Wieso sprechen manche Leute das Wort Chinese so aus wie "Kinese" und Chemie "Kemie"?

9 Antworten

Das ist eine Frage der Region.

Es gibt sowohl die Ausssprache mit 'K'-Laut am Beginn, wie auch die mit 'Sch'.

Das ist wie mit dem Wort 'Chemie', das regional (Süddeutschland / Norddtl.) traditionell unterschiedlich gesprochen wird. 

Der Duden schreibt hierzu:

 Lautschrift: [çeˈmiː] , süddeutsch, österreichisch: [k…] , schweizerisch: [x…]

 In der Standardlautung gilt nur die Aussprache çeˈmiː als korrekt; süddeutsch und österreichisch wird die Aussprache keˈmiː verwendet.

 

https://www.duden.de/rechtschreibung/Chemie

Das ist meist dialektal bedingt. So vermeidet der bairische Dialekt oft ein ch (den "ich-Laut"), und benutzt ein k stattdessen (oder lässt ihn ganz weg, z.B. "i" statt "ich"). So auch in den Wörtern mit -nch, die mit -nk (oder -ng) gesprochen werden:

München > Minga
manch > mank
Mönch > Menk

https://de.wikipedia.org/wiki/Bairische_Dialekte#Frikative_oder_Gleitlaute

Chemie > Kemie passt dazu recht gut.

In der Schweiz ist ein weit hinten im Mundraum gesprochener "ach-Laut" auch am Wortanfang möglich. Standarddeutsche k- im Anlaut werden auch zu diesem ch:
Kind > Chind, kalt > chalt usw. 

  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – angestellter Chemiker (Dr. rer. nat.)

Weil man das in Bayern schon IMMER so machte.

Genauso gut könnte Du fragene, warum man das im Englischen wie "Tschainiihs" ausspricht, oder im Französischen ähnlich wie "Schinowa".

Es gibt im deutschen Sprachraum 3 Aussprachen für diverse Ch am Anfang. Sch, ch und k. K ist im bayerischen Raum verbreitet.

Weil es in manchen Regionen dem Dialekt entsprechend richtig ist