Wie wäre eine Welt ohne Glauben?

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Ich glaube der Mensch wäre ohne Religion nicht da wo er ist, aber ich glaube auch dass sie heute überflüssig ist, bzw. nur einen Übergang zu einem besseren Menschen darstellen sollte, wenn sie unbedingt benötigt wird. In einer noch jungen zivilisierten Welt mag Religion noch gut für die Moral der Menschen gewesen sein, allerdings glaube ich nicht, dass der beste Weg einen moralischen Kompass zu entwickeln damit zu tun hat, Angst vor Strafe oder einfach blinden Glauben zu haben. Mit Angst und absoluten Wahrheiten lassen sich Menschen immer gut steuern, was gut und schlecht sein kann. Die Ursprungsidee einer Religion scheint ja immer gut zu sein, die vielen Metaphern in den heiligen Schriften sind einerseits gut zum Verständnis wenn der Rezipient der Nachricht weiß worum es EIGENTLICH geht, aber wenn er es nicht weiß und dazu die Bedeutung noch über Generationen umformuliert und sogar in andere Sprachen übersetzt wird, verliert es eine Menge der Bedeutung, bzw. der verständlichen Bedeutung für den Durchschnittsbürger.

Ich glaube schon, dass es zu Kriegen gekommen wäre, wie man ja schon an den Nazis sieht geht es nicht nur um Religion (auch wenn sie gegen Juden waren, das hatte aber nicht so viel mit der Religion per se zu tun), Menschen wollen sich immer überlegen fühlen und andere unterjochen und es gibt auch ohne Religionen genug Unterscheidungsmerkmale, die man willkürlich anprangern kann. Trotzdem denke ich, dass es zu weniger Kriegen gekommen wäre.

Moral hat auch ohne Religion Vorteile, letztendlich ist die Moral "töte niemanden" gut, nicht nur aus Mitleid (was in Form von Schuldgefühlen zumindest bei den meisten auch zu einem zurückkommen würde), sondern auch weil man sonst in den Bau muss. Aber auch wenn man es größer denkt, also wenn jeder jemand anderen umbringen würde, gäbe es einfach niemanden mehr und das will man ja auch nicht. Also allein schon logisch gedacht macht das keinen Sinn, und das ist mit vielen moralischen Prinzipien so. Eigentlich kann man sich bei allem fragen "wenn jeder es tun würde, würde ich diese Welt mögen?" und wenn die Antwort nein ist, ist es besser es einfach nicht zu tun. Nur leider ist der Mensch nicht so rational, deswegen hat man das mit Religionen überbrückt.

Ich persöblich finde, dass Indiktrination von Kindern als Kindesmissbrauch bestraft werden sollte, das Kind wird ja einfach einer Gehirnwäsche unterzogen, und dadurch dass Religion nunmal einfach keine optimale Lösung ist, nimmt man dem Kind dadurch ja Wege zum glücklich werden Weg bzw. erschafft mehr Verzerrung der Bedeutung der Religion, weil man es ja wieder an eine neue Generation weitergegeben hat, die es vielleicht auch wieder anders versteht. Es kommt mir vor als würde man eine sehr lange Partie stille Post spielen, wo der ursprüngliche Satz war "seid nett zu einander" und er jetzt zu "bald geht die Welt unter, bereitet euch auf die Apokalypse vor, der Sohn des allmächtigen Wesens im Himmel (nicht der Sternenhimmel), der von diesem persönlich in eine Jungfrau gepflanzt wurde kommt bald nach 2000 Jahren zurück auf die Erde und wird die Essenz des Menschen, die man weder sehen noch irgendwie anders nachweisen kann für die Ewigkeit in ein Feuer schicken, aus dem man nie wieder rauskommt, wenn man nicht das tut was in diesem Buch steht, auch wenn mam keine Begründung dafür hat!" geworden ist.

Ich denke, es ist eine Illusion zu glauben, dass es ohne Religion weniger Kriege gäbe. Im amerikanischen friedensethischen Diskurs habe ich mal den sinnigen Satz gehört: Bis zur Aufklärung haben sich die Menschen im Namen Gottes gegenseitig umgebracht, seit der Aufklärung tun sie das im Namen von Nationalstaaten.

Wenn du bei religiös konnotierten Konflikten genau hinschaust, wirst du fast immer feststellen, dass ökonomische Interessen zugrunde liegen oder manchmal auch identitäre Ursachen.

Religiöse Gemeinschaften haben das Potenzial, ihre Mitglieder zu binden, unter ihnen moralische Standards zu etablieren, diese einzuüben und zu leben. Für das Leben nach moralischen Standards braucht man immer eine Wertegemeinschaft, die die Werte teilt, bei deren moralischer Anwendung stütztt und sie miteinander einübt, denn Moral ist ja vernunftmäßig letztlich nicht begründbar sondern erfordert irgendwann ein nicht mehr hinterfragbares Bekenntnis.

So bekennt sich ein Christ zum Beispiel zu Gott, den er lieben soll und seinen Nächsten, wie sich selbst. Wenn er nach diesem Prinzip der Nächstenliebe nicht lebt, ist es die Aufgabe anderer Christen, ihn darauf aufmerksam zu machen und ihn zurück zu rufen.

Auch ein Atheist, der nach hohen moralischen Standards lebt und handelt, muss ja letztlich - egal ob ausgesprochen oder unausgesprochen - ein Bekenntnis ablegen, zum Beispiel: Ich bekenne mich zu den Menschenrechten oder zu den Idealen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Daraus leitet sich dann alles weitere ab. Aber vernunftmäßig begründbar ist solch ein Bekenntnis nicht. Ein Atheist, der sich zu den Menschenrechten hält, muss einfach glauben, dass das gut ist und er muss eine Wertegemeinschaft um sich herum haben, die das trägt.

Denn wie die Geschichte zeigt, kann man als Atheist auch zu ganz anderen Bekenntnissen kommen: Zum Recht des Stärkeren zum Beispiel oder zu der Überzeugung, jeder sei seines Glückes Schmied und das Glück der anderen ginge ihn nicht an, oder auch: Ziel des Lebens sei, möglichst viel Geld zu machen, völlig egal, wieviel andere machen.

Es braucht also Wertegemeinschaften von starker Bindekraft. Diese Funktion haben lange religiöse Gemeinschaften übernommen und sie tun es teilweise noch immer. Aber nicht nur religiöse Gemeinschaften, auch Volksparteien erfüllten lange diese Funktion. Es wird spannend sein zu beobachten, was deren Marginalisierung für das moralische Miteinander bedeuten wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Berufserfahrung

Im Grunde genommen gaebe es auf der Erde nachweislich weniger Kriege und allgemeinen Zoff, allerdings schlaue Leute sagten wiederum, wenn es keine Religion gaebe, muesste eine erfunden werden, der kleine Mann bracht einen Halt an dem er sich klammern kann.

Beide Versionen treffen zu, nur das Vielzahl der Religionen noch den Ehrgeiz hat, die einzige richtige Religion zu sein, das geht ueber ein Unverstaendnis, wenn das mit abgeschnittenen Koepfen endet, nur weil sich jemand beleidigt fuehlt.

https://www.nordbayern.de/politik/kommentar-der-islam-muss-sich-selbst-heilen-1.10565725

Woher ich das weiß:Recherche

Das kann man nicht pauschal sagen.

Für Leute die ohne so etwas nicht leben können oder die alle ihre Hoffnung darein setzen sicherlich ein trostloserer Ort.

Aber für Alle, die unter den Folgen dessen leiden müssen was der Mensch im Namen des "Glaubens" auf der Welt schon angerichtet hat sicherlich ein besserer Ort.

das sieht man doch in der heutigen Welt.

Die Menschen haben kein Gewissen mehr und kennen keine Grenzen in der Wissenschaft (klonen und verändern des Erbgutes von Menschen als Organlager oder verbessern der Kinder - und vernichten und töten des Abfalls) ; keine Grenzen mehr in Hass und Gewalt und Sex ( randalieren, kein Respekt vor Lehrern, Eltern oder Vorgesetzten; kein Respekt vor Frauen und legalisierung von Homosexualität - auch als alternative Ehe und Kindersex)

Die 10Gebote werden gar nicht mehr beachtet und lächerlich gemacht.