Wieso stellt Zitronensäure mit Glycerin einen Kunstsoff her?

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Weil sowohl Citronensäure mehr als eine -COOH Gruppe hat als auch Glycerin mehr als eine -OH Gruppe hat, entstehen Ester, die aus langen Ketten bestehen, eben Polymere.

Was die vorgängigen Kommentatoren richtig dargestellt haben, ist die die Angabe, dass Zitronensäure ein Trikarbonsäure, d.h. also drei Carboxylgruppen und noch eine alkoholische Gruppe mittelständig besitzt und dass Glycerin als der kleinste dreifache Alkohol drei Hydroxylgruppen aufweist. Was meine Vorgänger allerdings nicht sagten, ist, dass die Esterbildung spontan nur extrem langsam abläuft, d.h. man muss den Prozess katalysieren, z.B. durch Zugabe einer sehr kleinen Menge an Schwefelsäure. Man spricht dann von einer säurekatalysierten Estersynthese, die über eine Polykondensation zu vernetzten Makromolekülen führt, in diesem Beispiel zu einem "Duroplasten ", der also z.B. nicht dehnbar ist, wie das bei einsträngigen Molekülen der Fall wäre. Rolf Mengert

Durch Polykondensation entsteht hier ein Polyester.

Und solange ich keine Bekleidung aus dieser speziellen "Hightech-Faser" tragen muss....

Moral: nicht nur Papier ist geduldig, Moleküle sind es manchmal auch.

Eine organische Säure hat eine COOH-Gruppe am Ende

Ein Alkohol hat eine OH-Gruppe.

Beide reagieren miteinander zu einem Ester, indem ein H der Säure mit dem OH des Alkohols zu Wasser reagiert und sich der Rest Säure und Alkohol verbinden.

Zitronensäure hat sogar drei COOH-Gruppen, Glycerin auch drei OH-Gruppen.

Glycerin sieht in seiner Struktur eher wie ein Kamm aus, Zirtonensäure eher wie ein Stern. Die Zitronensäure kann sich also mit drei verschiedenen Glycerin-Molekülen verbinden. Das Glycerin mit 2 verschiedenen Zitronensäute molekülen.

Dabei entsteht schnell ein riesiges Ketten- oder Netzwerk- Molekül. aus vielfacher Wiederholung. Poly= viel mer= fach

Gib Glycerin und Zitronensäure unter Suche ein. Alles schon mal da gewesen.