Wieso fühlen sich viele so "krass" wenn sie pumpen gehen, was geht bei denen Psychisch vor?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja dieses Krass fühlen kommt daher, dass sie nicht wirklich ihren Körper trainieren wollen sonder einfach nur Ihr Ego, kenne das von manch anderen bei mir im McFit, aber schon Arnold Schwarzenegger hat damals gesagt: "Du trainierst dein Körper, nicht dein Ego!" Sprich wenn diese Personen ihr Ego mit Krafttraining trainieren kommt da nicht viel bei rum. Beim Training Hilft es nicht, wenn man sich selbst so Krass fühlt und dann auf den Geräten oder im Freihantelbereich wie ein Clown rumhampelt weil man die Wiederholungen nicht ordentlich macht. Diese Pralerei wird aufhören, früher oder später. Ich würde einfach nicht drauf achten und mein Ding weiter machen.

Nun denke da kommen mehre Sachen zusammen. Zum einen ist das eben das Alter, wo man sich ein wenig selbst findet. Neue Sachen ausprobiert, sich mit anderen vergleicht, Aufmerksamkeit und Zugehörigkeit sucht. Der eine ist da bekannt als der Klassenclown, der eine durch sehr gute Leistungen in der Schule, einige aufgrund ihrer Sportlichkeit, der nächste weil er am Wochenende am meisten Alkohol runter kriegt usw.

Jeder probiert da irgendwo eine Idee von sich zu verkaufen. Das ist denke ich ganz normal. Das Ganze wird dann oft ein wenig übertrieben dargestellt, was dann wieder in mehr Aufmerksamkeit mündet.

Weiterer Grund den ich da sehe sind die sozialen Medien. Fitness, vor allem im deutschsprachigen Bereich auf Seiten wie Youtube und co. ist schon sehr, sehr, sehr grenzwertig. Da hat sich eine Community aufgetan die in scharen junge Leute probiert über den Tisch zu ziehen mit meist total überteuerten und sinnlosen Trainingsprogrammen und Supplementen. Das Ganze vermarktet über Social Media mit hohen Unterhaltungsfaktor, alles stark übertrieben und amerikanisiert. Dazu ein paar coole Wörter mit einem z dran wie Gainz und co.

Der Sport hat mit dem Ganzen aber nur sehr wenig zutun, wie man gut an Leuten sieht, die schon länger am Eisen sind. Wäre der Sport daran schuld, müssten sie ja immer mehr in die Richtung driften. Arroganz habe ich da nur sehr selten gesehen. Meist sind es eher intelligente und disziplinierte Menschen, die vom Charakter eher ein bequemer Kumpeltyp sind. Die meisten davon leben auch mehr als die 14-15 jährigen Trainingseinsteiger. Die ernähren sich nicht von Proteinshakes, sondern Grillen auch gerne mal und trinken hin und wieder ein Bierchen zusammen.

Liegt also für mich eher an einer Kombination aus Alter (damit auch den entsprechenden Hormoncocktail) und Gesellschaft (in dem Fall hauptsächlich soziale Medien), als an dem Sport.

Wer da mal ein Vergleich haben will, der vergleicht mal aktuelle deutsche Fitness Youtuber, die das Programm sind, dass die Kids heute sehen, mit so Filmen wie Pumping Iron, was die Kids, die trainieren früher gesehen haben.

Woher ich das weiß:Hobby – Krafttraining seit 1999
JohnVertix 
Fragesteller
 02.07.2017, 18:59

Vielen Dank für die Antwort!! Sehr informative und interessante Antwort!!

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Das kommt durch das harte Training und den Lebensstil!
Wenn du fünf mal die Woche pumpst, dann stellt das dein ganzes Selbstwertgefühl, endopiene usw auf 100!
Man ist stolz und will dann auch protzen mit seinem Aussehen und seiner Kraft!
Meine Freundin offseason Bodybuilderin trainiert fünf mal die Woche seit zehn Jahren! Brutale hübsche Maschine.
Jeder Discobesuch usw wird zum Laufsteg und zur prahlerei! Endet dann oft auch mit einer Kraft Challange. Zb Armdrücken

Meist befinden sich diejenigen in eine Art Wettbewerb untereinander und haben das Bedürfnis, sich gegenseitig zu übertrumpfen, sei es real oder auch nur verbal.

Dabei spielt oft eine gewisses Maß an Selbstüberschätzung eine Rolle.

Hier gibt es aber unterschiedliche Charaktere.

Die von Dir beschriebenen wollen deutlich darauf aufmerksam machen, dass sie etwas für ihren Körper tun, egal ob man real wirklich was sieht oder nicht.

Der deutlich bessere Weg wäre, wenn jemand anfängt zu trainieren bis zu dem Punkt, wo er von Dritten unaufgefordert angesprochen wird, wie er die Veränderungen geschafft hat.

Diese Personengruppe weiß sich in Relation zu anderen oft viel besser einzuschätzen und geht die Sache mit einem höhern Bezug zur Sachlichkeit an.

Günter

Selbstbewusster wird man sicher, und souveräner, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, habe das 1 1/2 Jahre gemacht, war aber nie der Typ, der damit hausieren gegangen ist, hab das eher für mich behalten. Das hängt unter anderem auch mit der Körperhaltung zusammen, wenn man trianiert (und das vorallem nicht falsch macht^^), trainiert man die Muskeln nicht nur auf kraft, man beginnt mit der Zeit auch unbewusst seine Körperhaltung zu verändern, zumindest, wenn man vorher nicht viel Sport getrieben hat. Zum Beispiel wird dein Rücken gerader, man lässt die Schultern nicht mehr schlaff, und das wirkt sich auf die Psyche aus.

Du hast vielleicht mal gehört, dass man, wenn man schlechte Laune hat, am besten sich ein Lächeln aufzwingt und das eine Weile beibehält. Diese Muskelbewegung und -haltung assoziiert dein Vertand mit guter Laune und siehe da, deine Laune bessert sich. Ähnlich funktioniert das auch beim Training, man wird selbstbewusster, offener (zumindest bei introvertierten Typen wie mir) und allgemein zufriedener.

Arroganz kann auch eine Folge sein, das hängt aber vom individuellen Charakter ab.

Auch gibt es Leute, die damit ihr Selbstbewusstsein pushen, bzw. sich darüber definieren. So habe ich zum Beispiel einen in der Klasse gehabt, der gern seine "Freunde" gegeneinander ausgespielt hat. Ich habe das damals durchschaut, die meisten anderen haben leider länger gebraucht. Heute bin ich ein paar Jahre älter und wenn ich zurückdenke sehe ich eindeutig, dass der Junge selbst ein stark vermindertes Selbstbewusstsein hatte/hat. In der 8. hat er dann mit Bodybuilding begonnen, das ist jetzt 5 Jahre her und jetzt sieht er aus wie The Rock. Ist aber charackterlich immernoch der selbe, aber sein Äußeres überspielt nun seine Selbstzweifel.

Dazu kommt, dass meistens einer anfängt zu pumpen und andere mitziehen. Oft tun sies nicht wirklich, sondern nur so halbwegs, um "dabei zu sein" - ebenfalls Mangel an Selbstbewusstsein, genauer: Angst, anders zu sein.

Ich will Krafttraining hier aber keinesfalls schlecht reden. Es ist ne feine Sache, man muss es nur richtig machen, damit es gesund bleibt und vorallem, wie bei allem anderen, sich nichts drauf einbilden ;D

MfG


JohnVertix 
Fragesteller
 01.07.2017, 23:42

Vielen Dank für die Antwort! Sehr interessant zu lesen!

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