Wieso baut BMW keine Nutzfahrzeuge wie Transporter oder (klein) Buse?

3 Antworten

BMW ist traditionell ein relativ kleiner Automobilhersteller, viel kleiner als VW oder Mercedes. Daher ist BMW kein Vollsortimenter, der neben normalen PKW auch Pickups oder Transporter anbietet.

Zudem ist gerade im Transporter-Marktsegment der Kostendruck extrem hoch, weswegen sich Neuentwicklungen nur bei sehr großen Stückzahlen und in Kooperation mit anderen Automobilherstellern lohnen. Man sollte wissen, dass selbst Nutzfahrzeug-Riese Mercedes den Renault Kangoo II technisch völlig unverändert als "Citan" übernahm, um eine Lücke im Fahrzeugprogramm bei leichten Nutzfahrzeugen zu schliessen.. Erst bei der aktuell heraus gekommenen Kangoo III-Generation hat Mercedes aktiv mitentwickelt.

VW und Mercedes mögen mit ihren Transportern keine großen Gewinne pro Fahrzeug erzielen, jedoch sind sie durch sie in der Lage große Konzerne mit allen Fahrzeugen zu beliefern die diese benötigen. Fuhrparkchefs stückeln nicht gerne ihren Fahrzeug-Einkauf auf mehrere Automobilhersteller.

Eine Sonderrolle haben leichte geländegängige Pickups wie der VW Amarok und die X-Klasse von Mercedes. Sowohl VW als auch Mercedes haben die Produktion eigener Pickups inzwischen komplett eingestellt. Sie überlassen dieses Feld Nissan/Renault (auf deren Pickup die X-Klasse basierte), Ford, Toyota und Mitsubishi. Der künftige VW Amarok entsteht auf Basis des Ranger komplett im Ford-Werk Südafrika.

BMW hatte sein Programm zwischenzeitlich durch die Übernahme von Land Rover um die Geländewagen der britischen Marke erweitert, Land Rover aber später wieder abgestoßen. Wahrscheinlich taten sie gut daran, denn die traditionell gewachsene Struktur von Land Rover, das Qualitätsbewusstsein und die Arbeitsmentalität der englischen Arbeiter waren wohl nicht vereinbar mit der straffen BMW-Unternehmenskultur. Nur die britische Firma Mini blieb bei BMW.

Ganz aktuell wurde allerdings gerade bei Land Rover mit BMW die Zulieferung von BMW-Motoren beschlossen:

Neuer Range Rover: Brite setzt künftig auf Motoren dieses deutschen Herstellers (24auto.de)

"Bei den Aggregaten betritt Jaguar Land Rover mit dem Range Rover Neuland. Die bisherigen Triebwerke fliegen aus dem Range-Rover-Programm, denn für standesgemäßen Vortrieb sorgen nunmehr Motoren aus bayrischen Landen. BMW ist ab sofort der Motorenlieferant und stattet den Luxusbriten mit dem aus, was 7er und X5/X7 lieb und teuer ist. Dieselaggregate mit drei Litern Hubraum werden in den Leistungsstufen mit 250, 300 und 350 PS angeboten."

Weil sie es nicht machen. Genauso könntest du fragen, warum Scania keinen PKW baut oder warum Yamaha keine Autos bastelt


Giggling493  07.11.2021, 22:58

Yamaha entwickelte aber diverse Motoren für die Autoindustrie, u.A. für Lexus und Volvo

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Keine Expertise und das Image einer Premium-Automarke würde auch darunter leiden. Macht einfach keinen Sinn.