Wieso werden weeaboos eigentlich so gehasst?

4 Antworten

Das Problem sehe ich hier, dass es wohl kaum andere Gruppierungen gibt, die ihre Freizeitbeschaeftigung anderen Leuten so sehr auf die Nase binden, wie diese. Jemanden der von Enzylexikon beschriebenen Gruppierungen erkennt man direkt meilenweit gegen den Wind, weil sie, oft ganz bewusst, auffallen und sich dann auch noch sofort angegriffen fuehlen, wenn man sie darauf anspricht.

Geht doch einfach etwas neutraler mit eurem Hobby um, so wie jeder andere auch. Dann wird man auch viel weniger negative Kommentare ernten. ; )

Ist nicht schlimm, die Meisten sind wahrscheinlich eher von der Tatsache genervt das einige so tun als seien sie Japaner obwohl sies nicht sind und sich mit der Tatsache nicht abfinden können niemals Japaner zu werden.

nichts. Ziemlich oft ist es ein running gag im Internet, Leute, die auch nur die leiseste Anspielung auf ein Manga/Anime machen als "fucking weeb" zu bezeichnen. Leute, die mit Animes nichts zu tun haben und mit diesen Sachen um sich werfen, denken einfach, die "weebs" wären antisoziale Leute, die den ganzen Tag in ner Ecke hocken und Animes schauen. Erstens kann ja wohl jeder machen, was er will, und zweitens sind es ganz normale Leute, die sowas halt gerne schauen (in den meisten Fällen, Ausnahmen gibt es immer^^)

Wieso werden weeaboos eigentlich so gehasst?

Ich "hasse" keine weeaboos, sondern finde sie einfach nur lästig.

Popkultur-Weeaboos

Jemand der Brocken von chibi-chibi-kawaii-Japanisch mit grausig schlechter Betonung von sich gibt und meint, kulturelle Marotten und Eigenarten kopieren zu müssen, um zu betonen, wie "Japanisch" er doch ist, macht sich einfach lächerlich.

Das Dumme ist nur, dass es genau diese Leute sind, die Japanern wann immer möglich mit ihrem Halbwissen auf die Nerven gehen und letztlich dem Ruf der ernsthaft kulturell Interessierten schaden.

Tradition-Weeaboos

Diese Subspezies richtet ihre Wohnung minimalistisch ein, trägt grundsätzlich nur Yukata und pflegt altertümliche japanische Vokabeln, die kein Mensch mehr benutzt.

Er trainiert eine Kampfkunst, vermutlich einen Schwertkampf-Stil und lässt seinen Samurai-Lifestyle deutlich durch entsprechendes Verhalten erkennen.

Er serviert seinen "ehrenwerten okyaku-sama" grundsätzlich Grüntee und japanische Wagashi, während er über Haiku und die Vergänglichkeit der Kirschblüten philosophiert..

Diese Menschen sind irgendwo zwischen Sengoku- und Edo-Zeit stecken geblieben und für Japaner mitunter nicht weniger befremdlich als der Naruto-Junkie.

Yakuza-Weeaboos

Gangster-Slang, knurrende Aussprache, schlechter Modegeschmack - die Opfer der Yakuza-Filme und "Ryu ga Gotoku" Computerspielreihe sind leicht zu identifizieren.

Kein Umgang für Menschen, die nicht mit Möchtegern-Gangstern gesehen werden wollen.

Japanologie-Weeaboos

Andererseits gibt es auch die unsäglich hochnäsigen Japanologie-Studenten, die mitleidig die selbst ernannten Otaku belächeln und sie von oben herab behandeln, nur weil sie zufälligerweise studieren.

Interessanterweise gibt es dort aber genau so Menschen mit überraschendem Halbwissen, das man eigentlich nicht erwartet hätte.

Ich hatte mal das Vergnügen mit einem Japanologen, der einen Dia-Vortrag an einer VHS hielt und auf Detailfragen zu den gezeigten Orten ständig darauf verwies, er müsse "meine japanische Frau" fragen.

Tatsächlich schien die Kernkompetenz dieses Menschen darin zu bestehen, eine "japanische Frau" zu haben - eine Unsitte, die ich bei mehreren Japan-Enthusiasten mit höherem Bildungsniveau erleben durfte.

Offenbar gilt es bei manchen als eine Art "Qualitätsgarant", wenn man eine japanische Lebenspartnerin hat

Auf ihre Art sind diese Schnösel genau so "Pseudo-Japaner" wie irgendwelche Manga-Kiddies.

Allerdings haben sie den Vorteil, zumindest "weeeaboos" auf hohem Niveau zu sein, was den Umgang mit ihnen auch für Japaner deutlich angenehmer macht, als die hysterisch kreischende Kawaii-Fraktion.

Die Japan-Connection

Wirklich ausgeglichene Persönlichkeiten, die einen realistischen Blick auf Land und Leute haben, keine egomanen Kanji-Snobs sind und sich trotz ihrer Fachkompetenz natürlich verhalten, sind deutlich schwieriger zu finden.

Das mag allerdings auch daran liegen, dass sie mitunter bereits längerfristig in Japan leben, dort eine Festanstellung besitzen und für irgendwelche weeaboos genau so wenig Zeit haben, wie der japanische Durchschnitts-Lohnsklave.

cookiesqzz  22.12.2015, 15:53

Das liest sich irgendwie ein bisschen so, als ob für dich jeder Ausländer, der in Japan lebt, lästig zu sein scheint.

0
Enzylexikon  22.12.2015, 15:59
@cookiesqzz

Das liest sich irgendwie ein bisschen so, als ob für dich jeder Ausländer, der in Japan lebt, lästig zu sein scheint.

Das habe ich absolut nicht gemeint.

Ich wollte zum Ausdruck bringen, das ein in Japan lebender und arbeitender Ausländer genau so wenig Zeit für nervige Möchtegern-Japaner hat, wie ein dort arbeitender Japaner.

Jemand der sich ernsthaft mit Japan befasst, hat nämlich meiner Meinung nach schlichtweg keinen  Nerv für irgendwelche "Ich-bin-aber-japanischer-als-du" Spielchen.

Entweder man befasst sich mit einer Kultur (und assimiliert sich bei einer Tätigkeit vor Ort in angemessener Weise), oder man zimmert sich einen Experten-Heiligenschein - sei es als Otaku, Mr. Samurai, oder Japanologie-Snob.

0
cookiesqzz  23.12.2015, 03:55

Oh, dann hab ich das wohl falsch aufgenommen.
Muss aber noch hinzufügen, dass du die 'student-teacher' Fraktion vergessen hast, mitunter welche von den schlimmsten.

0