Wieso lässt Gott Babys sterben?

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Wenn man davon ausgeht, dass es auch ein Leben nach dem Tod gibt - das Leben nicht mit dem Tod endet, hat man einen andere Perspektive. Was nicht heisst, dass ich das Leid in dieser Welt schönreden will. Es ist schlimm, wenn Babys sterben.

Ausserdem glaube ich an einen Gott, der gerecht ist und dementsprechend auch Verbrecher richtet. Auch wenn wir das nicht immer sehen. Und: ein langes Leben ist nicht immer gleichzusetzen mit einem guten Leben.

Babys sterben ebenso, wie auch andere Menschen sterben. Krankheiten gehören zu dieser durch die Erbsünde unheilen Welt. Der Tod ist keine persönliche Strafe. Die Sterbestunde von Menschen ist nicht von Gott vorherbestimmt, in seiner Allwissenheit kennt er sie aber. Es sterben millionenfach Babys durch Abtreibung durch den freien Willen von Menschen, nicht durch den Willen Gottes.

Es gibt keine Regel für den Tod einzelner Menschen. Es gibt auch gute Menschen, die lange leben und Verbrecher, die jung sterben. Ob jemand "gut" oder "schlecht" ist können wir gar nicht beurteilen, sondern nur Gott. Für Christen ist dieses Leben nur ein Gastspiel, erst nach dem Tod beginnt das eigentliche Leben, für das wir geschaffen sind. Die Frage wäre dann angesichts der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes, wer vor Gott gerechtfertigt ist. Die verstorbenen Babys werden im Lichte Gottes sicher dankbar sein, dass ihnen die Mühsal der Welt erspart blieb. Alles, was böse ist, hat seinen Lohn schon in dieser Welt erhalten.

In diesem Leben werden zwar Weichen für die Ewigkeit gestellt, aber eine echte Gerechtigkeit gibt es nur im Licht der Ewigkeit. In diesem Leben regiert der "Fürst dieser Welt", und dieser ist alles andere als gerecht!

Und was die Kinder betrifft:

"Lasst die Kinder zu mir kommen!" sagt Jesus.

Hm, schauen wir mal was in der Bibel zu diesem Thema steht:

Hiob 3;11 Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt, kam nicht um, sobald ich aus dem Mutterschoß hervorging? 12 Warum kamen mir Knie entgegen, und wozu Brüste, dass ich daran trank? 13 Denn jetzt läge ich da und wäre still; ich wäre entschlafen und hätte nun Ruhe, 14 zusammen mit Königen und Ratgebern der Erde, die sich längst verfallene Paläste erbauten, 15 oder mit Fürsten, reich an Gold, die in ihren Häusern Silber häuften.

Oder Psalm 90; 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind's achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.

Es gibt noch mehr solcher Stellen. Vielleicht möchte Gott diesen Menschen (Babys) dieses Leid ersparen.

Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Warum hat er die Menschheit noch nicht in einem Gericht ausgelöscht, weil wir (meist) aus egoistischen Gründen ständig so viele ungeborene grausam töten?

Solche Fragen sind sinnlos. Sie führen immer zu einer hektischen Diskussion, ob es Gott gibt oder nicht gibt, und alle Behauptungen, Pseudoargumente, Pseudobeweise führen ins Leere. Auch eine Antwort auf die sinnlose Frage, warum Gott Babys sterben lässt oder die ähnlich gelagerte, oft gestellte Frage, warum er Auschwitz zugelassen hat, führt ins Leere.

Gestern sah ich über Youtube eine Anne-Will-Sendung von 2012 über die Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tode? Das war ein einziges Nach-Worten-Suchen, Herumstottern, unklares oder auch anmaßendes Gerede, ohne dass man einer überzeugenden Antwort auch nur einen Schritt näher kam. Das war nur folgerichtig, denn solche Fragen nach dem Übersinnlichen, Metaphysischen sind sinnlos; jeder Versuch, eine Antwort zu geben, läuft ins Leere. Unser Verstand ist für solche metaphysischen Fragen einfach nicht „geeicht“ oder anders gesagt: er ist dafür nicht zuständig. Unsere Ratio ist nur für den irdischen Erfahrungsbereich zuständig, will sie über diesen Bereich hinausgehen, versagt sie. Deshalb fehlen uns auch sinnvolle Argumente, um überzeugend zu wirken, mit der Folge, dass wir uns im Kreise drehen.

Das ist eben auch ein Teil der Tragik des Mensch-seins. Man wird in diese Welt hineingestoßen, fragt dann oft, warum man auf der Erde weilt, wo man vorher war, was nach dem Tode folgt. Die Antwort lautet stets: Schweigen. Man kann das als einen zusätzlichen Aspekt einer Bestrafung betrachten: Wir müssen uns nicht nur mit den oft gewaltigen Schwierigkeiten unseres Lebens herumschlagen, sondern außerdem noch zur Kenntnis nehmen, das uns keiner sagen kann, warum wir hier weilen und ständig um irgendetwas kämpfen müssen. Die meisten legen sich Scheuklappen an und gehen stur ihren Stiefel voran, andere hören nicht auf, jene sinnlosen Fragen zu stellen und bekommen jedes Mal die Ohrfeige, dass es eine Antwort nicht gibt. Andere wiederum verlegen sich auf den Glauben. Aber wenn sie ehrlich sind, müssen sie zugeben, dass Glauben so viel wie Nichtwissen heißt; also kommen sie mit dem Glauben recht eigentlich auch nicht weiter.

Man kommt sich wie auf einer Sträflingsinsel vor, ringsherum ist nur Ozean, und nie kommt einer vorbei und erzählt uns, was jenseits des Ozeans ist.

Leider bleibt es so, bis ans Ende unserer Tage.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
verreisterNutzer  03.06.2021, 17:42

Und da kommt dir nicht in den Sinn, dass etwas „Höheres“ nicht existiert?

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Haldor  03.06.2021, 18:17
@verreisterNutzer

Doch, es kommt mir in den Sinn, dass etwas Höheres existiert! Gerade die seltsame Gestaltung des menschlichen Seins auf der Erde – das totale Vorenthalten jeglichen Wissens über den Sinn der menschlichen Existenz, anderseits die Verurteilung des Menschen zum täglichen Kampf mit allerlei Schwierigkeiten, ja oft zum Kampf ums Überleben – schreit ja danach, dass hier eine höhere Instanz im Spiel ist; denn von selbst kann das Ganze ja nicht entstanden sein. Nur über das Wesen dieser höheren Instanz, die man gemeinhin Gott nennt, können wir aus den von mit genannten Gründen nichts erfahren; sie befindet sich im metaphysischen Bereich, über den unsere irdische Vernunft nichts erfahren kann; allenfalls kann sie Mutmaßungen anstellen, den die Anhänger der Religionen Glauben, die Christen sogar Glaubensgewissheit, nennen. Jedoch, man kann es hin und her drehen, wie man will, zu einer echten Gewissheit kommt auch der Gläubige bis ans Ende seiner Tage nicht.

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verreisterNutzer  03.06.2021, 18:32
@Haldor

Wie gut, dass du kein Wissen besitzt und von daher erklärst, dass es nicht ohne eine höhere Instanz erstanden sein kann.

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Haldor  03.06.2021, 20:19
@verreisterNutzer

Ach, die alte Leier! Ich habe keine Lust, ausführlicher auf deine Behauptung zu antworten. Als ob du irgendein Wissen besitzt, diese Frage überzeugend zu klären. Du hast genauso Null Wissen wie ich (wie ich bereits mehrmals dargelegt habe), auch wenn du jetzt vielleicht mit einem Riesengeschwurbel ansetzt, das mich aber überhaupt nicht interessiert. Ende der Durchsage!

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xflorentin135  03.06.2021, 17:55

Warum gibt es dann Religionen? Ich stimme dir da absolut zu und ich denke da an den optischen Nihilismus, wir waren hier auf der Erde und hatten alles. Nun suchten wir nach den Sinn aber haben kein gefunden, das heißt das wir den Dingen ein Sinn gegeben haben. Ich denke, wir sollten einfach leben, glücklich und ruhig. Wir sollten nix hinterfragen oder mehr herausfinden weil es im Endeffekt zu nix führt weil nicht in unsererem Kontrollzentrum liegt. Das ist meine Ansicht.

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verreisterNutzer  03.06.2021, 21:38
@xflorentin135

Du solltest dich mehr mit dem Thema Nihilismus befassen, dann verstehst du, warum er nicht optimistisch als auch nicht pessimistisch sein kann. Kurzgesagt hat das drangehangen, da es der breiten Masse hilft die Sinnlosigkeit des Lebens zu bewältigen.

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