günstiger zu haben sind, wen diese Händler auch über Amazon verkaufen.

Für Whisky ist das tatsächlich eine denkbar schlechte Quelle. Es gibt dutzende wirklich gut sortieter Onlineshops, die auch Fragen beantworten, bessere und interessantere Whiskys anbieten als Amazon und das vielfach auch günstiger.

0

Single Malt kommt grundsätzlich mit einer bestimmte Stärke aus dem Fass, die idR oberhalb von 50% liegt. Für die Abfüllung wird das auf sog. Trinkstärke von 40 bis 46 verdünnt, mit gutem Schottischem Wasser. Man kann viele Single Malts auch in Fassstärke kaufen, muss dann aber je nach Geschmack ggf mit eigenem Wasser nachverdünnen, und hier ist der entscheidende Punkt: hat man gutes Wasser zur Verfügung? Verkalktes Wasser aus vielen deutschen Wasserhähnen ruiniert den Whisky, Mineralwasser ruiniert ihn auch. Wer also nicht das Glück hat, dass gutes weiches Oberflächenwasser/Grundwasser aus dem Hahn kommt, der liegt mit Trinkstärke gar nicht so falsch.

Der Alkohol entscheidet nicht unbedingt, ob ein Whisky gut oder schlecht ist. Generell muss ein Scotch Single Malt mindestens 40 % Alkohol enthalten. Es gibt auch Abfüllungen mit weit aus mehr Alkohol, aber hier entscheidet eben der Geschmack des/der Trinkers/Trinkerin, ob es sich um einen guten Whisky handelt. Außerdem ist der Alkohol nur ein Anhaltspunkt, ob ein Whisky schmeckt oder nicht. Hinzu kommt das Alter, die Lagerung, die verwendete Gerste und Hefe, der Brennvorgang, selbst die Form der Brennblasen usw.

Es führt also bei Kauf kein Weg vorbei, sich einfach einmal ausgiebig Beraten zu lassen und durch probieren den passenden Malt zu finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es wurde zwar schon alles gesagt, aber nicht von mir....😁

Ein guter Malt kann durchaus einer mit 40 % sein. Manche Brennereien verdünnen fast durchgehend auf 40 % und liefern immer gefällige Whisky. Glenlivet beispielsweise.

40-Prozenter sind meist eher massentauglich und die paar Prozent machen bei millionenfachen Abfüllungen am Ende eben doch ein paar tausend mehr verkaufbare Flaschen aus.

Am Ende macht aber dennoch nicht der Alkoholgehalt sondern der Whisky selbst aus, ob es ein guter ist oder eben ein weniger guter. Allerdings ist es deutlich, dass eienr mit 43 % gegenüber einem mit 40 % an Geschmack gewinnt. Ich hatte einmal die Gelegenheit, den identischen Whisky mit beiden Stärken blind zu verkosten und das war sehr eindeutig.

Dennoch würde ich keinen mit 40 % verschmähen, wenn es ein guter ist, wie etwa den Bushmills 16 y. Es wäre großartig, wenn Bushmills den mit 43 oder 46 % abfüllen würde. Tun sie aber nicht.

Wichtiger für die Auswahl wäre, ob der/die zu beschenkende besondere Vorlieben hat, z.B. was die Herkunft oder den Geschmack des Whiskys angeht. Rauchig, nicht rauchig, eher trocken oder eher süß, kräftig oder mild, aus dem Sherryfass oder reine Bourbonfassreifung etc....

Ich habe eine ganze Reihe Flasche zu hause und war eben mal neugierig. Der Durchschnitt aller meiner Flaschen liegt bei 47,43 %. Es sind doch relativ wenige mit 40 % dabei und der kräftigste ist eine Einzelfassabfüllung mit 67,6 %.

Wie anderswo schon erwähnt: Einkaufen bei whisky.de whic.de, deinwhisky.de, whisky-maniac.de, whiskyhort.com, drankdozijn.de (Shop aus NL, oft mit sehr guten angeboten) oder anderen, aber nicht unbedingt bei Amazon. Bei vielen dieser Händler gibt es übrigens auch Proben (Samples) zu kaufen, um einen Whisky probiern zu können, bevor das Geld für eine ganze Flasche investiert wird.