Wieso behaupten manche, dass es keine bösen Menschen gibt, sondern nur Menschen mit positiven und negativen Eigenschaften?

11 Antworten

Bei dem Terminus "böse Menschen" muss ich immer an Märchen denken.

Rotkäppchen = gut

der große böse Wolf = böse

Das Problem dabei ist, dass man als Erwachsener eigentlich verstehen sollte, dass die Welt fast nie schwarz oder weiß ist, sondern kompliziert. Auch scheinbar "gute" Ziele können böse Konsequenzen haben. Hitler hätte als einzelner Mensch das alles gar nicht tun können, viele ganz normale, brave Menschen standen hinter ihm und seinen Zielen. Wer denkt, dass jeder NSDAP-Wähler ein Mensch war, der abgrundtief böse war und von Anfang an den Holocaust wollte, hat so einiges an der Geschichte nicht verstanden.

Das waren solche Menschen, von denen man auch heute hört: das sind doch ganz normale Leute. Und genau das sollte man verstehen. Normale Leute mit sogar teilweise nachvollziehbaren Wünschen (nach einer schweren Wirtschaftskrise).

Genau so normale Leute, die heute hinter Putin stehen.

Die wenigsten menschen tun etwas "schlechtes" einfach so aus spass. Sondern haben entsprechende beweggründe dafür.

Und sobald man aus einer starren definition von Böse weggeht. Wird die welt sehr schnell sehr grau.

Hier ein beispiel was ich mit einer starren definition meine:

Einen menschen zu töten ist Böse. Ist denke ich klar.

Wenn nun jemand hitler oder stalin getötet hätte. Dann wäre dieser mensch Böse. Weil er einen menschen getötet hat.

Die menschen die die Todesstrafe in den USA ausssprechen und vollziehen sind Böse menschen. Weil sie einen menschen töten.

Die Ärzte die abtreibung vornehmen und die Frauen die dies erlauben bzw. wollen sind böse menschen. Weil sie einen menschen töten. (Ein fötus ist weiterhin ein lebewesen menschlicher spezies)

Es wird bei den beispielen sicher was dabei sein wo du denkst: moment aber das ist doch gar nicht Böse.

Und schon bist du aus einer starren definition von Böse raus. Und von nun an wird es grau. Und da sind wir dann genau in dem bereich in dem man eben nicht mehr alles einfach in gut und Böse einteilen kann.

Wenn du argumentierst das einer dieser Beispiele. Oder alle. Nicht böse sind. Dann kann genauso gut jemand der aus deiner sicht Böse ist. Agrumentieren das das was er tut nicht böse ist. Und auch von diesen argumenten überzeugt sein. Und andere davon auch überzeugen.

Und dann stellt sich eben die Frage: wert entscheidet nun darüber ob diese meschen gut oder böse sind? Du? Oder sie selbst?

Und genau darauf nimmt der satz bezug. Böse ist nicht immer Böse. Und gut nicht immer gut. Es kommt eben auf den standtpunkt an von dem man das sieht.

Ausser eben man hat eine Starre definition von Böse.

Ein beispiel für eine solche graue sache sind Koversationstherapien von Homosexuellen oder Transmenschen. Die heutzutage natürlich absolut unmenschlich sind.

Aber mit dem begrenzen wissen von damals und den werten von damals werden viele leute die soetwas durchgeführt haben eher davon überzeugt gewesen sein das sie diesen menschen etwas gutes tun als etwas schlechtes.

dahouse361 
Fragesteller
 24.08.2023, 14:36

Hitler hat aber 6 Millionen töten lassen. Das ist etwas ganz anderes. Außerdem gibt es keine Rechtfertigung für so eine Tat. Der Grund spielt keine Rolle.

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FouLou  24.08.2023, 14:43
@dahouse361

Du hast meine argumentation nicht ganz verstanden. Sobald wir von einfachen starren definitionen weggehen. Gibt es kein einfaches schwarz oder weiss mehr.

Vieleicht solltest du mehr bezug auf meine beispiele nehmen.

Es geht dabei nicht um relativierung. Wir sind uns im übrigen beide einig das die Taten der nazi zeit absolut nicht gehen.

Weggehen von gut und Böse erlaubt eine koplexere und dynamischere einstufung solcher dinge. Und gerade in den wirklichen grauzonen. wie z.b. die ewige debatte um abtreibung. Bleibt man offener für die einzelnen argumente. Und verfällt nicht in stupider schwarz weiss malerei.

Und nur am rande erwähnt: Die Ukrainer haben mittlerweile auch 500 000 leben wie es scheint auf den gewissen. Und ich denke das wir beide der gleichen meinung sind das sie nicht Böse sind.

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dahouse361 
Fragesteller
 24.08.2023, 14:49
@FouLou

Okay ich lese mir deine Antwort später genau durch und versuche sie zu verstehen. Danke dir für die Mühe.

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Ave

Weil Gut und Böse von Menschen erfunden wurde. Beide könnten, würden sie heute noch leben, ein Leben als Kinderärzte in Afrika leben und tausende von Menschen retten. Warum? Weil sie nicht daran gebunden sind, Böse zu sein. Sie könnten auch positives tun und die Welt besser machen, wenn sie erkannt haben, dass sie nur 💩 gebaut haben. Oder die Autobahn. Die ist ja extram wichtig. Das war ne gute Erfindung. Der Erfinder war schlimm, die Erfindung sinnvoll.

99

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Luziferaner

Sind im Endeffekt halt eher schwammige Begriffe, die jeder ein bisschen anders für sich definiert.

Außerdem denke ich da auch immer an Goethe: Teil von jeder Kraft die böses tut und damit Gutes schafft.

Also beipsielsweise: Wer Leid verursacht, schafft auch ein Bewusstsein für dieses Leid und seinem Schrecken, wie es entsteht und wie man es in Zukunft verhindern könnte.

Weil sie lieber nach ihren Fantasien gehen, statt nach der Realität. So zum Beispiel sei dieser Fantasie zufolge der Holocaust zwar nicht böse, dafür aber negativ. Autsch.