Wie viel Geld für w123 oder w124?
Wie viel Geld sollte man für einen gebrauchten aber nich guten w123 oder w124 in die Hand nehmen?
Motorisierung muss nicht die beste sein, mir reicht auch die einfachste.
Ebenso würde mir eine „Buchhalteraustattung“ absolut reichen.
worauf muss man unbedingt achten?
mir ist bewusst, dass Rost ein großes Thema bei den Fahrzeugen ist..
was sind die „preiswerteren“ Autos? W123 oder w124?
2 Antworten
Ein W123 ist für rund 3500 bis 4000 Euro ziemlich gut in Schuss und fahrbereit, ohne dass man großartig noch Hand anlegen muss. Perfekt sind die nicht, aber okay und brauchbar - für den Preis kann es sogar Erste-Hand-Exemplare mit Scheckheft geben, zumal der echte Schrott schon Mitte-Ende der 90er ausgesondert wurde. Allerdings sind nur noch Mercedes 200 und Mercedes 230E empfehlenswert, alles andere ist nicht mehr zeitgemäß - und viele Extras sind unwahrscheinlich: Automatikgetriebe, Radio, Schiebedach, vielleicht Metallic-Lack, Colorglas und Kopfstützen hinten; mehr kann man kaum erwarten.
250, 280E und Coupé oder T-Modell kosten rund doppelt so viel, sind aber den Mehrpreis nicht wert. Gleiches gilt für Rentnerautos mit ganz wenigen Kilometern sowie Autos mit Klimaanlage, ABS, Airbags und ähnlichem Sonderzubehör - aber das muss man selbst entscheiden, ob's das einem wert ist und ob man das braucht.
In den 124er steigst du bei brauchbarem Zustand (ich rede nicht vom "Rentnerauto" mit 100.000 Kilometern und vielen Extras, sondern vom Basis-Vierzylinder mit zwei, drei Vorbesitzern) für rund 2000-2500 Euro ein, aber da der aktuell als "letzter echter Benz" verhätschelt wird, ist es sehr schwer was zu finden, das halbwegs in Schuss ist. Meist überwiegen Angebote, bei denen es heißt "braucht bisschen Kosmetik ;-)" oder "für echte Kenner" - und da weiß man als "Kenner", dass es Schrott ist, den man sich gar nicht erst anzusehen braucht. Wenn es unbedingt ein 124er sein muss, dann würde ich heute nur noch E200 oder E220 von 1993-95 bevorzugen. Echte "Kenner" bzw. die es nötig haben sich gebetsmühlenartig so zu bezeichnen finden die Mopf 2 zwar uncool, aber alles andere ist heute ein Treppenwitz und entweder zu teuer oder aber durch - und zudem mit eklatanten Schwachstellen wie unmöglichen Sitzen, extra-labbrigen Schaltgetrieben und weiteren Unzulänglichkeiten.
Dass Cabrio, Coupé, T-Modell und große Sechszylinder teurer sind, versteht sich von selbst analog zum 123er - aber auch hier muss man entscheiden, ob's einem das wert ist. Langsam sind auch die 200er und 220er keinesfalls, aber dafür durchaus sparsam. Den M111 Motor fahre ich selbst im C180 Automatik (W202) mit weit unter zehn Litern Super E5 auf 100 Kilometern (ca. 8,4 Liter habe ich mal ermittelt).
Wir hatten beide Baureihen nacheinander bzw. sechs Jahre lang noch parallel als 230E Automatik (W123 von 1984, W124 von 1989). Der 123er fühlte sich subjektiv hochwertiger, ruhiger und gediegener an, wenngleich der 124er auch gut war und bis 2012 durchhielt, ehe er einfach durchgerostet war. Rost ist nämlich ein Dauerthema bei beiden Fahrzeugen.
Meine Preisbeurteilungen sind übrigens Beobachtungen aus dem mittel-/südwestdeutschen Raum, woanders sind die Dinger eventuell etwas teurer.
Das hängt davon ab wie fit Du schraubermässig bist. Fakt ist dass bei so alten Autos irgendwann umfangreiche Reparturen anstehen weil Kabel-Isolierungen und Brems-Kühlerschläuche verspröden. Wenn Du das nicht selber machen kannst wirst Du arm.