Wieso kein Plan B?
Ich höre viele berühmte und erfolgreiche Leute, die sagen, man solle keinen Plan B haben wenn man ein Ziel hat, da man ansonsten nicht 100% gibt weil man auf den Plan B beruht und sich zurücklehnt...
Arnold sagte zB dass er, als er nach Amerika auswanderte um Bodybuilder zu werden, keinen Plan B hatte und dieses Ziel immer vor Augen hatte...
Ist das sinnvoll? Weil ich stelle mir einen Plan B schon durchaus als nützlich vor weil man halt eine Sicherheit hat wenn was nicht klappt
Das Leben ist unberechenbar und egal wie talentiert man ist, hart arbeitet, usw..., es kann immer was schief laufen und da ist man doch froh wenn man einen Plan B hat?
Was meint ihr?
LG
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
4 Antworten
Ich höre viele berühmte und erfolgreiche Leute, die sagen, man solle keinen Plan B haben wenn man ein Ziel hat
Welche berühmten Leute sagen das (außer Arnold)?
Ich werde keine Waffen verkaufen und keine harten Drogen. Da gibt es keinen Plan B, denn dagegen zu verstoßen würde dazu führen, dass ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen kann.
Wenn ich verreise, haben ich die Pläne A, B und C parat, z.B. eine Reiserücktrittversicherung, Zug/Bus oder Fahrrad, Nächte im Hotel wenn es für das Zelten zu stark regnet usw. Das steigert die Gelassenheit.
"Wenn mich die Anna nicht will, heirate ich halt die Berta" wäre keine Option für mich. Entweder eine Beziehung passt richtig, oder ich habe halt bis auf weiteres keine. Wenn zwei Frauen als Partnerin in Frage kommen, ist keiner der beiden die, dich mich aus den Socken haut.
Es kommt also ganz darauf an, welche Details des Lebens man betrachtet. Eine Generelle Antwort erscheint mir deswegen nicht zielführend.
Wo ist der ehrliche Unterschied zu deinem Reisebeispiel?
Beim Reisen kann ich tolle Dinge im Zelt erleben und beim Schlafen in einem Hotelzimmer ebenso. Bei Frauen entscheide ich mich für eine, für DIE eine, für die Richtige, und dazu stehe ich mit ganzem Herzen. Wenn es eine zweite Wahl gibt, ist sie immer nur die zweite Wahl und das ist mir zu wenig, um mich innig zu binden.
Warum ist es nicht schade ums Geld wenn du das der Versicherung in den Rachen wirfst - dein Leben lang und nie was passiert?
Wenn ich für 2000€ einen Flug nach Afrika buche, ist das eine Menge Geld. Dann ein paar Euro in eine Rücktrittversicherung zu stecken, ist sinnvoll, wenn ich z.B. erkranke und der Flug für mich ein Risiko wäre.
wegen dem Wetter greift deine Reiserücktrittsversicherung i.d.r. sowieso schonmal nicht
Ja, das ist klar. Ich denke, du hast hier etwas falsch verstanden.
Wenn man mit kleinen Kindern reist, trägt man die Verantwortung für ihre Gesundheit. Ein Tag im Zelt bei Regen ist nicht das Problem, aber zwei Wochen während ein Kind Fieber bekommt, wäre schlicht falsch.
In einigen Fällen ist ein Fallback sinnvoll, wenn das zuverlässige Funktionieren wichtig ist. Wenn man einen Server betreibt, der für die Arbeit einer Firma wichtig ist, sind Backups und Ersatz-Geräte obligatorisch. Natürlich erlebt man mehr, wenn man es einfach mal darauf ankommen lässt :-)
In Herzensdingen bedeutet eine Alternative dagegen im Allgemeinen, dass man seinen echten Herzenswunsch noch nicht gefunden hat. Das kann man natürlich nicht vollkommen verallgemeinern: "Wenn es ein Mädchen wird, nennen wir sie Lisa, einen Jungen nennen wir Ben" ist ja keine Festlegung.
Wenn Arnold Schwarzenegger nicht mit ganzem Herzen bei seinem Body Building gewesen wäre, hätte er das nicht so krass durchgezogen. Ein Toru de France Gewinner braucht auch einen festen Willen zum Gewinnen, weil ihm sonst die Schmerzen die Motivation rauben. Einen Urlaub im verregneten Zelt zu verbringen, nur weil man es kann, ist dagegen nicht wirklich prickelnd, wenn es auch erholsame Alternativen gibt.
Wenn 2000euro für dich viel Geld sind solltest du die Reise in meinen Augen garnicht machen, aber geschenkt. Die Wahrscheinlichkeiten sprechen ja gegen dich. WEnn ich jedes Jahr die Versicherungen abschließe summiert sich das ja, und i.d.r. passiert ja nichts, wäre das anders gäbe es die Versicherung nicht zu dem entsprechenden Preis. Ein bissle Risiko muss man in meinen Augen schon eingehen. Wenn du jetzt in einer Sondersituation bist wo du erwartest das das passieren könnte (etwa wegen mem Krankheitsfall in der Familie) dann ok, aber einfach so. No way.
Wenn dort ein Kind Fieber bekommt, machst du das selbe wie hier, du gehst damit zum Arzt. Und dann ist halt worst case du gehst ins Krankenhaus und nimmst dir ein Hotel - das sind halt zusatzkosten, aber so isses dann halt.
Der Server ist jetzt ja wieder ein ganz anderes Beispiel, da ist das Backup ja nicht Plan B sondern Teil von Plan A - wenn ich 24/7 den Plan A am laufen haben will dann brauch innerhalb von Plan A ein backup. Ich finds etwas schräg das als Plan B hinzustellen - es ist nur eine notwendigkeit fúr Plan A.
Ja genau und das ist mein Ding, warum ist das was du täglich tust keine Herzensangelegenheit? Warum kann das nur eine Frau sein? Warum sieht man das nicht in allem? Ich betrachte doch meinen Urlaub nicht als Wertanlage und ich muss dann in der Zeit möglicsht viel sehen. Oder? Das ist ja auch so ein Ding mit diesen durchgetakteten Urlauben wo man sich alles mal schnel schnell anschauhen muss damit mans halt mal gesehen hat. Die Leute erleben aber nichts die arbeiten mit checklisten. Das ist defakto kein Urlaub mehr, die Leute denken das sei Urlaub, aber das ist doch reine illusion.
Es ist immer die Angst etwas zu verpassen oder das was schiefläuft. Das ist doch auch der Grund für einen echten Lebens-Plan-B. Angst. "Ja gut ich würde gerne Musiker werden, aber wenn nicht hab ich ja noch ne Bankkaufmann ausbildung" Was ist das für ein Plan B? Das ist ne vermeidlich finanzielle absicherung auf kosten der eigenen Seele.
Wenn 2000euro für dich viel Geld sind solltest du die Reise in meinen Augen garnicht machen, aber geschenkt.
Aha?! Ich reise, um dort ein Projekt zu betreuen. Wenn ich Geld übrig habe, gebe ich das lieber für den Bau einer Schule in Afrika aus, statt es der Fluggesellschaft zu überlassen.
Die Wahrscheinlichkeiten sprechen ja gegen dich.
Eine Versicherung ist immer mit einer Risiko-Abschätzung verbunden. Wenn ich in ein Gebiet fahre, in dem die Gesundheitsversorgung bekanntermaßen sehr schlecht ist, mache ich das nur kerngesund.
Ein bissle Risiko muss man in meinen Augen schon eingehen.
Dort gibt es Krokodile, Nilpferde, giftige Schlangen und Spinnen und nachts geht man wegen der größeren Raubtiere nicht raus. Das reicht mir als Risiko.
Die Reise fand Ende Februar 2020 statt. Neben dem Anreiserücktritt war auch eine frühzeitige Rückreise aus gesundheitlichen Gründen inklusive einer lokalen Epidemie versichert. Wären wir ein bisschen länger geblieben, hätte uns das die Corona-bedingt Rückführung erstattet.
Ob ein redundanter Server als teil von Plan A oder als eigenständiger Plan B gilt, ist reine Anschauungssache. Wenn man so argumentiert, kann man jeden Plan B als Teil von Plan A deklarieren und die Frage wird sinnfrei.
Ja genau und das ist mein Ding, warum ist das was du täglich tust keine Herzensangelegenheit?
Weil er völlig egal ist, ob ich im Hotel oder im Zelt schlafe, solange ich dynamisch das aussuche, was am meisten Freude bringt. Hier ist die Herzensangelegenheit gemeinsam einen erholsamen Urlaub zu erleben und der Schlafplatz ist nur ein Nebendetail.
Meine Herzensangelegenheit ist, dass die Firma weiterarbeiten kann. Ob ich das mit Cloud-Servern, redundanten Servern oder einem Ersatz-Gerät mache, dass in 20 Minuten hochgefahren ist, ist völlig schwendi. Dann nehme ich einen Kompromiss, der Gemütlichkeit, Zuverlässigkeit und Kosten im Rahmen hält.
Das ist ja auch so ein Ding mit diesen durchgetakteten Urlauben wo man sich alles mal schnel schnell anschauhen muss damit mans halt mal gesehen hat.
Ich erkenne den Bezug zum Thema nicht. Ich habe mich in Afrika mit einer Lupe ins Gras gelegt und geschaut, was da so herum krabbelt. "Durchgetaktet" würde ich das nicht nennen. Ich habe mein Auto verschenkt und bin nach Bordeaux in den Urlaub geradelt, weil ich dabei mehr von Land erlebe. Das war auch nicht auf Schnelligkeit optimiert.
Ja gut ich würde gerne Musiker werden, aber wenn nicht hab ich ja noch ne Bankkaufmann ausbildung
Ich kenne einige Musiker persönlich, die eine Ausbildung zum Musikfachhändler absolviert haben. Das ergänzt sich sehr gut, denn Profis können besser beraten. Die sind aktuell heilfroh, wenn sie trotz der Corona-bedingten Ausfälle der Konzerte Geld verdienen können, um Miete und Essen zu bezahlen. Das kostet nicht die eigene Seele. Stattdessen Vollblut-Musiker zu sein ist da schon tückischer, wenn man dann einkommensfrei ist und die Kinder weiterversorgt werden müssen.
Ich denke an Stephan Ullmann, der trauriger Weise mit dem Ende von Plan A auch sein Leben beendet hat.
Plan A, Plan AB, Plan B - hilft dir die Diskussion ein Problem zu lösen? Musst du etwas zu deiner Risikobereitschaft entscheiden? Geht dir etwas durch Unschlüssigkeit verloren? Kann ich dir irgendwie weiterhelfen?
Ich kann die Aussage sehr gut verstehen und auch nachvollziehen
am Ende kommt es, denke ich, auf den eigenen Charakter an ob man den Mut hat sich voll und ganz auf Plan A zu verlassen oder ob man mit Plan B und C usw...noch eine Art Absicherung braucht
Und wenn der liebe Anhold einen Autounfall gehabt hätte und nie mehr auf die Bühne gekommen wäre, ein Plan B ist nicht notwendig aber Vorteilhaft
Ja und wenn er einen Schlaganfall gehabt hätte wäre Plan B auch tot. Was ist dein punkt?
Eine Mischung aus beidem. Einfaches Beispiel: Angenommen, du hättest dir seit Jahren vorgenommen, den Jakobsweg zu pilgern, hättest Urlaub eingereicht, von 1.4.-25.5.2020 hätte es sein sollen. Wenn das dein fester Wille gewesen wäre, hattest du für den Urlaub natürlich keinen Plan B gehabt, sondern hättest dich wahrscheinlich intensiv drauf vorbereitet.
Dann kam Corona. Da kein Plan B da war, hättest du jetzt einfach einen gemacht. Urlaub abblasen, oder Wohnung umräumen, oder in der Umgebung der eigenen Stadt wandern und abends nach Hause kommen, oder was halt ging im Frühjahr 2020.
Ich würde daher sagen: Man braucht nicht für alles einen Plan B, weil man ohnehin nicht alles planen kann. Was man braucht, ist die Fähigkeit, den Plan B relativ schnell zu erstellen, falls Plan A platzt.
So erlebst du aber nie Zelten im Regen. Vll reicht das schon um die Reiserücktrittversicherung nicht zumachen.
Ich meine du verstehst meinen Punkt. Vll einfach mal die Dinge so nehmen wie sie kommen ohne sich zu ärgern und in allem eine Chance sehen.
"weißte noch damals als das Zelten regelrecht ins Wasser gefallen ist, höhöhö"
vs.
"weißte noch damals als wir von der Reiserücktrittversicherung gebraucht gemacht haben?"
Du verstehst den Punkt. Vll ist es manchmal einfach so. Wie du schon sagst Anna will nicht, nagut dann ist es halt so, deswegen muss ich nicht gleich zur Berta gehen, das eröffnet einfach nur neue Chancen, musst nur etwas auf diese warten. Würdest du dann alle Zeit und Geld die in Anna geflossen sind wiederhaben wollen, oder war das erlebniss es vll dennoch wert?
Wo ist der ehrliche Unterschied zu deinem Reisebeispiel? Was ist den worst case? Du hast was ausgemacht was du tun willst - und dann hats nicht geklappt - ist das jetzt wirklich so schlimm? Schade ums Geld? Warum ist es nicht schade ums Geld wenn du das der Versicherung in den Rachen wirfst - dein Leben lang und nie was passiert? Ich bin nicht grundsätzlich gegen Versicherungen, die sind dann relevant wenn dir ein Finanzieller schaden eintritt den du selbst nicht ohne weiteres decken könntest, aber wenn du irgendwohin reisen möchtest und das für dich ein Finanzielles Problem ist wenn das ins Wasser fällt, dann könnte ich genauso argumentieren das du diese Reise nie hättest machen sollen. Zumal, ganz nebenbei, wegen dem Wetter greift deine Reiserücktrittsversicherung i.d.r. sowieso schonmal nicht - war also in dem Fall auch rausgeworfenes Geld ;p.