Wäre die Welt ohne Religionen friedlicher - ist das der grösste Faktor für Kriege?

30 Antworten

Ich glaube nicht, dass die Welt dann Friedlicher wäre. Meiner Meinung nach wird Religion nur als Vorwand verwendet. Wenn es das nicht geben würde, würden sich die Leute was anderes ausdenken, warum es ok ist andere unterdrücken oder zu bekriegen. Die meisten Streitereien haben heute ja auch schon keinen religiösen Hintergrund mehr.


LostSoul071 
Beitragsersteller
 27.10.2018, 16:45

Dann stelle ich dir eine weitere Frage wenn du gestattest. Wie sähe eine friedliche Welt aus?

Nein, mit Sicherheit nicht. Menschen kämpfen für Ideologien und um Rohstoffe. Dazu braucht man keine Religion. Der Mensch wird immer Gründe für Krieg finden. Wenn die Religion nicht mehr dazu instrumentalisiert werden kann, da nicht mehr vorhanden, wird man eben auf anderes zurückgreifen. Zu glauben ohne Religion kein Krieg ist absolut naiv.


Niela80  27.10.2018, 15:20

Als Fachwissen habe ich meine Antwort nicht deklariert. Da du aber zu wissen scheinst was richtig und was falsch ist, erhelle mich. Was ist die richtige Antwort?

Extrapilot352  27.10.2018, 17:15
@Niela80

Unter einem Religionskrieg, seltener Glaubenskrieg, wird im Allgemeinen ein Krieg verstanden, der aus Gründen der Religion geführt wird. Darunter fallen etwa die Expansionskriege des Islam bis zum 8. Jahrhundert, die Kreuzzüge und die Albigenserkriege des Mittelalters. Im engeren Sinne bezeichnet man mit Religionskrieg die Konfessionskriege im 16. und 17. Jahrhundert. Dazu zählen insbesondere die Hugenottenkriege Frankreichs sowie im Deutschen Reich der Schmalkaldische Krieg (1546–1547), der Aufstand der protestantischen Fürsten (1552) und der Dreißigjährige Krieg (1618–1648). Die Abgrenzung ist schwierig, da einerseits bis teilweise in die Neuzeit die meisten Kriege mit religiösen Vorstellungen oder Ausdrucksformen verbunden waren, andererseits hatten selbst die Religionskriege im engeren Sinn noch andere als nur religiöse Motive.

Die Kreuzzüge zogen sich vom späten 11. Jahrhundert bis ins 13. Jahrhundert hin, dabei umfassten sie sowohl das Heilige Land als auch Teile Europas als Schlachtplätze.

Die acht Hugenottenkriege (1562 bis 1598) wurden auch zusammenfassend „vierzigjähriger Krieg“ genannt. Im 16. Jahrhundert zerfiel Frankreich in zwei religiöse Lager: die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung blieb katholisch; eine starke Minderheit schloss sich der Reformation an. Ein friedliches Zusammenleben der beiden Konfessionen erwies sich als unmöglich; es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen; gerade in Gebieten mit gemischten Glaubensgruppen waren es oft Bürgerkriege.

Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) wurde durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst. Gegen diese schlossen sich mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammen. Vordergründig ging es um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, im Hintergrund standen politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten, ihre jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären auszuweiten. Dabei unterstützte zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite. Der Westfälische Friede, der mit dem Dreißigjährigen auch den Achtzigjährigen Krieg beendete, trug zu längerfristiger Stabilität in Europa bei.

Der Erste und zweite Kappeler Krieg waren Kriege in der Schweiz zur Zeit der Reformation. Der Sonderbundskrieg war der letzte Krieg auf Schweizer Territorium und war im Wesentlichen ebenfalls durch die Religion begründet.

Nur um einige zu nennen und Dir zu zeigen dass Du offenbar in einem Bereich von Ahnungslosen aufwächst.

Niela80  27.10.2018, 19:03

Einfache Antworten für einfache Menschen.
Realität ist komplexer.

Extrapilot352  27.10.2018, 14:57

Du solltest wirklich einmal Dein sog. Fachwissen welches Du hier meinst verbreiten zu müssen auf einen aktuellen Stand bringen. Deine Antwort ist vollkommen falsch.

Inanty  28.10.2018, 01:42
@Extrapilot352

Woher willst du das wissen? Wenn du es besser weißt, schreibe auch eine Antwort. Was ist an dieser Antwort denn falsch?

  1. Nein
  2. Die stärkste Motivation für Krieg ist die Gier und Unersättlichkeit des Menschen. Die Religion dient da höchstens als Mäntelchen.

Viele Kriege fangen wegen Religion an und viele Teroristen sagen, sie tun es wegen Gott, aber gäbe es keine Religion, würden diese Personen andere Gründe und Argumente finden.

Inzwischen sind Religionen und ideologische Differenzen nicht mehr der eigentliche Auslöser hinter den großen Konflikten. Sie haben den Platz geräumt für wirtschaftspolitisch gesteuerte und heraufbeschworene Feindseligkeiten und daraus resultierende Auseinandersetzungen.

Wohl aber sind Religion und Glaube noch die Argumente erster Wahl, die zur Befeuerung der jeweiligen Konflikte ins Feld geführt werden.

Kriege kann man ja den einzelnen Konfliktparteien schlecht befehlen, also wird eine einseitig übervorteilende Situation hergestellt oder zumindest suggeriert, woraus dann die notwendige Abneigung für den Gegner entsteht.

Die unmittelbar an den Kampfhandlungen Beteiligten sind sich natürlich nicht über die eigentlichen Nutznießer Ihrer Konflikte im Klaren.

Genau betrachtet ist die Gier der Zündfunke, die Religion das Rohöl, und der daraus gewonnene Hass ist der raffinierte Treibstoff für einen anhaltenden Konflikt.