Wieso ist meine Mutter so zu mir?
Hallo! Ich habe ein schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter und weiß nicht mehr weiter. Egal wie sehr ich versuche, eine Bindung zu ihr aufzubauen, ich scheitere immer wieder. Es scheint, als ob nichts ausreicht. Sie neigt dazu, sich immer wieder in die Opferrolle zu begeben. Wenn ich über meine Gefühle oder Probleme sprechen möchte, schiebt sie das beiseite und nimmt meine Gefühle nicht wahr. Ich fühle mich vernachlässigt und nicht geliebt. Seit meiner Kindheit versuche ich, eine Beziehung zu ihr aufzubauen, und mittlerweile bin ich 18 Jahre alt und sehe keinen Ausweg mehr. Zwar gibt es Momente, in denen wir uns gut verstehen und eine schöne Zeit miteinander verbringen, aber plötzlich kann die Situation kippen, und sie wird wütend und schreit. Seit Jahren frage ich mich, woran das liegt.
3 Antworten
Du kommst langsam in das Alter, indem man sich ohnehin vom Elternhaus emanzipiert. Viele Eltern-Kind-Beziehungen ändern sich das ganze Leben nicht, weil beide, oder eine Partei von beiden dazu nicht fähig ist.
Versuche ein best-mögliches Vehrältnis zu ihr zu haben, aber gleichzeitig solltest du dich emotional distanzieren können und akzeptieren, dass sich manche Dinge wahrscheinlich nicht ändern werden. Gehe vorallem deinen eigenen Weg und dann kann sie soweit Teil von deinem Leben sein, wie es eben sinnvoll ist.
Das was du beschreibst, erinnert mich an die Konflikte zwischen meiner Mutter und meiner Schwester als Schwesterchen 18 war, die beiden hatten sich häufig in den Haaren. Heute ist das Verhältnis besser, da meine Schwester auf eigenen Beinen steht.
Wenn sich deine Mutter häufig in die Opferrolle begibt, kann es gut sein dass sie sich von ihren Ängsten leiten lässt und nur ihren emotionalen Blickwinkel hat. In deinem Alter ist es aber auch normal dass man sich. Emotional vom Elternhaus distanziert.
Ich kann mir vorstellen, dass sie irgendeine komische Erziehung erfahren hat. Das Problem ist, dass sich deine Mutter nur aus eigenem Antrieb ändern kann. Was du tun kannst, ist deine Meinung zu sagen. Das kann natürlich im Streit enden, aber das gehört dazu. Dass sie sich in die Opferrolle begibt und du damit Schwierigkeiten hast kannst du ihr vielleicht mal sagen. Jemand, der sowas macht, ist nämlich sehr manipulativ. Es kann aber sein, dass sie das nicht absichtlich macht.
Meine Mutter ist tatsächlich so ähnlich. Ich glaube der Ton macht die Musik und die Wortwahl. Ich versuche immer so sachlich wie möglich zu bleiben. Wenn du sie mit etwas konfrontierst, schildere die Beobachtung, ganz, ohne sie zu bewerten. Nehmen wir zum Beispiel das mit der Opferrolle. Das Wort "Opferrolle" kann man bereits als Angriff interpretieren. Daher sollte man es weglassen. Sprichst du sie also in einer Situation darauf an, dann sag ihr, dass du es sehr schade findest, dass sie gerade (nicht "immer" sagen) alles auf sich bezieht. Dass es für dich sehr schwer ist, so über deine Gefühle zu reden.
Deine eigene Wahrnehmung zu schildern ist übrigens auch immer ok. Das solltest du aber auch immer korrekt formulieren. "Ich nehme dich gerade so und so wahr. Das finde ich schade, weil es das Sprechen für mich schwerer macht. Kannst du mir erklären, wieso du das machst/denkst etc."
Hoffentlich war was dabei für dich.
Ich habe tatsächlich mehrfach versucht, mit ihr über ihre Handlungen zu sprechen und ihr klarzumachen, wie ich mich dabei fühle. Leider reagiert sie jedes Mal aggressiv, nimmt die Opferrolle ein und äußert Dinge wie: ‚Ja, alles klar, schon wieder ist es meine Schuld.‘ Dabei habe ich nie behauptet, dass es allein ihre Schuld sei. Meine Mutter bleibt für mich eines der größten Rätsel in meinem Leben.